In diesem Blog hatte ich noch nie einen Traum von mir geteilt, das ist heute also eine Premiere. Denn dieser Traum von Montag Nacht ist für mich so lehrreich, dass er einen eigenen Beitrag verdient:
Ich stehe in meinem alten Kinderzimmer in meinem Elternhaus im Souterrain. Der Morgen dämmert so langsam. Ich bin wach und schaue aus dem offenen, angekippten Fenster.
Dabei sehe ich, wie der Nachbar über den Zaun in unseren Garten steigt, um irgendwelche Dinge durch die Gegend zu werfen. Ich merke schnell, das sind Böller, die er immer so nach und nach anzündet und hierhin, dorthin wirft. Es knallt auch dabei. Er läuft so durch unseren Garten und wirft auch hinter sich. Ein Böller landet dann tatsächlich durch das angekippte Fenster in meinem Zimmer, fällt noch so von hier nach da und rollt dann schließlich unters Bett.
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Als Donald Trumps Beraterin Kellyanne Conway den Begriff Alternative Fakten prägte, hat sie eine gefährliche Entwicklung in Gang gesetzt, die sich in meiner Wahrnehmung seither beschleunigt.
Weshalb ich mich dabei gerade auf die Alternativen Fakten beziehe und nicht auf Fake News, macht die Abgrenzung im Wikipedia-Artikel deutlich:
Bei Fake News ist nach Hanna Steinharter auch der Autor selbst von Anfang an davon überzeugt, dass es sich um eine Lüge handelt, während der Autor von alternativen Fakten an das glaubt, was er sagt. Außerdem haben alternative Fakten wenigstens einen minimalen Anknüpfungspunkt in der Realität (ein Fakt), um den herum sich der Autor seine eigene Realität aufbaut. Somit seien alternative Fakten in Wirklichkeit nur Wunschvorstellungen des Autors.
Just dieses Phänomen greift massiv um sich, während Fake News im Grunde nur ein neudeutsches Wort für Lügengeschichten ist.
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Anfang des Monats hatte ich in meinem Telegram-Kanal schon darüber geschrieben, heute kommt es noch mal in mein Blog:
In diesen seltsamen Zeiten kann Chapel Perilous, Die Kapelle der Gefahren, hinter jeder Ecke lauern. Da ist es gut, von einem zu lesen, der lebend & mit gesundem Geist wieder aus ihr herausgekommen ist - Robert Anton Wilson.
Dessen Buch Cosmic Trigger hatte ich an anderer Stelle schon als Bewusstseinsraketentreibstoff bezeichnet. Neben dem Treibstoff bietet es auch Navigationshilfen:
Actually, I no longer disbelieve in the Illuminati, but I don’t believe in them yet, either. Let us explain that odd remark quickly, before we go any further in the murk. In researching occult conspiracies, one eventually faces a crossroad of mythic proportions (called Chapel Perilous in the trade).
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Während ich mich Anfang des Jahres noch davor gefürchtet hatte, dass die Konsensrealität zerbricht, habe ich das inzwischen akzeptiert (eine Erläuterung, was mit Konsensrealität gemeint ist, findest du im Beitrag Konflikte entstehen an der Grenze zwischen Konsensrealität und Traumland). Wie ich in meinem Telegram-Kanal schrieb
die Konsensrealität hat sich aufgelöst, wir leben längst im Traumland.
Es fiel mir am Montag Abend erstaunlich leicht, das so anzunehmen. Dazu beigetragen hat sicherlich das Buch Also sprach Corona. Die Psychologie einer geistigen Pandemie von Wilfried Nelles. Den kannte ich bisher noch gar nicht, das Buch wurde mir geschenkt & hat sich als ein Volltreffer erwiesen.
Da schreibt echt ein weiser alter Mann. Es ist sehr dicht gepackt und dabei gut zu lesen. Seine Kernbotschaft ist, dass die Geisteshaltung unserer (“westlichen”) Kultur die eigentliche Pandemie ist – der Anspruch, das Leben kontrollieren zu wollen.
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Gestern Abend habe ich mir eine sage & schreibe 3 1/2stündige Doku über die Machtkämpfe hinter den Kulissen des Geldsystems angeschaut. Dabei hatte ich erst fleißig mitgeschrieben & Links gesammelt, um daraus einen Blogbeitrag zu basteln.
Über Nacht hat sich ein ganz anderer Impuls in den Vordergrund geschoben: Die Frage, was es denn eigentlich bewirken soll, sich mit solchen Themen zu beschäftigen. Stärke ich nicht gerade solche Machtstrukturen, indem ich sie “aufdecke”? Fördere ich nicht regelrecht die strukturelle Weltverschwörung, indem ich immer mehr Belege für sie und andere Dunkelmächte sammle?
Dieser Gedanke hat mich dann heute Nachmittag bei herrlichstem Wetter in den Park geführt, wo ich eine Baumzeremonie zum Thema gemacht habe. Da steckt jetzt etwas Insiderwissen drin, dem ihr vielleicht nicht in allen Punkten folgen könnt.
