Dieser Andreas Weber schreibt echt immer genialere Sachen. In der aktuellen Oya führt er unter der Überschrift Essbar sein aus, warum der Glaube an ein “Paradies”, an einen “unberührten Naturzustand” der frühen Menschheit, eine Illusion ist. Damit nähert er sich sehr Ken Wilber in dessen Buch Halbzeit der Evolution an, das hier ja schon mehrfach Thema war.
Ein paar Ausschnitte:
Wo der Mensch auftauchte, veränderte er die Natur radikal. Vieles spricht dafür, dass die ersten Bewohnerinnen und Bewohner Nordamerikas die ursprüngliche Megafauna, elefantenähnliche Mastodonten und gewaltige Faultiere, haben verschwinden lassen. Damit wären auch sie, die oft als Beispiele für die Möglichkeit perfekter Harmonie mit der Natur herhalten müssen, Nachfahren eines ersten Akts ökologischer Dominanz. Die ökologisch folgenreichste Technik, die oft nicht in Betracht gezogen wird, war das Feuer.
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Durch das Sonderheft c’t wissen DSGVO wurde ich darauf aufmerksam, dass es im Rahmen der DSGVO auch eine Datenschutz-Folgenabschätzung (DFA) bei besonders kritischen Vorgängen gibt. Großflächige Videoüberwachung öffentlicher Räume ist ein solcher besonders kritischer Vorgang, und die BVG schafft gerade neue Überwachungskameras mit Ton an (oder vielleicht sind diese sogar schon im Einsatz, das geht aus der Formulierung „Kameras der neueren Generation sind in der Lage, Audiodaten zu übertragen.“ nicht klar hervor).
Daher habe ich am Montag folgende E-Mail an datenschutz@bvg.de geschickt, mit mailbox@datenschutz-berlin.de im CC:
Sehr geehrte Damen und Herren,
haben Sie für die angekündigte Videoüberwachung mit Ton eine Datenschutz-Folgenabschätzung nach Art. 35 DSGVO (https://dsgvo-gesetz.de/art-35-dsgvo/) erstellt, und wenn ja, wo finde ich diese DSFA?
Herzlichen Gruß, Timo Ollech
Gestern kam vom Berliner Datenschutzbeauftragen dazu folgende Vor-Antwort:
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Diesen Satz aus dem Artikel Forget privacy: you’re terrible at targeting anyway muss ich einfach zitieren, weil er den Hype um KI (Künstliche Intelligenz) und Machine Learning (ML) auf den Punkt bringt:
This is, by the way, the dirty secret of the machine learning movement: almost everything produced by ML could have been produced, more cheaply, using a very dumb heuristic you coded up by hand, because mostly the ML is trained by feeding it examples of what humans did while following a very dumb heuristic.
Und ich übersetze ihn für euch auch ins Deutsche:
Das ist übrigens das schmutzige Geheimnis der Machine Learning-Bewegung: Fast alles, was ML produziert, hätte auch billiger produziert werden können mit einer sehr dummen, von Hand programmierten Heuristik, weil das ML im Wesentlichen dadurch trainiert wird, dass man es mit Beispielen von Menschen füttert, die ihrerseits einer sehr dummen Heuristik folgen.
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Warnung
Disclaimer: please read the update from 2022 at the end below!
Tulsi Gabbard’s Full Speech - Presidential Campaign Launch
As your commander-in-chief, I will work to end the new cold war, and lead us away from the abyss of a nuclear war that could destroy our world in mere minutes.
I will build partnerships with other nations based on shared interests, leading with a foreign policy based not on conflict but on cooperation.
I will end the regime change wars that have taken far too many lives, cost trillions of dollars, and and undermined our security by strengthening terrorist groups like al-Qaeda and ISIS.
I will have the courage to meet with both adversaries and friends in the pursuit of peace and our national security.
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Heute breche ich eine Lanze für RSS- oder auch Atom-Feeds von Blogs und generell allen Websites mit regelmäßig aktualisierten Inhalten. Denn diese bieten eine Graswurzel-Alternative zu den großen Plattformen wie Facebook oder Twitter.
Was ist das Besondere an so einem Feed? Ein Feed stellt zunächst einfach eine Schnittstelle zur Verfügung, über die du mit entsprechender Software (einem Feedreader, der auch als Komponente in einem anderen Programm wie Mozilla Thunderbird integriert sein kann) den Veröffentlichungen einer Website folgen kannst. Du musst also nicht ständig von dir aus nachschauen, ob es etwas Neues gibt, dieses Nachschauen übernimmt das Programm für dich und zeigt dir automatisch die neuen Inhalte an.
