Die Voluntaristen sind die Verblendetsten von allen
Nun beschäftige ich mich seit langem gelegentlich mal mit den Voluntaristen, auch Libertaristen oder Anarchokapitalisten genannt, weil ich mich selbst als Anarchisten betrachte. Wie ich seinerzeit im Beitrag Eigentum als Instrument von “Teile und herrsche” schrieb, tue ich das, weil ich deren Schlussfolgerungen größtenteils teile. Sie streben kurz gesagt eine Gesellschaft an, die auf vollkommener Freiwilligkeit aller Menschen beruht, also eine Gesellschaft ohne Zwang.
Aber allein schon zu meinen, dass einem irgendwas “gehören” könnte… Wobei diesem Irrglauben immerhin die große Mehrheit der Weltbevölkerung unterliegt. Daraus allerdings eine Theorie der Freiheit zu konstruieren – das ist nicht zu toppen.
Mir scheint auch, die Voluntaristen träumen davon, nie wieder verhandeln zu müssen, wenn sich nur mal alle auf dieses eine Prinzip geeinigt hätten. Für mich sieht das nach einem Alptraum aus: es gibt dann nämlich überhaupt keine Freiheit mehr, keine Handlungsspielräume.
Wenn man allerdings dieses Prinzip in Frage stellt, fällt der gesamte Voluntarismus in sich zusammen. Deshalb sehe ich keinen Sinn mehr darin, mit diesen Leuten noch zu diskutieren, es sei denn, sie hören auf, Voluntaristen zu sein. ;-) Insofern bin ich ganz froh, dass das nur eine kleine Randgruppe ist; auch wenn sie hier in Deutschland sogar eine Zeitschrift herausgibt, eigentümlich frei.
Nachtrag vom 10.06.2018: Die Voluntaristen sind in eine abgrundtiefe Besitztrance gefallen und versuchen, möglichst viele andere Menschen in eine ebensolche zu hypnotisieren.
Wichtiger Nachtrag vom 28.01.2019: Selbsteigentum als evolutionäre Errungenschaft.