Beim Nachdenken über Wirtschaftswachstum bin ich heute zu der Erkenntnis gekommen, dass (in der Sprache der Saldenmechanik) in einem gesättigten Markt die Gesamtheit der Investoren eine Rendite von 0 erzielt, d.h. sie kann ihr Vermögen nicht vergrößern. Auch das ist eine saldenmechanische Binsenweisheit. Auf einem _über_sättigten Markt wird die Gesamtheit der Investoren eine negative Rendite erzielen, also Geld verlieren. Das ist nicht schlimm! Das ist ganz einfach so. Du findest es ja auch nicht schlimm, auszuatmen, nachdem du eingeatmet hast. Und wenn du dich satt gegessen hast, verdaust du dein Essen & wirst dann irgendwann wieder hungrig.
Worauf ich hinaus will: es ist ein ganz natürlicher Vorgang, dass auch Geld periodisch stirbt & damit neuem, frischem Geld Platz macht. Allerdings, solange wir (& damit meine ich hier vor allem diejenigen, die überschüssiges Geld investieren wollen) uns als vom Rest der Welt abgetrennte Wesen betrachten, die nur für sich selbst das Beste rausschlagen wollen, werden wir diese Tatsache nicht akzeptieren & statt dessen weiter kräftig am (Hamster-) Rad drehen.
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Dass ich lange Jahre meines Lebens in der Opferrolle verbracht habe, habe ich ja schon an mehreren Stellen gebloggt. Nun habe ich in der Facebook-Gruppe Kriegsenkel Berlin einen Artikel von Alexandra Schumacher über die Opfer-Trance entdeckt & im Zuge dessen einen weiteren Raus aus der Opfertrance - rein ins wirkliche Leben (von Lars Basczok). Was das überhaupt ist, beschreibt Alexandra Schumacher so:
Wenn wir die beiden Worte „Opfer“ und „Trance“ unter die Lupe nehmen, dann bezieht sich der Begriff „Opfer“ auf die Schuldlosigkeit eines Einzelnen in Bezug auf das ihm widerfahrende Leid. Die Trance – abgeleitet aus dem Lateinischen „transire“ = hinübergehen – bezeichnet einen Bewusstseinszustand, in dem sich eine Person intensiv und ausschließlich auf eine Thematik – wie in diesem Fall das Opferdasein – konzentriert.
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Heute lese ich mal wieder in Charles Eisensteins “Ökonomie der Verbundenheit” weiter. In seinem Buch kumuliert im Grunde alles, was mich schon seit Jahren umtreibt. Hier geht es jetzt vor allem um den Paradigmenwechsel vom Mangel zur Fülle. Der hängt untrennbar zusammen mit der Illusion des Getrenntseins. Denn nur wenn ich mich als von allem abgetrenntes Wesen betrachte, erlebe ich Mangel. In Kapitel 6 schreibt Eisenstein:
Das heutige Geldsystem beruht auf der Basis von Getrenntheit. Das ist zugleich Auswirkung und Ursache unserer Selbstwahrnehmung als einzelne und getrennte Subjekte in einem Universum des anderen. Uns der Fülle zu öffnen kann nur funktionieren, wenn wir diese Identität loslassen und uns dem Reichtum unserer wahren Existenz in Verbundenheit öffnen.
Um wirklich in der Fülle zu leben, müssen wir daher etwas loslassen: eben diese Illusion, ein abgetrenntes Wesen zu sein.
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Meine Bewusstseinserweiterung begann noch in der Schulzeit, als ich die Space Night auf Bayern 3 und dabei vor allem die Earth Views entdeckte, Filmaufnahmen der Erde aus dem Space Shuttle mit (anfangs noch nicht, später dann durchgängig) elektronischer Musik.
Vor zwei Jahren hat das Planetary Collective den Kurzfilm OVERVIEW veröffentlicht, der frei bei Vimeo anzusehen ist und vom Overview-Effekt handelt – dem Erlebnis von Astronauten, das erste Mal die Erde als ganzen Planeten wahrzunehmen:
Eben jenes Planetary Collective hat nun den Film PLANETARY in Kinolänge veröffentlicht. Den gibt es nur zu kaufen oder “on demand”, die 12 € lohnen sich sowas von. Schaut euch den längeren Trailer an:
Der Film macht einem bewusst, dass wir eine Spezies auf diesem Planeten sind, eine von vielen und in den Strom des Lebens eingebunden.
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Falls du in deinem Leben nur ein einziges Buch über Wirtschaft lesen willst, dann lass es Ökonomie der Verbundenheit von Charles Eisenstein sein. Auf deutsch liest es sich am besten in gedruckter Form, es gibt die einzelnen Kapitel zwar auch online, aber nicht ganz vollständig. Das englische Original verschenkt Charles Eisenstein im ePub- oder PDF-Format.
Nun aber zur Überschrift ein kleiner Appetitanreger aus Kapitel 2, wohin die Reise gehen kann:
Wirtschaftswissenschaften, so liest man auf der ersten Seite der Lehrbücher, befassen sich mit dem Verhalten von Menschen unter Knappheitsbedingungen. Die Ausweitung der Domäne von Wirtschaft ist daher eine Ausweitung von Knappheit und deren Eindringen in Lebensbereiche, die einst von Fülle gekennzeichnet waren. Wirtschaftliches Verhalten, insbesondere der Tausch von Geld gegen Waren, dringt heute in Bereiche vor, in denen nie zuvor Geld ausgetauscht wurde.
