Schlagwort: Bewusstsein

  • Veröffentlicht am

    Bedürfnisse/Bedürftigkeit, brauchen und frei sein


    Der heutige Beitrag ist mehr eine ausführliche Fragestellung, weil es um einen scheinbaren Widerspruch geht, den ich bisher noch nicht auflösen konnte. Es geht um Bedürfnisse bzw. Bedürftigkeit auf der einen Seite und auf der anderen Seite darum, wirklich frei zu sein. Irgendwie gelingt es mir praktisch, mir sowohl meiner völligen Abhängigkeit und Bedürftigkeit bewusst zu sein und dabei gleichzeitig (innerlich) frei. Gedanklich sind das jedoch noch immer totale Gegensätze. Daher werde ich nun die ganze Thematik auseinander klamüsern & ausbreiten.

    Fangen wir an mit Zitaten aus dem Artikel Geburtlich zusammen leben von Ina Praetorius. Was sie darin schreibt, lässt sich kaum bestreiten:

    Nur ein paar Jahrzehnte, höchstens, sind wir, die Geborenen, fähig zu handeln, also ein Stück Welt zu gestalten, immer bezogen auf bedürftige Mithandelnde. Gleichzeitig bleiben wir eingebunden in die Matrix Welt. In fast jeder Hinsicht sind wir abhängig vom und von anderen. Keiner und keine von uns kann auch nur fünf Minuten ohne Luft überleben, oder eine Woche ohne Wasser. Von Luft und Liebe, Gemüse und Moral, von Geschichten, Traditionen und der Arbeit anderer leben wir, und schon bald werden wir eingehen in die Erde. Weit entfernt sind wir von der Fiktion, die Johann Gottlob Fichte die Selbstsetzung des Subjekts und Immanuel Kant Autonomie nannte.


    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Die Essenz von Wortlaut und Klang ist das Nichts


    Der Introtext von Orange auf dem Ancient Trance Festival in Taucha stammt aus den Upanishaden:

    Die Essenz aller Wesen ist die Erde, Die Essenz der Erde ist das Wasser, Die Essenz des Wassers sind die Pflanzen, Die Essenz der Pflanzen ist der Mensch, Die Essenz des Menschen ist die Rede, Die Essenz der Rede ist das heilige Wissen, Die Essenz des heiligen Wissens ist Wortlaut und Klang, Die Essenz von Wortlaut und Klang ist das Nichts.

    Es war ein ganz besonderes Erlebnis, in diesem Bewusstsein mich von dem Orange-Klanggewitter durchschütteln zu lassen. Die Essenz von Wortlaut und Klang ist das Nichts. Ich habe ein paar Mal innegehalten & bin ganz still geworden inmitten der tobenden Massen & des Sounds von der Bühne, um mir das noch mal mehr zu vergegenwärtigen.


    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Ich habe nichts zu verbergen


    Dieser Satz wird zur Zeit, angesichts der Enthüllungen von Edward Snowden, von vielen Menschen entweder im Brustton der Überzeugung ausgesprochen oder aber als vermeintlich haltlos und naiv zerpflückt.

    Ich meine ihn völlig ernst und stehe dazu. Warum?

    Nun, vor wem oder was sollte ich denn letzten Endes etwas verbergen können, wo die Welt doch 1 ist? Was im Bereich von Geheimdiensten und Überwachung passiert, gehört zu dem umfassenden Paradigmenwechsel, der gerade ringsum stattfindet. Nur solange wir der Illusion anhängen, von allem abgetrennte Einzelwesen zu sein, ist so etwas wie Privatsphäre oder Geheimnisse überhaupt denkbar.

    Auch die Geheimdienstkrise ist also letztlich eine Krise des Bewusstseins. Wobei “Krise” hier die ursprüngliche Bedeutung des Wortes meint: Ein Wendepunkt. Es geht weiter, und mit den Worten von Rainer von Vielen: Es gibt kein Zurück!


