Das Bild vom Komposthaufen der Geschichte gefällt mir so gut, dass ich es gleich noch mal für einen Beitragstitel verwende. Getreu dem Cradle to Cradle-Prinzip geht es nämlich nicht darum, etwas Altes “weg” zu werfen, sondern es als Rohstoff wieder in den Kreislauf des Erschaffens von Neuem einzugliedern; es als den Schatten zu integrieren.
Doch muss es dazu erst wieder zersetzt, in seine Einzelteile zerlegt werden. Die Zusammensetzung unserer vorherrschenden Paradigmen funktioniert nicht mehr. Das umfasst so unterschiedliche Bereiche wie das Schul- und Bildungssystem, Geheimdienste, das Urheberrecht, Führung in Unternehmen und allgemein Organisationen, Steuern, die Trennung von Arbeit und Einkommen in Gestalt des Bedingungslosen Grundeinkommens, die Monogamie und das Lohnarbeitssystem. Auch das Geld als allgemeiner Wertmaßstab sowie Wertaufbewahrungsmittel muss mitsamt dem Schuldprinzip und den Kapitalgesellschaften dran glauben.
Weiterlesen…
Gefährliches Halbwissen Teil 3: Nachdem die Frage nach der Geldschöpfung durch Geschäftsbanken sowie der Geldschöpfung aus dem Nichts nun geklärt sind, blieb natürlich noch die Frage nach dem Zins, Zinseszins und dem damit verbundenen exponentiellen Wachstum übrig. Das ist keine theoretische Frage, denn exponentielles Wachstum lässt sich an vielen Stellen in unserer Wirtschaft empirisch beobachten. Das wäre zum einen die Entwicklung der Bankbilanzen, der Staatsverschuldung in Deutschland oder auch der Aktienmärkte am Beispiel des S&P 500 seit 1950. An letzterem sehen wir auch gut, dass die Crashs von 2000 und 2007 dem exponentiellen Wachstum einen erheblichen Dämpfer verpasst haben (1987 muss man da schon fast mit der Lupe suchen). Die Staatsverschuldung ist dafür jeweils kurz nach dem Crash sprunghaft angestiegen.
Weiterlesen…
Im aktuellen Bankspiegel der GLS-Bank ist ein Beitrag von Otto Scharmer drin, wo er sehr komprimiert die Herausforderungen unserer Zeit beschreibt (auf 2 Seiten!). Er war anlässlich der GABV-Versammlung in Berlin. Er spricht davon, dass die gesellschaftliche Entwicklung bis heute von einem Bewusstsein geprägt ist, in dessen Zentrum das jeweilige Ego steht. Selbst die bisher neueste Stufe, die er Stakeholder-Bewusstsein nennt, hat noch nicht das Ganze im Blick, sondern versucht nur die vielen einzelnen Egos unter einen Hut zu bekommen. Was es jedoch heute dringend braucht, nennt er Öko-System-Bewusstsein. Das heißt, “dass ich nicht nur meinen eigenen Wohlstand und meine Lebensqualität maximiere, sondern auch diejenige aller meiner Partner und Mitgestalter”.
Basierend auf unserer Arbeit mit Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und anderen gesellschaftlichen Gruppen sehen wir die größte Herausforderung für einen solchen Schritt in eine schöpferische Öko–System–Ökonomie in der Frage, wie wir den verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren helfen können, ihr Ego–System–Bewusstsein loszulassen.
Weiterlesen…
Wenige Tage bevor ich auf #OffshoreLeaks aufmerksam wurde, habe ich angefangen, noch einmal den bahnbrechenden Artikel Macht, der Staat und die Institution des Eigentums von Paul C. Martin (kurz PCM) zu lesen. Hintergrund war eigentlich, dass die herrschende neoklassische Wirtschaftstheorie sowohl den Ablauf von Zeit in wirtschaftlichen Vorgängen als auch Macht- bzw. Herrschaftsverhältnisse völlig ausblendet. Als ob diese keine entscheidende Rolle in unserer Gesellschaft spielten…
Nun ist das Thema Steuern und Steuerflucht in aller Munde. Da ist es an der Zeit, einmal zu beleuchten, was es mit den Steuern überhaupt auf sich hat. Es handelt sich dabei um Forderungen des Staates an seine Untertanen, die er notfalls mit seinem Gewaltmonopol durchsetzt. Das Unterschlagen von zu zahlenden Steuern, mithin die Steuerhinterziehung, ist mit gutem Grund eine Straftat und für den Staat absolut keine Bagatelle.
