Eben habe ich mir im Kino den Film Alphabet - Angst oder Liebe angesehen, den ich zum Anlass nehme, einen Beitrag zu schreiben, der mir schon seit 1-2 Wochen vorschwebt.
Übrigens habe ich das Wort “Bildung” in der Überschrift absichtlich vermieden und statt dessen “Lernen” geschrieben, denn Bildung ist üblicherweise der Versuch, jemand anderen zu bilden, während Lernen etwas ist, das mensch selber tut. Genau darum geht es hier, vom “gebildet werden” wieder hin zum Lernen zu kommen.
Ursprünglicher Anlass ist die Erkenntnis, dass ich ja nun auch wieder in einem Bildungssystem mitmache, bei dem es um Prüfungen & “individuelle Leistungen” geht. Und das ist genau das Problem.
Denn ein Bildungssystem, das Kooperation in Prüfungen verbietet, verhindert, dass Menschen genau das lernen bzw.
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Gerade flatterte mir die Info rein, dass es einen Film über den Bewusstseinswandel in der Wirtschaft mit dem Titel JETZT! geben wird, für den gerade das Crowdfunding läuft:
Official Trailer | JETZT! Bewusstseinswandel in der Wirtschaft [German] from Julian Wildgruber on Vimeo.
Wer da übrigens super noch mit reinpassen würde, ist Wolfgang Berger mit seinem Business Reframing und der Artgerechten Menschenhaltung, Gerald Hüthers Initiative Kulturwandel in Unternehmen und Organisationen und als bereits praktisch erprobtes Modell Holakratie (Holacracy).
Der Film wird inhaltlich ein Gegenentwurf zu Work Hard, Play Hard, der den Wahnsinn der modernen Arbeitswelt porträtiert:
Mit ein paar Monaten Verzögerung habe ich jetzt das Probeheft der Zeitschrift “Wirtschaftsinformatik & Management” durchgelesen, das sich kurz vor Edward Snowdens Enthüllungen mit dem Thema Big Data beschäftigt. Wenige Wochen später hätte diese Ausgabe vermutlich ganz anders ausgesehen… Der Artikel “Erstellung von Technologie- und Wettbewerbsanalysen mithilfe von Big Data” formuliert das Problem:
Vor dem Hintergrund globaler dynamischer Märkte und der täglich erlebten Informationsflut wird es immer schwieriger, den Überblick zu behalten. Alle Entscheider(innen) benötigen zusammenhängende und objektive Informationen, die schnell und kompakt Ein- und Überblick geben in der komplexen Welt der Datenflut.
Big Data ist letzten Endes nur mehr desselben, nämlich mehr Kontrolle bei der kleinen Minderheit der so genannten “Entscheider”, während die große Masse, die die eigentliche Arbeit tut, gerade nicht entscheidet.
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Das Bild vom Komposthaufen der Geschichte gefällt mir so gut, dass ich es gleich noch mal für einen Beitragstitel verwende. Getreu dem Cradle to Cradle-Prinzip geht es nämlich nicht darum, etwas Altes “weg” zu werfen, sondern es als Rohstoff wieder in den Kreislauf des Erschaffens von Neuem einzugliedern; es als den Schatten zu integrieren.
Doch muss es dazu erst wieder zersetzt, in seine Einzelteile zerlegt werden. Die Zusammensetzung unserer vorherrschenden Paradigmen funktioniert nicht mehr. Das umfasst so unterschiedliche Bereiche wie das Schul- und Bildungssystem, Geheimdienste, das Urheberrecht, Führung in Unternehmen und allgemein Organisationen, Steuern, die Trennung von Arbeit und Einkommen in Gestalt des Bedingungslosen Grundeinkommens, die Monogamie und das Lohnarbeitssystem. Auch das Geld als allgemeiner Wertmaßstab sowie Wertaufbewahrungsmittel muss mitsamt dem Schuldprinzip und den Kapitalgesellschaften dran glauben.
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Ich habe noch nie jemanden so unterschätzt wie Franz Hörmann.
Als ich das erste Mal vor ein paar Jahren ein Interview mit ihm las, hatte ich ihn als sehr fundiert argumentierenden Kritiker unseres aktuellen Geldsystems abgespeichert und war auch schon tief berührt davon, wie er – ganz im Sinne der Tiefen Demokratie – auch die Eliten mit ins Boot nehmen wollte auf dem Weg in eine neue Gesellschaft.
Wie umfassend dieser Mensch denkt, und wie geschmeidig die vielen Aspekte bei ihm ineinander greifen, wird mir jetzt gerade erst klar. Aber fangen wir von vorne an.
Vorweg eine kleine “Warnung”: Hörmanns Gedanken bewegen sich auf einer höheren Ebene als die, auf der wir uns üblicherweise aufhalten. Er stellt ein komplett anderes Paradigma vor.
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Bereits Mitte März war ich in Berlin beim Einführungswochenende in Holacracy bzw. Holakratie. Seitdem war sehr viel los in meinem Leben, so dass ich erst jetzt dazu komme einen kurzen Bericht darüber zu veröffentlichen.