    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Paradigmenwechsel: Der Komposthaufen der Geschichte


    Das Bild vom Komposthaufen der Geschichte gefällt mir so gut, dass ich es gleich noch mal für einen Beitragstitel verwende. Getreu dem Cradle to Cradle-Prinzip geht es nämlich nicht darum, etwas Altes “weg” zu werfen, sondern es als Rohstoff wieder in den Kreislauf des Erschaffens von Neuem einzugliedern; es als den Schatten zu integrieren.

    Doch muss es dazu erst wieder zersetzt, in seine Einzelteile zerlegt werden. Die Zusammensetzung unserer vorherrschenden Paradigmen funktioniert nicht mehr. Das umfasst so unterschiedliche Bereiche wie das Schul- und Bildungssystem, Geheimdienste, das Urheberrecht, Führung in Unternehmen und allgemein Organisationen, Steuern, die Trennung von Arbeit und Einkommen in Gestalt des Bedingungslosen Grundeinkommens, die Monogamie und das Lohnarbeitssystem. Auch das Geld als allgemeiner Wertmaßstab sowie Wertaufbewahrungsmittel muss mitsamt dem Schuldprinzip und den Kapitalgesellschaften dran glauben. Das letztliche Ziel ist sogar eine Gesellschaft ganz ohne Geld, in der alle unverdient dazu gehören.


    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Otto Scharmer, die Bewusstseinskrise und die Kinder


    Im aktuellen Bankspiegel der GLS-Bank ist ein Beitrag von Otto Scharmer drin, wo er sehr komprimiert die Herausforderungen unserer Zeit beschreibt (auf 2 Seiten!). Er war anlässlich der GABV-Versammlung in Berlin. Er spricht davon, dass die gesellschaftliche Entwicklung bis heute von einem Bewusstsein geprägt ist, in dessen Zentrum das jeweilige Ego steht. Selbst die bisher neueste Stufe, die er Stakeholder-Bewusstsein nennt, hat noch nicht das Ganze im Blick, sondern versucht nur die vielen einzelnen Egos unter einen Hut zu bekommen. Was es jedoch heute dringend braucht, nennt er Öko-System-Bewusstsein. Das heißt, “dass ich nicht nur meinen eigenen Wohlstand und meine Lebensqualität maximiere, sondern auch diejenige aller meiner Partner und Mitgestalter”.

    Basierend auf unserer Arbeit mit Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und anderen gesellschaftlichen Grup­pen sehen wir die größte Herausforderung für einen solchen Schritt in eine schöpferische Öko–System–Ökonomie in der Frage, wie wir den verschiedenen gesellschaftlichen Akteu­ren helfen können, ihr Ego–System–Bewusstsein loszulassen. Dabei hilft es, sich in die Perspektive des Anderen zu bege­ben. Wie das geht? In unserer Arbeit haben wir gelernt, dass dazu ein Prozess erforderlich ist, der die Öffnung des Ver­standes, des Herzens und des Willens ermöglicht: gemein­same Wahrnehmung und Willensbildung. Warum geschieht dies so selten? Weil der schwerste Schritt das Loslassen ist. Es bedeutet, eine Schwelle zu überschreiten, eine Welt loszulassen und eine andere Welt kommen zu las­sen, von der wir gar nicht wissen, ob sie überhaupt existiert.


    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Franz Hörmann und das Plussummenspiel im Informationsgeld


    Ich habe noch nie jemanden so unterschätzt wie Franz Hörmann.
    Als ich das erste Mal vor ein paar Jahren ein Interview mit ihm las, hatte ich ihn als sehr fundiert argumentierenden Kritiker unseres aktuellen Geldsystems abgespeichert und war auch schon tief berührt davon, wie er – ganz im Sinne der Tiefen Demokratie – auch die Eliten mit ins Boot nehmen wollte auf dem Weg in eine neue Gesellschaft.

    Wie umfassend dieser Mensch denkt, und wie geschmeidig die vielen Aspekte bei ihm ineinander greifen, wird mir jetzt gerade erst klar. Aber fangen wir von vorne an.

    Vorweg eine kleine “Warnung”: Hörmanns Gedanken bewegen sich auf einer höheren Ebene als die, auf der wir uns üblicherweise aufhalten. Er stellt ein komplett anderes Paradigma vor. Sogar ich, der ich immer begeistert auf neuartige Vorstellungen aufspringe, konnte mich erst nach & nach in sein Konzept eindenken.