Weiterlesen…
Letztes Wochenende war ich in Berlin beim Einführungsseminar in Holacracy, was auf jeden Fall einen eigenen Beitrag rechtfertigt. Der kommt aber noch. Heute mache ich auf Otto Scharmer aufmerksam, der unter dem Schlagwort Kapitalismus 3.0 und vor allem den 7 Akupunkturpunkten zur Überwindung der Krise des Kapitalismus sehr ähnliche Schwerpunkte setzt wie ich sie in meinem Beitrag Der Weg aus der Krise aufgelistet habe (interessanterweise auch in 7 Punkten).
Dieser Vortrag ist ein guter Einstieg ins Thema:
Der Mann hat echt einen umfassenden Überblick über die weltweite Krise, und er ist damit in ganz zentralen Kreisen unterwegs, als MIT-Professor beim Weltwirtschaftsforum u.a. Weiter so!
Ich lese gerade das Buch “Retten wir den Euro” von Christian Felber, der auch die Gemeinwohl-Ökonomie ins Leben gerufen hat. Allerdings gehen die meisten seiner Vorschläge an den Ursachen der Krise, die nicht nur eine Euro-Krise ist, sondern eine Krise des globalen Finanzsystems, vorbei. Umverteilen dämmt das Problem nur ein, löst es aber mitnichten.
Wenn wir das Übel an der Wurzel packen, d.h. radikal vorgehen, könnte das Ganze in etwa so aussehen:
Wir brauchen ein Insolvenzverfahren für Staaten, denn dass etliche davon längst bankrott sind, allen voran die USA, sollte eigentlich allgemein bekannt sein. Im Wesentlichen kann man dann den freien Märkten die Arbeit überlassen, indem staatliche Beeinflussung durch Subventionen u.ä. eingestellt wird sowie einige wesentliche Rahmenbedingungen geändert werden. Das heißt zuallererst, Friedrich August von Hayek zu Ehren sämtliche “Rettungsschirme” für “systemrelevante Banken” einzustellen und diese über die Klinge springen zu lassen.
Weiterlesen…
Mein Geld geht zur Neige & das macht mir echt zu schaffen. Es konfrontiert mich mit dem alten Thema, etwas leisten zu müssen damit ich überhaupt leben darf. Der Eintrag vom 10. Februar 2004 in meinem alten Tagebuch Here I Stand steht dafür exemplarisch. Heute ist mir klar geworden, dass ich genau um dieses Thema zu bearbeiten auf diesen Planeten gekommen bin. Stichwort Paradigmenwechsel vom Mangel zur Fülle.
Es ist wirklich eine Krise im Sinne des Wortes: “Die Krise (altgriechisch κρίσις, krísis - ursprünglich die Meinung, Beurteilung, Entscheidung, später mehr im Sinne von die Zuspitzung) bezeichnet eine problematische, mit einem Wendepunkt verknüpfte Entscheidungssituation.” In jeder Gefahr, jedem Problem steckt eine Chance verborgen. Daran werde ich weiter wachsen.
Grundsätzlich lese ich keine Bücher, nur weil sie auf Bestsellerlisten auftauchen. Genauso wenig wie ich Musik aus den Charts höre. Eher mache ich einen Bogen um solche “Massen-Unterhaltung”. Harry Potter & die Titanic-Verfilmung habe ich mir z.B. gespart.
Der Schwarm von Frank Schätzing wurde mir jedoch nachdrücklich von einem Freund empfohlen, der Geologie studiert. Ein Mann vom Fach also, den sowohl die hervorragend recherchierten wissenschaftlichen Grundlagen des Romans als auch die philosophischen Überlegungen, die darin angesprochen werden, begeisterten. Thomas: Vielen Dank für den Tipp & liebe Grüsse! Nachdem nun endlich die Taschenbuch-Fassung erschienen ist, konnte ich nicht mehr widerstehen.
Vorneweg kann ich sagen, dass der Roman einer der spannendsten ist, den ich seit langem gelesen habe. & das kombiniert mit Unmengen fundierten Informationen & tiefgründigen Gedanken.
Weiterlesen…