Weil mich die Erkenntnis, dass die Megamaschine auch mich fest im Griff hat, so schockierte, habe ich angefangen, noch mal Ökonomie der Verbundenheit zu lesen. Im fünften Kapitel Der Leichnam der Commons schreibt Charles Eisenstein:
Auf meinen Reisen, erst meinen inneren Reisen und dann als Vortragender und Autor, begegnete ich oft einem tiefen Schmerz und einer Hilflosigkeit, hervorgerufen von der Allgegenwart dieser weltverschlingenden Maschinerie und der schieren Unmöglichkeit, sich ihr zu entziehen und nicht an ihr teilzuhaben. Um eines von tausenden Beispielen zu geben: Menschen, die gegen Wal-Mart wettern oder gegen andere Supermarktriesen, die Teil der globalen Plünderungskette sind, kaufen dort immer noch ein. Sie können es sich nicht leisten, anderswo den doppelten Preis zu bezahlen oder ohne Supermarkt auszukommen. Und wie steht es mit dem Strom in meinem Haus – der Kohle, die aus den Bergen gerissen wurde?
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In der Nacht vom 1. auf den 2. September 1859 fand auf der Erde das Carrington-Ereignis statt, ein magnetischer Sturm auf der Erde, ausgelöst durch starke Sonneneruptionen. Der hat damals das Telegrafennetz lahmgelegt, und das auch nur für kurze Zeit. Trifft heute so ein Ding die Erde, dann wird die gesamte technische Zivilisation lahmgelegt. Satelliten werden gebraten, auch auf der Erde wird ein Großteil der Elektronik hinüber sein. Und zwar auch die Maschinen, die wir üblicherweise benutzen, um kaputte Maschinen damit zu reparieren.
Mit einem Wort: Das wäre das Ende der Megamaschine auf die harte Tour. Und wir haben keinerlei Möglichkeit, uns davor zu schützen. Vorhersagen nützen auch nichts, denn selbst wenn wir genau wüssten, dass in zwei Monaten und 17 Tagen ein solcher Sonnensturm die Erde treffen wird, könnten wir nichts dagegen tun.
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Hehe, der Titel weckt Erwartungen, was? Ich lade aber schlicht an meinem Geburtstag am 15. April ein zur Lesung aus “Das Ende der Megamaschine” im Café Provinz. Wer Bock auf Drum’n’Bass hat, kommt anschließend mit in den Club VOID zum Outlook Festival Launch Event. Am Samstag dem 16. geht es dann weiter im Rosi’s mit Bassport feat. Nogata. Wir feiern das Ende der Megamaschine, bis der Arzt kommt!!!
Nachtrag: Ich hatte ganz vergessen, auf den Artikel in der aktuellen Oya zum Ausstieg aus der Megamaschine hinzuweisen.
Nachtrag vom 01.04.: Lesenswert ist auch Johannes Heimraths Selbstkritik Auch Oya dient dem megatechnischen Pharao. Kostprobe:
Ginge ich jetzt in den Garten, um das Wesentliche zu tun, würde dieses Heft nicht fertig werden, würden unsere Lohnabhängigen kein Gehalt bekommen, würde dem Drucker das Einkommen fehlen, auch dem Papiermacher, dem Holzerntemaschinenfahrer.
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Im Februar hat Hans-Joachim Maaz einen sehr tiefgehenden Vortrag in der Volkshochschule Leipzig gehalten:
Er sieht die aktuelle [Flüchtlingskrise](/vorboten-einer-neuzeitlichen-völkerwanderung) als Symptom einer viel tiefer liegenden Krise unserer Gesellschaft. Dabei vertritt er, ohne es direkt so zu nennen, die Haltung der [Tiefen Demokratie](http://www.liebewahrheit.de/WegdurchdenSturm.htm) aus der [Weltarbeit](/worldwork-in-warschau). Er spricht sogar von "innerpsychischer Demokratie". Vor allem sein Aufruf "Schätzt den Rand der Gesellschaft!" spricht mir total aus dem Herzen. In den Worten der Prozessarbeit: Die Außenseiter in einer Gruppe weisen darauf hin, in welche Richtung sich die ganze Gruppe entwickeln will.