    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Ego, Schuld und Eigentum: Die Illusion des Getrenntseins


    Da ich in den letzten Wochen sehr viel Käptn Peng gehört habe, hat das so seine Spuren bei mir hinterlassen ;-)

    Ich werde mich daher hier mit dem auseinander setzen, was eigentlich letzten Endes hinter Konzepten von Eigentum und Schuldverhältnissen steckt. Es ist jeweils das Ego, das Ich, welches Käptn Peng so genial als das Prisma bezeichnet, welches das Licht bricht und deshalb selber nicht leuchtet.

    du glaubst wirklich, du bist ein abgetrenntes Wesen
    vom Kosmos, vom Urgrund, von mir und vom Leben?
    Eigenständig, unabhängig, mit eigenen Gedanken?
    Du spinnst, wenn du nicht fühlst: du bist Teil eines Ganzen

    Da liegt der Hund begraben. Eigentum ist nur denkbar, wenn ich mich als abgetrennt vom Ganzen, von “den anderen” begreife. “Meins” und “Deins” sind Folgen von “Ich” und “Du”. Das sind alles wichtige Ent-Wicklungen, denn Spielen geht nur unter Vielen.


    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Die Fliegenden Untertassen


    Wo wir gerade bei Tracks sind, die jeden Morgen im Radio zum Aufstehen laufen sollten, da haben Die Fliegenden Untertassen auch einige beizusteuern.

    Ihr neuester heißt “Nie wieder am Ziel vorbei”:

    Mein Lieblingslied vom ersten Album TRUST ist “Mein Tag”:

    Und das bisher schönste Video gehört zum Lied “Sodom und Gomorrha”:

    Da die Untertassen ihre Lieder online verschenken, seid ihr alle herzlich eingeladen für sie zu spenden.

  • Veröffentlicht am

    Käptn Peng und die Tentakel von Delphi


    Für diese Zeilen aber auch sowieso gebührt Käptn Peng die Goldene Rap-Medaille:

    Kannst du das Wunder denn nicht sehen?
    Das entsteht und vergeht und nie stoppt sich zu drehen
    um dabei Licht zu emittieren und in sich selbst einzugehen?
    – “Licht, welches Licht?”
    Erzähl mir nicht, du siehst das Licht nicht!
    “Nee!” – Alles um dich rum glüht, nur dein Ich nicht
    denn dein Ich ist das Prisma, durch das sich das Licht bricht
    es bündelt, selektiert und stellt sich dar wie deine Ich-Sicht
    doch in Wirklichkeit ist dein Ich viel umfassender
    ein Teil des Teils, der Anfangs alles war
    und wieder sein wird, wenn du dein Ich verschmelzen lässt
    mit allem um dich rum, in dir drin, und dem ganzen Rest
    Licht mit Dunkel, die Null mit der Eins
    das Bewusstsein mit dem Körper und das alles mit dem Keins
    und so vereinst du den Schein mit dem Sein
    demontierst dein altes Heim um dein Wesen zu befreien


    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Otto Scharmer: Kapitalismus 3.0


    Letztes Wochenende war ich in Berlin beim Einführungsseminar in Holacracy, was auf jeden Fall einen eigenen Beitrag rechtfertigt. Der kommt aber noch. Heute mache ich auf Otto Scharmer aufmerksam, der unter dem Schlagwort Kapitalismus 3.0 und vor allem den 7 Akupunkturpunkten zur Überwindung der Krise des Kapitalismus sehr ähnliche Schwerpunkte setzt wie ich sie in meinem Beitrag Der Weg aus der Krise aufgelistet habe (interessanterweise auch in 7 Punkten).
    Dieser Vortrag ist ein guter Einstieg ins Thema:

    Der Mann hat echt einen umfassenden Überblick über die weltweite Krise, und er ist damit in ganz zentralen Kreisen unterwegs, als MIT-Professor beim Weltwirtschaftsforum u.a. Weiter so!


    Weiterlesen…