Nutzer von sozialen Medien (=Plattformen) könnten nun denken, hey, folgen kann ich doch viel einfacher direkt bei Facebook & Co.
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In solchen Momenten komme ich mir doch einsam hier vor. In meinem direkten Umfeld versteht schon niemand die Frage ein BGP-Router unter Windows – wie krank ist das denn? Und doch, ich musste sie einfach stellen…
Nachtrag vom 01.04.: Auch diesen Aprilscherz versteht außer mir wohl niemand in der Gemeinschaft…
Nachtrag vom 23.07.: Wenn ich eines nicht vermutet hätte, dann dass Stackoverflow auf Windows-Servern läuft…
Seit kurzem findet man mich online auch bei Wire, natürlich unter dem altbekannten Benutzernamen iromeister. Wie komme ich ausgerechnet auf diesen Messenger? Ganz einfach: Er ist Open Source, das war Kriterium Nummer 1. Inzwischen ist sogar der Quellcode des Wire-Servers auf Github. Threema, das ansonsten einen ganz guten Eindruck macht, scheidet dadurch für mich aus. Das 2. Kriterium: Ich brauche kein Smartphone, um Wire zu benutzen. Wenn ihr eins habt, dann könnt ihr euch natürlich auch auf dem Smartphone Wire als App installieren. Der für mich entscheidende Punkt ist eben, dass das auch ohne geht. Es gibt sogar einen Windows-Client und einen für den Mac…
Im Vorfeld habe ich natürlich recherchiert, neben dem Wikipedia-Artikel auch im Privacy-Handbuch, bei Motherboard, bei heise und bei Mike Kuketz, wo Wire nicht gut abschneidet.
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Das Beispiel Selbsteigentum verdeutlicht wohl noch besser als das Patriarchat, wie Ken Wilbers Buch Halbzeit der Evolution meine Sichtweise auf verschiedene Themen verändert hat. In meiner Auseinandersetzung mit den Voluntaristen hatte ich im Beitrag Eigentum als Instrument von “Teile und herrsche” noch von
einer esoterischen Angelegenheit namens “Selbsteigentum”
geschrieben, mit Verweis auf Hans-Herrmann Hoppes Buch Eigentum, Anarchie und Staat. Vielleicht lese ich das im Anschluss an Wilber doch mal.
Was hat nun meinen Sinneswandel ausgelöst? Nun, ich staunte nicht schlecht, als ich bei Wilber im 15. Kapitel las:
So wie gewaltfreie Anerkennung und Schutz von Eigentum nur vom Gesetz garantiert wurde, so wurden schwerwiegende Verletzungen der Personalität durch gesellschaftliche Konvention verboten. Eigentum an Gütern war nicht mehr nur den stärksten oder aggressivsten Menschen vorbehalten, sondern jede Rechtsperson hatte legales Recht auf Besitz, den sie durch eigenen physischen Austausch (oder sekundär durch Handel) erworben hatte.
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Der heutige integrale Salon zum Thema Integrales Christentum mit Christian Schmill bringt mich nun nach Mitternacht noch zum Bloggen. Dabei ist das Christentum nur der Aufhänger, der mich in einen integralen Flow gebracht hat; ich löse einen Teil meines Versprechens von Das Atman-Projekt und Halbzeit der Evolution ein, nämlich ausführlicher über selbiges zu schreiben.
Das ist einer der Hauptgründe, warum ich die integrale Theorie mag: sie weist mich immer wieder darauf hin, wo ich das Kind mit dem Bade ausgekippt habe und lädt mich ein, genauer hinzuschauen, was davon vielleicht doch bewahrenswert ist. Offensichtlich hatte ich es hier im Blog noch gar nicht erwähnt, im Herbst 2017 habe ich einen Satz gesagt, der mich damals selbst erstaunte: “Ich werde konservativ.” Das meinte und meine ich ganz im Sinne des Wortes konservativ, nämlich wie Wikipedia schreibt von lateinisch conservare „erhalten“, „bewahren“ oder auch „etwas in seinem Zusammenhang erhalten“.
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Da habe ich doch jetzt erst den Film All Creatures Welcome von Sandra Trostel entdeckt, der einen wunderbaren Einblick in die Szene der Nerds & Hacker rund um den Chaos Computer Club gibt:
Aufmerksam wurde ich darauf durch den Vortrag Internet, the Business Side vom 35C3. Überhaupt lohnt es sich unbedingt, mal in den Mitschnitten vom 35C3 zu stöbern. Eins findet ihr dort übrigens nicht, nämlich den Vortrag von Martin Sonneborn über seine Abenteuer im EU-Parlament.