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Bei diesem provizierenden Titel stelle ich gleich zu Beginn klar, dass es mir dabei ausschliesslich um die Theorie von Vipassana geht. Die Praxis, die Methode ist super, sie braucht & sollte nicht verändert zu werden. Immerhin bin ich durch sie so tief angekommen wie nie zuvor in meinem Leben. Auch der äußere Rahmen eines Kurses, die Abgeschiedenheit & die Regeln, halte ich für sehr sinnvoll & der Methode sehr angemessen. Für die Deutung dessen, was da bei einem Vipassana-Kurs geschieht, haben sich in den letzten 2.500 Jahren jedoch einfach etliche neue Perspektiven ergeben. Um die soll es hier gehen.
Zu Beginn skizziere ich grob, wie Satya Narayan Goenka in seinen abendlichen Vorträgen die Wirkung des Kurses beschreibt. Er vertritt eine von vielen Strömungen des Buddhismus, im Folgenden schreibe ich verkürzend “der Buddhismus” und meine damit den von Goenka vertretenen Buddhismus (er steht dem Theravada nahe, unterscheidet sich jedoch in einigen Punkten).
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Dieser Beitrag ist der dritte Teil zur Theorie von Vipassana und zugleich die Fortsetzung zum inneren Anarchismus. Wir kommen heute zum Kern von Vipassana, dem Auflösen der Anhaftung, und damit der Befreiung vom Leiden.
Wie ich schon zum inneren Anarchismus schrieb, ist die Selbstbefreiung ein paradoxes Unterfangen, denn sie erfordert unbedingte Selbstdisziplin. Das zeigt sich beim Vipassana sehr deutlich. Rein äußerlich begibt man sich in große Unfreiheit, unterwirft sich für 10 Tage äusserst strengen Regeln (die auch bei Panyasara gelten). Goenka spricht in einem seiner Vorträge sogar von einem Gefängnis. :)
Das liegt daran, dass wir uns in aller Regel über viele Jahre unseres Lebens selbst versklavt haben, uns selbst in das Hamsterrad als mentale Infrastruktur gesteckt haben. Dieses Hamsterrad lässt sich mit einiger Berechtigung mit der Kette des bedingten Entstehens im Buddhismus gleichsetzen.
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Auch wenn es sich aus dem Titel vielleicht nicht sofort erschliesst, ist dies der zweite Beitrag zur Theorie von Vipassana. Denn innerhalb der 10 Tage habe zumindest ich mich immer weiter verlangsamt. Es gibt ja auch überhaupt keinen Grund zur Eile, denn man macht fast den ganzen Tag immer das Gleiche: Sitzen und meditieren. Gleichzeitig wird die Wahrnehmung immer feiner. Räumlich übt man die ersten 3 1/2 Tage, sich auf den Bereich unterhalb der Nasenlöcher zu konzentrieren. Das gelingt mit der Zeit immer besser & der Bereich, auf den man sich konzentrieren kann, wird mit der Zeit kleiner. Auch zeitlich verfeinert sich die Wahrnehmung, man registriert immer kürzere Empfindungen.
Durch die feinere Zeitwahrnehmung erscheint deshalb die gleiche Bewegung langsamer. Man kann die Zeit in immer kleinere Abschnitte unterteilt wahrnehmen.
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Heute beginnt die vierteilige Reihe über die theoretischen Aspekte von Vipassana. Natürlich werden auch meine direkten Erfahrungen darin einfließen, in Reinform habe ich davon schon letzte Woche berichtet.
Die wichtigste Grundregel eines 10-Tage-Kurses ist die edle Stille bzw. das edle Schweigen, worunter möglichst vollständiges Einstellen jeglicher Kommunikation mit anderen Kursteilnehmern zu verstehen ist. Über das reine nicht miteinander sprechen geht es noch hinaus, auch z.B. Augenkontakt soll vermieden werden. Die strikte Trennung in Männer- & Frauenbereiche gehört dazu. Dass letzteres sehr sinnvoll ist, hat ein Freund von mir live erfahren in einem Kurs ohne diese Geschlechtertrennung: er sei einer attraktiven, vollbusigen Frau gegenüber gesessen, was ihn den ganzen Effekt des Kurses gekostet hat…
Wozu das Ganze? Vipassana findet in einer möglichst abgeschiedenen Umgebung statt, um möglichst viele Umweltreize abzuschirmen.
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Es ist mal wieder ein dringendes Update meines Weltbildes erforderlich. Neulich hatte ich mich ja noch über vermeintliche Denkfehler in Sachen Reinkarnation ausgelassen. Jetzt schaue ich gerade den Film Zwei halbe Leben sind kein ganzes & weiss im Moment noch nicht, was ich davon halten soll. Aber seht selbst:
Zwei halbe Leben sind kein Ganzes Ahmet Golbol
Eigentlich begibt sich Servet Ahmet Golbol, Sohn türkischer Einwanderer, nach Antakya, der Heimat seiner Eltern, um dort die Wurzeln seiner Identität zu erforschen. Seine Reise nimmt eine unvorhergesehene Wendung, als der Berliner Regisseur dem Phänomen des Taqammus begegnet, was im Arabischen eine spezielle Form der Wiedergeburt bezeichnet. Die wiedergeborenen Kinder und Jugendlichen schildern ihre zwei Leben und ihre zwei Familien so glaubhaft, dass selbst hartnäckige Zweifler ins Grübeln geraten.
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