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Im April letzten Jahres schrieb ich schon mal, dass in der Coronakrise die Konsensrealität gerade massiv zusammenbricht. Diesen prozessorientierten Faden nehme ich im neuen Jahr noch mal auf, weil sich in meiner Wahrnehmung die Gräben in unserer Gesellschaft weiter vertieft haben.
Diese Gräben verlaufen zwischen Gruppen von Menschen, die die Welt unterschiedlich wahrnehmen.
In meinem Beitrag Die Corona-Krise ist eine Vertrauenskrise hatte ich es so dargestellt, dass wir in unserer erdumspannenden Weltgesellschaft alle in einem sehr großen Maße einander vertrauen müssen, damit das alles funktioniert. Im Moment sieht es so aus, dass das vielleicht nicht mehr klappt. Was dann?
Um einen anderen Gedanken aus dem Beitrag Konflikte entstehen an der Grenze zwischen Konsensrealität und Traumland aufzugreifen: Das Ganze wird überhaupt nur zu einem Problem, wenn wir an einer Konsensrealität festhalten.
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Unter diesem Titel hat Hauke Ritz einen sehr gehaltvollen Artikel in zwei Teilen veröffentlicht. Ich zitiere nur zwei Sätze aus dem 2. Teil als Appetitanreger:
Die derzeitige technologische Revolution zielt darauf ab, den Menschen insgesamt berechenbar zu machen.
Und der andere Satz:
So haben wir es heute zunehmend mit einer Gesellschaft zu tun, die zum großen Teil nur noch auf mediale Signale reagiert und von Ängsten bald in die eine und bald in die andere Richtung getrieben wird.
Hier nun die Links zum Artikel:
Technologie der unfreien Welt – Teil 1: Der Quellcode Technologie der unfreien Welt – Teil 2: Mythos und Selbsterlösung
Mensch, wir sind ja nun schon länger im Ausnahmezustand & ich komme heute erst auf die Idee, Georg Piepers Buch Wenn unsere Welt aus den Fugen gerät aus dem Regal zu fischen. Darin beschreibt er im 6. Kapitel Die drei Phasen des [traumatischen] Erlebens. Und an der Stelle musste ich sofort an Don Juan Matus und das Konzept der Makellosigkeit denken. Die bildet quasi eine Abkürzung durch die skizzierten Phasen:
Erste Phase: Ablehnung
Geschieht ein Überfall, eine Vergewaltigung, ein Unfall oder eine Naturkatastrophe, ist die erste Reaktion der Betroffenen ein Gefühl des Nicht-wahrhaben-Wollens.[…]
Diese innere Ablehnungshaltung kostet die Betroffenen sehr viel Kraft. Da wir alle über unterschiedliche Kraftreserven verfügen, kann diese Phase unterschiedlich lange dauern. Nach Stunden, Tagen oder manchmal auch erst nach Wochen erlahmen jedoch bei jedem die Widerstandskräfte.
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Gerade komme ich von einer ausgedehnten Runde durch Schöneberg zurück. Angesichts meiner Demokratie-Panik habe ich mir nämlich gedacht, da hilft jetzt nur noch eine weite Perspektive, & dafür helfen mir solche tatsächlichen weiten Runden zu laufen.
Angefangen habe ich auf meiner Runde damit, die Menschheit als Superorganismus zu denken. Dabei stieß ich allerdings an Grenzen. Denn der Vergleich mit einem Organismus hinkt an etlichen Stellen.
Als nächstes wurde mir klar, dass die Metapher (Super-) Organismus sich nicht mit der Metapher Staat verträgt, denn ein Organismus besteht aus Gruppen von sehr unterschiedlichen Zellen. Ein Staat besteht aber jeweils aus Mitgliedern genau einer Spezies; das gilt auch für Insektenstaaten.
Denken wir die Menschheit als globalen Staat mit Weltregierung, dann geht das nicht zusammen mit der Menschheit als Superorganismus.
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Was da in der Überschrift steht, ist im Grunde eine Binsenweisheit der prozessorientierten Psychologie. Dennoch ist mir vor kurzem klar geworden, warum das so ist, deshalb dieser Beitrag.
Das Wesentliche steckt schon in dem Wort _Konsens_realität: Das, worauf wir uns geeinigt haben, dass es wirklich ist.
Sobald aber z.B. Person A sagt “damals in der Situation war es so” und Person B darauf entgegnet “nein, stimmt gar nicht, es war ganz anders, nämlich so”, herrscht kein Konsens darüber, wie es wirklich war. Damit entsteht ein Konflikt, und das Traumland dehnt sich in die stellenweise zerbrechende Konsensrealität hinein aus – das Land von Grinsekatzen und verrückten Hutmachern, von Ekstase, Rausch und Wahn, wo Menschen und Tiere in Zungen reden, wo nichts ist wie es scheint.
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