Heute habe ich in No Contest - The Case Against Competition weitergelesen und bin dadurch einen guten Schritt weiter gekommen. Schon lange frage ich mich ja, wie wir den Paradigmenwechsel vom Mangel zur Fülle konkret praktisch angehen können. Folgende Reihenfolge erscheint mir logisch & sinnvoll:
Das Prinzip der Konkurrenz hinter uns lassen Sodann Abschied nehmen von dem Prinzip, für eine Leistung eine Gegenleistung zu erwarten Schlussendlich dann das Geld insgesamt abschaffen Geld ist nichts anderes, als überhaupt Leistungen zu verrechnen, in welcher Form auch immer. Daher ergibt es erst Sinn, das Geld abzuschaffen, wenn wir uns vom genannten Do ut des-Prinzip verabschiedet haben. Dieses können wir allerdings erst hinter uns lassen, wenn wir nicht mehr um Geld und Ressourcen konkurrieren. Denn in einem Konkurrenzverhältnis ist es das einzig Vernünftige, für eine Leistung eine mindestens gleich-wertige Gegenleistung zu erwarten, sonst stellt mensch sich ja schlechter gegenüber der Konkurrenz.
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Als ich im Mai meinen Beitrag zu Franz Hörmanns Konzept des Informationsgeldes geschrieben hatte, waren die dazugehörigen Webseiten noch nicht online. Jetzt sind sie es:
Informationsgeld Zukunftsbanken Anti-Bilanztheorie Zur Erinnerung: Es geht um nicht weniger als darum, das Geld seiner Funktion als Tausch- und Wertaufbewahrungsmittel zu entheben. Das brauchen wir nämlich beides nicht!
Dazu passt wunderbar ein Satz von Robert Anton Wilson aus Prometheus Rising:
All wealth is created by human beings using their neurons intelligently.
Mit dem Informationsgeld kann der Traum wahr werden, dass wir alle unverdient dazugehören.
In der Praxis lässt es sich auch hervorragend mit dem Prinzip der Stigmergie kombinieren, für das es ausgehend vom Keimform-Blog bereits Pläne gibt, ein Softwaresystem zu entwickeln.
Der große Haken an eigentlich allen Modellen für ein bedingungsloses Grundeinkommen, die mir bisher begegnet sind, ist, dass sie alle das nötige Geld fürs BGE durch den Staat einsammeln wollen. Das heißt aber nichts anderes, als dass eine Idee, die eigentlich Freiheit für alle Menschen bedeuten soll, unter Zwang mit Hilfe des staatlichen Gewaltmonopols durchgeführt werden soll.
Diesen Widerspruch kann ich so nicht stehen lassen, weshalb ich hier zunächst das Konzept von Gerechtigkeit hinterfrage & anschließend eine Möglichkeit präsentiere, ein BGE auf freiwilliger Basis zu organisieren.
Das Motto für staatlich organisierte Umverteilung von unten nach oben heißt ja neuerdings “umfairteilen”. Da steckt das Wort “fair” drin, mithin eine wie auch immer geartete Vorstellung von Gerechtigkeit.
Deren Problematik ist folgende: Die Idee von Gerechtigkeit ist, dass es einen allgemein, d.
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Am Samstag war ich ja auf der Demo fürs Bedingungslose Grundeinkommen & setze mich auch anderweitig dafür ein. Vor dem Hintergrund meines Beitrags über Bedürfnisse und frei sein stellt sich allerdings die Frage, wo das BGE da reinpasst.
Einerseits ist das Grundeinkommen gerade ein wesentlicher Schritt zu mehr gesellschaftlicher Freiheit, weil jedeR damit zu allen Angeboten von “Arbeitgebern” auch Nein sagen kann, ohne um die eigene Existenz fürchten zu müssen. Das ist das, was u.a. Wolf Lotter in seinem Artikel Der Lohn der Angst schreibt. Erst mit BGE gibt es überhaupt einen wirklich freien Arbeitsmarkt, auf dem beide Seiten auf gleicher Augenhöhe verhandeln können - das Ende der derzeitigen Kultur der Angst.
Aber ist das wirklich so? Brauchen wir dafür wirklich ein Grundeinkommen, oder schaffen wir ganz im Gegenteil damit nicht eine neue und vielleicht noch tiefere Abhängigkeit - nämlich die von eben jenem Grundeinkommen?
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Unter diesem Motto war ich gestern in Berlin beim Aktionstag Grundeinkommen ist ein Menschenrecht: (die Krone stammt von der Krönungswelle)
Von den VertreterInnen der Parteien berührte mich die Ansprache von Susanne Wiest am meisten. Ralph Boes hungert seit nunmehr 46 Tagen als politischer Protest gegen die Hartz IV-Sanktionen.
Vom Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus ging’s bei strahlendem Sonnenschein zur Zwischenstation, dem Friedrichstadtpalast, wo Bernadette La Hengst uns alle in den Chor des Bedingungslosen Grundeinsingens verwandelte. Das Lied Wir singen zur Senkung der Arbeitsmoral fand ich klasse und es erinnerte mich daran, dass ich mir unbedingt noch den Film Frohes Schaffen ansehen will.
Ebenfalls vor dem Friedrichstadtpalast kam Inge Hannemann zu Wort, als Whistleblowerin sozusagen das Hartz IV-Pendant zu Edward Snowden. Sie ist als Mitarbeiterin des Hamburger Jobcenters derzeit freigestellt, weil sie die Sanktionen öffentlich als Verstoß gegen die Menschenwürde und damit das Grundgesetz anprangert.
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Alle Welt redet von der Schuldenkrise, dabei haben wir natürlich spiegelbildlich auch eine Guthabenkrise, was aber fast niemand sehen will. Aus volkswirtschaftlicher Sicht stellen sich nämlich viele Sachverhalte ganz anders dar als aus der betriebswirtschaftlichen Einzelsicht. Die volkswirtschaftliche Saldenmechanik von Wolfgang Stützel befasst sich im Wesentlichen mit der Anwendung buchhalterischer Grundsätze auf die Volkswirtschaft. Zu jeder Buchung gibt es eine Gegenbuchung; des einen Schulden sind des anderen Vermögen, und umgekehrt.
Wiederum über die Geldsystempiraten habe ich mich nun ausgiebig mit der Saldenmechanik befasst. Als Einstieg dient dabei Jörg Buschbecks Video im Vorfeld des Mumble-Grillfestes.
Über Schattenarbeit hatte ich ja letztens schon im Zusammenhang mit den Geheimdiensten geschrieben.
Sein Konzept der Monetative hatte ich im Beitrag über das Vollgeld als brauchbare Alternative kurz angedeutet, heute gibt’s die Einzelheiten.
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Gefährliches Halbwissen Teil 3: Nachdem die Frage nach der Geldschöpfung durch Geschäftsbanken sowie der Geldschöpfung aus dem Nichts nun geklärt sind, blieb natürlich noch die Frage nach dem Zins, Zinseszins und dem damit verbundenen exponentiellen Wachstum übrig. Das ist keine theoretische Frage, denn exponentielles Wachstum lässt sich an vielen Stellen in unserer Wirtschaft empirisch beobachten. Das wäre zum einen die Entwicklung der Bankbilanzen, der Staatsverschuldung in Deutschland oder auch der Aktienmärkte am Beispiel des S&P 500 seit 1950. An letzterem sehen wir auch gut, dass die Crashs von 2000 und 2007 dem exponentiellen Wachstum einen erheblichen Dämpfer verpasst haben (1987 muss man da schon fast mit der Lupe suchen). Die Staatsverschuldung ist dafür jeweils kurz nach dem Crash sprunghaft angestiegen.
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Im aktuellen Bankspiegel der GLS-Bank ist ein Beitrag von Otto Scharmer drin, wo er sehr komprimiert die Herausforderungen unserer Zeit beschreibt (auf 2 Seiten!). Er war anlässlich der GABV-Versammlung in Berlin. Er spricht davon, dass die gesellschaftliche Entwicklung bis heute von einem Bewusstsein geprägt ist, in dessen Zentrum das jeweilige Ego steht. Selbst die bisher neueste Stufe, die er Stakeholder-Bewusstsein nennt, hat noch nicht das Ganze im Blick, sondern versucht nur die vielen einzelnen Egos unter einen Hut zu bekommen. Was es jedoch heute dringend braucht, nennt er Öko-System-Bewusstsein. Das heißt, “dass ich nicht nur meinen eigenen Wohlstand und meine Lebensqualität maximiere, sondern auch diejenige aller meiner Partner und Mitgestalter”.
Basierend auf unserer Arbeit mit Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und anderen gesellschaftlichen Gruppen sehen wir die größte Herausforderung für einen solchen Schritt in eine schöpferische Öko–System–Ökonomie in der Frage, wie wir den verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren helfen können, ihr Ego–System–Bewusstsein loszulassen.
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Ich habe noch nie jemanden so unterschätzt wie Franz Hörmann.
Als ich das erste Mal vor ein paar Jahren ein Interview mit ihm las, hatte ich ihn als sehr fundiert argumentierenden Kritiker unseres aktuellen Geldsystems abgespeichert und war auch schon tief berührt davon, wie er – ganz im Sinne der Tiefen Demokratie – auch die Eliten mit ins Boot nehmen wollte auf dem Weg in eine neue Gesellschaft.
Wie umfassend dieser Mensch denkt, und wie geschmeidig die vielen Aspekte bei ihm ineinander greifen, wird mir jetzt gerade erst klar. Aber fangen wir von vorne an.
Vorweg eine kleine “Warnung”: Hörmanns Gedanken bewegen sich auf einer höheren Ebene als die, auf der wir uns üblicherweise aufhalten. Er stellt ein komplett anderes Paradigma vor.
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Wenige Tage bevor ich auf #OffshoreLeaks aufmerksam wurde, habe ich angefangen, noch einmal den bahnbrechenden Artikel Macht, der Staat und die Institution des Eigentums von Paul C. Martin (kurz PCM) zu lesen. Hintergrund war eigentlich, dass die herrschende neoklassische Wirtschaftstheorie sowohl den Ablauf von Zeit in wirtschaftlichen Vorgängen als auch Macht- bzw. Herrschaftsverhältnisse völlig ausblendet. Als ob diese keine entscheidende Rolle in unserer Gesellschaft spielten…
Nun ist das Thema Steuern und Steuerflucht in aller Munde. Da ist es an der Zeit, einmal zu beleuchten, was es mit den Steuern überhaupt auf sich hat. Es handelt sich dabei um Forderungen des Staates an seine Untertanen, die er notfalls mit seinem Gewaltmonopol durchsetzt. Das Unterschlagen von zu zahlenden Steuern, mithin die Steuerhinterziehung, ist mit gutem Grund eine Straftat und für den Staat absolut keine Bagatelle.
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