Charles Eisenstein hat mich davon überzeugt, dass wir die Abschaffung des Geldes nicht überstürzen sollten:
Im Kindesalter der Menschheit war ein Geldsystem, das Wachstum verlangte und unser unersättliches Nehmen von der Erde vorantrieb, vielleicht angebracht. Es war ein integraler Bestandteil der Geschichte vom Aufstieg. Heute wird es rasch obsolet. Es verträgt sich nicht mit unserer erwachsenen Liebe, mit einer ko-kreativen Partnerschaft und mit dem Reifungsschritt, der mit dem Erwachsenwerden kommt und uns in den Rang der Gebenden versetzt. Das ist der tiefere Grund, warum keine finanzielle oder wirtschaftliche Reform jemals funktionieren kann, die nicht auch eine neue Art von Geld umfasst. Das neue Geld muss eine neue Geschichte manifestieren, eine, in der die Natur nicht nur Mutter, sondern auch Geliebte ist.
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Der Titel spielt auf ein berühmt-berüchtigtes Zitat von John Maynard Keynes an: “In the long run we are all dead.” (“Auf lange Sicht sind wir alle tot.”) Dieser Satz scheint in unserer Kultur selbstverständlich, es steckt jedoch eine ganze Menge dahinter. Nämlich die Vorstellung, dass wir nur ein einziges Leben auf der Erde leben & anschließend entweder in ganz andere Sphären ent- oder gleich ganz verschwinden. Wir kommen jedenfalls nicht mehr in diese Welt hier zurück.
Eine solche Vorstellung ist jedoch alles andere als universal. Im größten Teil Asiens, aber auch in vielen anderen Kulturen, herrscht statt dessen die Vorstellung einer wie auch immer gearteten Reinkarnation vor.
Gerade die beiden momentan weltweit vorherrschenden Religionen, das Christentum und der Islam, gehen bis auf kleine Splittergruppen davon aus, dass der Tod das Ende unserer irdischen Existenz ist.
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KRS-One, ein echtes Urgestein des Hip Hop, hat einen Film über 40 Jahre Hip Hop gemacht. Dabei scheint für mich durch, dass Hip Hop im Endeffekt eine Form von Worldwork ist. Es geht um Bewusstsein, es geht um Tiefe Demokratie, nur die Form ist eine ganz bestimmte: Breaking, MCing, Graffiti, DJing & Beatboxing. Hier sieht man, warum er auch als “The Teacha” bekannt ist:
Big respect to the mighty KRS-One!
Nächsten Samstag im Conne Island bei der All 4 Hip Hop Jam.
P.S.: Er hat auch eine klare Haltung zum US-Terrorismus.
Nachtrag vom 20.02.2019: Ein wunderschöner Track von ihm – More Love.
Rüdiger Lenz mit seinem Nichtkampf-Prinzip ist mindestens die Entdeckung des Monats.
Der Mensch hat vor den Kriegen nicht so viel Angst wie vor seiner eigenen Freiheit.
Von solchen Sätzen bringt er haufenweise, nur noch zwei weitere als Appetitanreger:
Was man in Schule lernt, ist, sich von sich selbst abzuwenden.
Wer Macht braucht, ist ohnmächtig.
Um wirklich dauerhaft in Frieden miteinander auf der Erde leben zu können, müssen wir in allen Bereichen aufhören, uns als Gegner zu verstehen und zu verhalten (also das Konkurrenzprinzip auf den Komposthaufen der Geschichte werfen). Das ist mehr als ein Generationenprojekt, aber es lohnt sich.
Hier nun also das Interview bei KenFM:
Die Überschrift wirkt auf die meisten von euch, die keine Ökonomen oder WiWi-Studierende sind, bestimmt abschreckend. Das dahinter stehende Konzept ist aber einfach zu verstehen, also nicht verzagen, sondern weiterlesen! :-)
Dieses Semester hadere ich ohnehin schon mit Mikroökonomie, nachdem ich nun ne ganze Woche + Montag nicht da war, hatte ich einiges nachzuholen. Anlässlich dessen habe ich mir mehrere Bücher ausgeliehen, u.a. Ferry Stockers Spaß mit Mikro. Praktische Mikroökonomik für (ver)zweifelnde Studierende in der 6. Auflage. Das Buch ist ziemlich cool, um in das volkswirtschaftliche Denken hineinzukommen. U.a. auch dafür studiere ich ja Wirtschaftswissenschaften. Allerdings sind mir inzwischen auch die Unzulänglichkeiten dessen noch mal deutlicher geworden.
Ferry Stocker geht in seinem Buch von den Opportunitätskosten aus, die mit jeder Entscheidung verbunden sind.
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Nach über einer Woche komme ich nun endlich dazu, euch von Worldwork 2014 in Warschau zu berichten, wo ich letzte Woche dabei war. Das war einfach der Oberhammer! Direkt im Anschluss bin ich auch noch zum nächsten Seminar meiner Prozessarbeit-Ausbildung gefahren. Insgesamt war das eine der intensivsten Wochen meines Lebens. So intensiv übrigens, dass ich am Montag körperlich so kaputt war, dass ich fast den ganzen Tag im Bett lag. Über die Woche habe ich mich nun einigermaßen erholt & dabei festgestellt, dass ich in der kurzen Zeit doch ne ganze Menge Unistoff nachzuholen habe.
