Schlagwort: Vollgeld
-
Vollgeld ist voll daneben
In den letzten Tagen habe ich mich intensiv mit dem beschäftigt, was Renée Menéndez in seinem Blog soffisticated über Wirtschaft im Allgemeinen und Geld im Speziellen schreibt. Das ist eine ganze Menge Stoff und außerdem auf hohem (Abstraktions-) Niveau geschrieben, weshalb ich gar nicht den Versuch wage, meine Erkenntnisse in wenige Worte zu fassen. Lest euch lieber selbst ein, das bildet! :)
Jedenfalls hat mich die Lektüre davon überzeugt, dass ich mit dem Vollgeld-Konzept von Joseph Huber hier gefährliches Halbwissen verbreitet habe. Das hat nun ein Ende.
Den Ausschlag hat der Beitrag über Vollgeldspielereien gegeben, wobei die Diskussion in den Kommentaren den Umfang des Artikels um ein Vielfaches übersteigt. Überhaupt habe ich selten ein Blog mit so geistreichen Kommentaren gesehen.
Für den grundsätzlichen Einstieg in Menéndez’ Argumentation eignet sich die dreiteilige Artikelreihe “Logische Typenlehre und die Ökonomie” (Teil 1, Teil 2 und Teil 3).
Weiterlesen… -
Der Weg aus der Krise
Ich lese gerade das Buch “Retten wir den Euro” von Christian Felber, der auch die Gemeinwohl-Ökonomie ins Leben gerufen hat. Allerdings gehen die meisten seiner Vorschläge an den Ursachen der Krise, die nicht nur eine Euro-Krise ist, sondern eine Krise des globalen Finanzsystems, vorbei. Umverteilen dämmt das Problem nur ein, löst es aber mitnichten.
Wenn wir das Übel an der Wurzel packen, d.h. radikal vorgehen, könnte das Ganze in etwa so aussehen:
- Wir brauchen ein Insolvenzverfahren für Staaten, denn dass etliche davon längst bankrott sind, allen voran die USA, sollte eigentlich allgemein bekannt sein.
- Im Wesentlichen kann man dann den freien Märkten die Arbeit überlassen, indem staatliche Beeinflussung durch Subventionen u.ä. eingestellt wird sowie einige wesentliche Rahmenbedingungen geändert werden.
- Das heißt zuallererst, Friedrich August von Hayek zu Ehren sämtliche “Rettungsschirme” für “systemrelevante Banken” einzustellen und diese über die Klinge springen zu lassen. Stellen wir uns auf eine Welt ohne Goldman Sachs, Deutsche Bank, UBS, Citigroup, HSBC, Morgan Stanley, Société Générale usw. ein. Im Bankensektor muss ohnehin gründlich aufgeräumt werden. Wer ohne staatliche Hilfe nicht überleben kann, soll das in einer freien Marktwirtschaft auch nicht tun.
Sodann entziehen wir den Banken ihr bisheriges Privileg, Geld zu schöpfen, und führen Vollgeld ein, wie es Professor Joseph Huber aus Halle bereits ausgearbeitet hat. Damit können dann keine “systemrelevanten” Banken mehr entstehen, da Banken generell nicht mehr so riesig werden können. Der Hebel dazu war eben die multiple Giralgeldschöpfung, eines der Hauptübel des derzeitigen Finanzsystems.- Ein weiteres Hauptübel, und das schon seit Jahrtausenden, ist der Zinseszins-Effekt. Mathematisch ziemlich simpel hat er zur Folge, dass Vermögen und spiegelbildlich auch Schulden exponentiell wachsen, weshalb ein Finanzsystem mit Zinseszins regelmäßig zusammenbrechen muss. Das erklärt uns Dirk Müller ja inzwischen beinahe wöchentlich in irgendeiner Talkshow. Wolfgang Berger erklärt dieses Phänomen im Interview nebst dem ursprünglich von Silvio Gesell stammenden Vorschlag, das Geld mit einer Umlaufsicherungsgebühr zu versehen.
- Das dritte Grundübel sind die Kapitalgesellschaften. Diese sind zu verbieten und bestehende Unternehmen in Personengesellschaften wie GbR oder OHG umzuwandeln. Warum gründet jemand sein Unternehmen als Gesellschaft mit beschränkter Haftung? Weil er zu feige ist, mit seinem persönlichen Vermögen für sein Unternehmen zu haften. Durch die Existenz von Kapitalgesellschaften können solche Feiglinge dennoch Unternehmen gründen, und nur dadurch bestimmen heute Feiglinge über das Schicksal der Weltwirtschaft. Wenn mir alleine mein Unternehmen zu heikel ist, kann ich mich ja immer noch mit anderen zusammentun, wenn mir das dann immer noch nicht reicht, kann ich mich entsprechend versichern. Da gibt es in Deutschland die Rechtsform des Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit.
- Um dann auch noch einen wirklich freien Arbeitsmarkt herzustellen, wird aus einer Kombination von Einnahmen aus der Umlaufsicherung sowie der Umsatzsteuer ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle gezahlt. Damit fangen wir dann auch die Angestellten der systemrelevanten Banken auf, die in der Zwischenzeit auf die Straße gesetzt wurden. Vorbild für das Grundeinkommen ist der menschliche Körper, der an seine Zellen quasi auch ein bedingungsloses Grundeinkommen zahlt.
UPDATE: Dank Renée Menéndez habe ich das Konzept des Vollgeldes als Murks erkannt.
Weiterlesen… -
Geldschöpfung in öffentliche Hand! Prof. Dr. Joseph Huber über die Monetative
UPDATE: Dank Renée Menéndez habe ich das Konzept des Vollgeldes als Murks erkannt.
Heute bette ich erstmalig eine selbst erstellte Playliste hier ein: das fünfteilige Interview mit Joseph Huber über die Monetative als vierte Gewalt, will sagen Geldschöpfung in die öffentliche Hand.
Hier ist sie nun also: