Schlagwort: Makellosigkeit
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Auch mal zusammenbrechen
Bei der letzten Schwitzhütte habe ich in der Weggebe-Runde meine hohen Ansprüche weggegeben. Als ich mich gestern mal wieder den Tag über mit Kopfschmerzen rumschlug, wurde mir klar, dass das auch für meinen Anspruch gilt, Spannungen auszuhalten. Wenn mir die Spannung zu viel wird, darf ich auch mal zusammenbrechen. Das heisst ja nicht, dass ich das bei der kleinsten Kleinigkeit schon tue. Ich muss mich aber auch nicht unnötig quälen. Und ich glaube auch nicht, dass das meine Makellosigkeit schmälert. Eher würde ich das tun, wenn ich übermäßig hart zu mir selbst wäre. Und als Regenbogenkrieger hole ich mir ohnehin Unterstützung, sobald mir etwas zu viel wird.
In diesem Sinne: Giving Up Everything.
Siehe auch Pleite als Metamorphose?, Aufgeben ist eine wichtige Konfliktlösungsstrategie und Sterben lassen.
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Ein Krieger 'muss' glauben
An diesem Satz von Don Juan Matus, ein Krieger muss glauben, hatte ich seinerzeit länger zu knabbern. Er stammt aus dem 4. Band der Castaneda-Reihe, Der Ring der Kraft. Als ich das Buch das erste Mal las, hatte ich den Wert des Zweifelns und kritisch Hinterfragens gerade noch mal für mich bekräftigt. Es war die Zeit, als ich mich sehr radikal von allen christlichen und überhaupt religiösen Überzeugungen löste. Und da kommt nun dieser Don Juan mit so einem Satz.
Dabei erschliesst sich der Sinn bei genauerem Hinsehen aus dem Zusammenhang:
Ein Krieger muß beweglich sein und sich harmonisch mit der ihn umgebenden Welt verändern, sei es die Welt der Vernunft oder die Welt des Willens.
Der gefährlichste Moment dieser Veränderung tritt immer dann ein, wenn der Krieger feststellt, daß die Welt weder das eine noch das andere ist. Ich mußte lernen, daß die einzige Möglichkeit, diesen entscheidenden Wechsel zu überstehen, darin besteht, daß man bei seinen Handlungen so tut, als glaubte man. Mit anderen Worten, das Geheimnis eines Kriegers ist, daß er glaubt, ohne zu glauben. Aber natürlich kann der Krieger nicht einfach sagen, er glaubt, und es damit bewenden lassen. Das wäre zu leicht. Einfach glauben, das würde ihn von der Verpflichtung entbinden, seine Situation zu überprüfen. Immer wenn ein Krieger sich darauf einlassen muß, zu glauben, dann tut er es als freie Entscheidung, als Ausdruck seiner innersten Wahl. Ein Krieger glaubt nicht, ein Krieger muß glauben.
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Ein Regenbogenkrieger holt sich selbstverständlich Unterstützung
Um diesen Titel zu erklären, muss ich ausholen. Ausgangspunkt ist, dass ich vor einigen Wochen Miki Kashtan entdeckt habe, die die Gewaltfreie Kommunikation mit Schenkökonomie verbindet. Dabei geht sie in einem Interview sogar so weit zu sagen
I don’t fully believe that we can have a truly nonviolent society for as long as we have money. This is because money can be accumulated, and I see accumulation as antithetical to nonviolence which, to be fully realised, necessitates allocation of resources based on needs. Money and exchange interfere with that.
Sie geht also davon aus, dass im Geld (zumindest so wie es im derzeitigen Geldsystem beschaffen ist) ein Element von Gewalt steckt. Das sehe ich bekanntlich ähnlich.
Was sie über Geld & Schenken zu sagen hat, ist allerdings (mindestens) einen eigenen Beitrag wert. An dieser Stelle geht es mir um ihre Grundhaltung zum Leben, die in den Core Commitments besonders deutlich zum Ausdruck kommt. Auf der Seite gibt es eine deutsche Übersetzung (Achtung, Link führt zu Dropbox!), bei Pioneers of Change habe ich eine weitere gefunden. Auch davon gibt es eine PDF-Version zum Ausdrucken.
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Komplexität ist der Feind
Fefe bringt in seinem Beitrag zu Mozillas Vorstoß, in Firefox DNS over HTTPS zu nutzen und dafür ausschließlich über Cloudflare zu gehen, die übergeordnete Problematik auf den Punkt:
Komplexität ist der Feind. Die Anzahl der Bugs steigt mit der Codegröße. Die Leute stöpseln heute nur noch Komponenten aus Libraries zusammen. Das ist Schönwetter-Programmieren! Ein Programm, das nur beherrschbar ist, wenn es zufällig gerade gut funktioniert, ist wertlos. Wir brauchen Programme, die überschaubar wenig Dinge tun, und dafür vollständig beherrschbar sind. Am besten nicht nur vom Programmierer, sondern auch vom Benutzer. Die Geschwindigkeit, mit der wir uns mit unbeherrschten und unbeherrschbaren Technologien umzingeln, ist aus meiner Sicht ein Vorbote der Apokalypse.
Das ist die Anwendung der Maxime Weniger ist mehr auf die Software- und allgemein die Technik-Welt. Im Angelsächsischen ist dafür auch die Bezeichnung KISS principle verbreitet.
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Wandle in Schönheit
Allumfassender Geist, möge ich in Schönheit wandeln.
Möge Schönheit über mir sein, so dass ich Teil des größeren Traums von Schönheit sein kann. Allumfassender Geist, möge ich in Schönheit wandeln.