Worldwork, Weltarbeit, was ist das eigentlich? Nach meiner Erfahrung bezeichne ich es als die Königsdisziplin der Prozessarbeit. Prozessorientierte Psychologie entstand ja in Zürich, wo Arnold Mindell die Jungsche Psychologie dahingehend erweiterte, dass er körperliche Symptome und Signale einbezog.
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Ich schreib mir hier die Finger wund, dabei hat Charles Eisenstein schon so umfassend über die Ökonomie der Verbundenheit geschrieben wie nur möglich. Das englische Original heißt Sacred Economics. Konsequenterweise verschenkt er das Buch komplett als E-Book, auf deutsch könnt ihr es kapitelweise online lesen.
Er gibt eine, wie ich finde, gleichzeitig zutiefst befriedigende und aufregende Antwort auf die Frage, die ich am Ende von Individuelle Freiheit in der Wirtschaft gestellt habe: Wo soll die Reise hingehen?
Hier stellt er die Ideen des Buches in einem Kurzfilm vor:
Sein TEDx Talk ist ebenfalls sehens- und hörenswert:
Er ist übrigens gerade in Deutschland unterwegs, morgen in Berlin, Samstag & Sonntag in Bielefeld, Anfang Mai dann noch mal in Berlin beim fairventure Kongress.
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Heute habe ich in No Contest - The Case Against Competition weitergelesen und bin dadurch einen guten Schritt weiter gekommen. Schon lange frage ich mich ja, wie wir den Paradigmenwechsel vom Mangel zur Fülle konkret praktisch angehen können. Folgende Reihenfolge erscheint mir logisch & sinnvoll:
Das Prinzip der Konkurrenz hinter uns lassen Sodann Abschied nehmen von dem Prinzip, für eine Leistung eine Gegenleistung zu erwarten Schlussendlich dann das Geld insgesamt abschaffen Geld ist nichts anderes, als überhaupt Leistungen zu verrechnen, in welcher Form auch immer. Daher ergibt es erst Sinn, das Geld abzuschaffen, wenn wir uns vom genannten Do ut des-Prinzip verabschiedet haben. Dieses können wir allerdings erst hinter uns lassen, wenn wir nicht mehr um Geld und Ressourcen konkurrieren. Denn in einem Konkurrenzverhältnis ist es das einzig Vernünftige, für eine Leistung eine mindestens gleich-wertige Gegenleistung zu erwarten, sonst stellt mensch sich ja schlechter gegenüber der Konkurrenz.
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Während ich heute den ganzen Nachmittag im Liegestuhl auf dem Balkon gelegen habe, ist mir etwas klar geworden. Momentan hadere ich sehr mit dem Stoff der Mikroökonomik-Vorlesung, vor allem mit dem Begriff des Nutzens und dass er mittels mathematischer Nutzenfunktionen als Indifferenzkurven dargestellt wird.
Was mir jetzt klar geworden ist (natürlich auch inspiriert durch Karl-Heinz Brodbeck): in buddhistischen Begriffen ist so eine Indifferenzkurve bzw. Nutzenfunktion nichts anderes als Verlangen und Abneigung (zwei der drei Geistesgifte) in eine mathematische Form gebracht und damit massiv verfestigt. Ich zitiere mal direkt aus Wikipedia: Wird ein Zustand, beispielsweise der Besitz eines bestimmten Gutes, einem andern Zustand vorgezogen (Präferenz), so hat der erste Zustand definitionsgemäß einen höheren Nutzen. Diese Präferenz drückt das Verlangen (die Gier) aus, eine negative Präferenz entsprechend die Abneigung (den Hass).
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Dieser Karl-Heinz Brodbeck hat’s echt in sich. Ich habe gerade seinen Text Phänomenologie des Geldes gelesen, in dem er kein gutes Haar an der herrschenden neoklassischen Wirtschaftswissenschaft lässt. Und er untersucht das Phänomen des Geldes darauf, inwiefern diesem eine wie auch immer geartete Substanz innewohnt:
Die „Substanz“ des Geldes ist also eine soziale, kollektiv erzeugte und darin zirkuläre Illusion der Geltung. Nichts am physischen Geld (Papier, Gold, Computerzahl), nichts an einer materiellen Substanz verleiht dem Geld seine Geltung. Geld hat keine Substanz – außer dem allgemeinen Vertrauen in seine Geltung. Doch dieses Vertrauen ist kein Ding, sondern ein alltäglich vollzogener Denk- und Handlungsprozess.
Damit bestätigt er, was ich zuletzt in Geldschöpfung als Quantenfluktuation geschrieben hatte. Das führe ich in diesem Beitrag weiter aus, denn damals hatte ich es noch nicht zu Ende gedacht.
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