Schon vor dem Wochenende hatte ich vor, mich kurz über Holakratie auszulassen anhand von folgendem Zitat aus dem - übrigens sehr empfehlenswerten - Einführungstext von Brian Robertson:
Ökonomischer Profit ist einer der besten Messwerte, die jede Organisation überwachen kann, ob For-Profit oder Non-Profit. Es ist ein Maßstab dafür, ob die Organisation in der Welt mehr Wert schafft als sie konsumiert. Profit ist jedoch nur ein Messwert, kein Zweck.
Das ist natürlich Wasser auf meine Mühlen. :-)
Nun kann ich jedoch aus der eigenen, auch leiblichen Erfahrung von Holakratie berichten.
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Heute folgt Teil 2 meiner Auseinandersetzung mit Christian Felber, weil ich dessen Buch Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) jetzt auch gelesen habe. Insgesamt unterstütze ich das Konzept und die daraus entstandenen Initiativen mit voller Kraft, denn die GWÖ nimmt sich des fundamentalen Widerspruchs zwischen den Werten des menschlichen Zusammenlebens einerseits und den Werten in der (kapitalistischen) Wirtschaft andererseits an.
Ich zitiere mal aus der Einleitung:
In unseren Freundschafts- und Alltagsbeziehungen geht es uns gut, wenn wir menschliche Werte leben: Vertrauensbildung, Ehrlichkeit, Zuhören, Empathie. Die “freie” Marktwirtschaft beruht hingegen auf den Grundwerten Gewinnstreben und Konkurrenz. Die Kombination aus Gewinnstreben und Konkurrenz befördert jedoch Egoismus, Gier, Geiz, Neid, Rücksichtslosigkeit und Verantwortungslosigkeit. Dieser Widerspruch ist nicht nur ein Schönheitsfehler in einer komplexen oder multivalenten Welt, sondern eine kulturelle Katastrophe; er spaltet uns im Innersten – sowohl als Individuen als auch als Gesellschaft.
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Ich lese gerade das Buch “Retten wir den Euro” von Christian Felber, der auch die Gemeinwohl-Ökonomie ins Leben gerufen hat. Allerdings gehen die meisten seiner Vorschläge an den Ursachen der Krise, die nicht nur eine Euro-Krise ist, sondern eine Krise des globalen Finanzsystems, vorbei. Umverteilen dämmt das Problem nur ein, löst es aber mitnichten.
Wenn wir das Übel an der Wurzel packen, d.h. radikal vorgehen, könnte das Ganze in etwa so aussehen:
Wir brauchen ein Insolvenzverfahren für Staaten, denn dass etliche davon längst bankrott sind, allen voran die USA, sollte eigentlich allgemein bekannt sein. Im Wesentlichen kann man dann den freien Märkten die Arbeit überlassen, indem staatliche Beeinflussung durch Subventionen u.ä. eingestellt wird sowie einige wesentliche Rahmenbedingungen geändert werden. Das heißt zuallererst, Friedrich August von Hayek zu Ehren sämtliche “Rettungsschirme” für “systemrelevante Banken” einzustellen und diese über die Klinge springen zu lassen.
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Seit ner Weile zeichne ich mich als sehr sporadischen Blogger aus, das wird vermutlich auch erst mal so bleiben. Heute werbe ich für eine neue Zeitschrift namens Oya - anders denken. anders leben. Ihr könnt euch ein kostenloses Probeexemplar bestellen. Herausgeber ist die Klein Jasedow Familie, das Magazin ist der Nachfolger der KursKontakte. Erfahren habe ich von Oya mal wieder im Keimform-Blog, wo die erste Ausgabe Wovon wir alle Leben zum Thema Gemeingüter vorgestellt wird. Oya wird neben dem unerzogen-Magazin die zweite Zeitschrift, die wir als Familie abonnieren. Wir beschränken uns halt auf das Wesentliche. :-D
Mitten in der Nacht (siehe Uhrzeit dieses Beitrags) liege ich wach & mein Kopf brummt vor lauter Dingen, die ich in der nahen Zukunft zu tun habe.
Dann erkenne ich etwas, das mich entspannt: Auch wenn ich tot bin, wird es noch gaaanz ganz viel zu tun geben. Ich muss das also nicht alles alleine bewältigen ;-)
Im nächsten Schritt wird mir klar, dass ich mich bisher danach bewertet habe, wie viel ich tue. Damit bin ich natürlich nie vollkommen zufrieden, denn ich könnte immer noch mehr tun.
Jetzt kommt der entscheidende Punkt: Ich muss nicht komplett aufhören, mich an etwas zu messen - mein neues Kriterium ist, was ich tue (die Qualität dessen was ich tue).
Damit habe ich für mich den Begriff Leistung so umdefiniert, dass ich auch hierbei vom Denken in Mengen zum Denken in Wirkungen umgeschaltet habe.
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