Möge Schönheit vor mir sein, so dass ich die Schönheit in allen Wesen, Dingen und Geschehen erkenne. Allumfassender Geist, möge ich in Schönheit wandeln.
Möge Schönheit zu meiner Linken sein, so dass ich durch meine Weiblichkeit Schönheit empfangen möge. Allumfassender Geist, möge ich in Schönheit wandeln.
Möge Schönheit zu meiner Rechten sein, so dass ich durch meine Männlichkeit Schönheit geben möge. Allumfassender Geist, möge ich in Schönheit wandeln.
Möge Schönheit hinter mir sein, so dass die einzigen Spuren, die ich hinterlasse, Spuren der Schönheit sind. Allumfassender Geist, möge ich in Schönheit wandeln.
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Von meinem Egotrip runter
Am heutigen dritten Tag des krank im Bett liegens nehme ich endlich die Lektion auf – eine Lektion in Demut. Eine Auswirkung davon gibt es auf www.timo-ollech.de. Mir wurde bewusst, dass ich immer noch subtil werte, & zwar in “wichtig” und “weniger wichtig”. Und Zack – sind Verlangen und Abneigung da: Her mit dem “Wichtigen”, weg mit dem “Unwichtigen”. Dabei hatte ich ja schon beim letzten Vipassana erkannt, dass sprachliche Anhaftung darin besteht, den Objekten unseres Denkens Wichtigkeit zu verleihen. Nun ja, herzlich Willkommen in der Wiederholungsschleife.
Außerdem hatte mich schon Charles Eisensteins Essay The Age of We Need Each Other (deutsche Übersetzung Das Zeitalter, in dem wir einander brauchen) ins Grübeln gebracht.
Tja, die eigene Selbstwirklichkeit verliert man offensichtlich stufenweise.
Nachtrag: Um Signale empfangen zu können, muss ich zunächst mal aufhören zu senden. In den Worten von Sebastian Elsässer:
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Es kann einsam werden auf der Metaebene
Dieser Beitrag ist inspiriert von zwei Büchern, die ich zeitweilig parallel gelesen habe: Simulations of God – The Science of Belief von John C. Lilly und The Clash of Civilizations and the Remaking of World Order von Samuel Huntington; letzteres auf Empfehlung von Ken Wilber in “Ganzheitlich handeln”.
Mein großes Vorbild John Lilly beschreibt in seinem Buch, wie wir Menschen uns Glaubenssysteme basteln, an deren Wahrheits- & Wirklichkeitsgehalt wir dann nachher glauben:No one can know securely where we came from, where I came from, where you came from. No one can know securely who his parents are or were. We must exist as if real in a world that we were precipitated into without ballast. […]
We are part of the universe trying to describe itself and the rest of the universe. When one looks inside and sees himself, there is nothing. Feedback is complete in the void; however, there is a sense of being, consciousness, a state of being I am, I am that, I am it, which finally leads one to a variety of apparatus commonly called the human body. We are assigned either a male or a female body and hence the roles we must play with our neighbors are those of a male or a female.
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Globales Projekt 2018: Ein lebensförderndes Anreizsystem
Ein Geldsystem ist – neben vielem anderem – immer auch ein Anreizsystem. Bestimmte Tätigkeiten sind lukrativer als andere. Es geht also beim Geld nicht nur um abstrakten Wert, sondern auch um ganz konkrete Werte: Was wollen wir als Gesellschaft/als Kultur fördern, was soll weniger werden?
Ich erzähle Euch wohl nichts neues, wenn ich sage, dass unser derzeitiges Geldsystem massiv schädliche Anreize für Planet und Menschheit setzt: Es ist lukrativ, Gewehre und Panzer zu bauen, Wälder zu roden, mit Schleppnetzen zu fischen, usw. usf. Es ist nicht lukrativ, seine dementen Eltern zu pflegen, Wälder aufzuforsten, Böden zu regenerieren, Kinder aufzuziehen usw. usf.
Dass es durchaus ganz anders gehen könnte, und das mit gar nicht so massiven Veränderungen, beschreibt Charles Eisenstein in meinem Lieblings-Wirtschafts-Buch. Ich fasse hier das 11. Kapitel “Die Währungen der Gemeingüter” zusammen. Da sollte die Reise hingehen:
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Grundlos leben
Heute habe ich einen Entschluss gefasst: Ich werde mein Handeln nicht mehr begründen. Vor allem nicht vor mir selbst. Ich werde einfach tun, was immer ich tue.
Macht euch also auf interessante Erlebnisse mit mir gefasst! ;-)
Das Lied zum Entschluss (Liedtext):
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Ein makelloser Krieger werden
Gestern habe ich auf der Agentenwebsite eine kleine feine Änderung vorgenommen: Ich habe in dem Satz “Am 6. August 2014 hat Agent Timo Ollech sich entschieden, ein makelloser Krieger zu sein.” das Wort “
sein” durchgestrichen & “werden” dahintergeschrieben. Mir ist nämlich klar geworden, dass man sich zwar zu vielem mit einem Fingerschnippen entscheiden kann. Ein makelloser Krieger zu sein gehört nicht zu diesen Dingen. Dafür braucht es jahrelange gründliche Arbeit in Demut. Zu diesem Sinneswandel hat wesentlich der Kurs Kunst des Pirschens beigetragen. Am letzten Wochende wurde mir dabei bewusst, wie viel ich noch in meinem Leben aufzuräumen habe. Der Kurs war dafür nur ein Anfang, der die grundlegenden Techniken lieferte, die ich fortan täglich anwenden werde. Und mir kam dazu der Satz in den Sinn
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