Zum Schluss erinnere ich noch mal an das, was mir in der derzeitigen Situation am allermeisten Sorgen bereitet: die ins Geldsystem eingebaute Umverteilung von unten nach oben, und das damit zusammenhängende Tabu, das überhaupt zu benennen.
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Ihr Lieben, ich sollte ja darüber schreiben, wie es mir in der ersten Woche in Berlin im Diamond Lotus ergangen ist. Das werde ich bestimmt auch noch tun. Gerade bewegt mich aber viel mehr, dass ich Karl-Heinz Rauscher entdeckt habe, der aus dem Prinzip der Einheit heraus schreibt und handelt. Ein paar Schmankerl aus seinem Vortrag:
Im Denksystem der Trennung gibt es keine Sicherheit. Wie aus dem Nichts erstehen immer neue Feinde und Bedrohungen. Das Denksystem der Trennung schafft sich die Feinde selbst, indem sie jeden und jedes als potentielle Bedrohung wahrnimmt. Die Überzeugung ist: das Böse ist in der Welt. Es tritt mir immer im Anderen gegenüber. Das Böse muß durch das Gute bekämpft werden. Das Gute ist immer in mir oder in uns.
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Ihr seid auch überzeugt, dass die bösen Griechen über ihre Verhältnisse gelebt haben und uns fleißigen Deutschen noch weiter das Geld aus der Tasche ziehen wollen, indem sie weitere Schulden machen, um damit ihre bisherigen Schulden zu bedienen?
Tja, liebe Leute, dann setzt euch mal hin und schaut euch das hier an: Im Zentrum des Übels: Plan B für Europa? (geht über 2 Stunden, Direktlink zum Video). Varoufakis sagt hier gleich ziemlich zu Beginn, dass er sich die ganze Zeit als griechischer Finanzminister standhaft geweigert hat, auf Kosten der europäischen Steuerzahler solche neuen Schulden zu machen, weil er genau wusste, dass Griechenland auch diese nicht würde tilgen können.
So, und jetzt lasst euch noch mal das Wort Lügenpresse auf der Zunge zergehen.
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Meine Bewusstseinserweiterung begann noch in der Schulzeit, als ich die Space Night auf Bayern 3 und dabei vor allem die Earth Views entdeckte, Filmaufnahmen der Erde aus dem Space Shuttle mit (anfangs noch nicht, später dann durchgängig) elektronischer Musik.
Vor zwei Jahren hat das Planetary Collective den Kurzfilm OVERVIEW veröffentlicht, der frei bei Vimeo anzusehen ist und vom Overview-Effekt handelt – dem Erlebnis von Astronauten, das erste Mal die Erde als ganzen Planeten wahrzunehmen:
Eben jenes Planetary Collective hat nun den Film PLANETARY in Kinolänge veröffentlicht. Den gibt es nur zu kaufen oder “on demand”, die 12 € lohnen sich sowas von. Schaut euch den längeren Trailer an:
Der Film macht einem bewusst, dass wir eine Spezies auf diesem Planeten sind, eine von vielen und in den Strom des Lebens eingebunden.
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Über die Verbindung von Heinz von Foerster und George Spencer-Brown habe ich den Film Das Netz entdeckt und mir umgehend angeschaut. Er ist in Gänze auf YouTube zu finden, ich habe ihn mir dennoch der besseren Qualität und der Bonus-Interviews wegen aus der Videothek ausgeliehen:
In wenigen Worten geht es darin um (mir teilweise vorher unbekannte) Verbindungen zwischen der Hippie-Bewegung, bestimmten zentralen Entwicklungen der modernen Wissenschaft (allen voran die Kybernetik) und der Entstehung des Internet. Dabei hangelt sich der Film entlang der Geschichte des so genannten Unabombers Ted Kaczynski.
Neben dem Film beziehe ich mich nun vor allem auf sein Manifest Industrial Society and Its Future (auch im Archiv der Washington Post), von dem es eine deutsche Übersetzung gibt.
Punkt 140 fasst das Ziel des Manifests gut zusammen:
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Da liest man nichts Böses ahnend eine Rezension des Buches Von der Zukunft her führen und stolpert dann über die Aussage, dass im Jahr 2010 Selbsttötung die häufigste nicht-natürliche Todesursache war. Das habe ich erst mal nicht geglaubt & deshalb etwas recherchiert. Im Jahr 2002 war Suizid noch auf Platz 2 hinter Verkehrsunfällen. Das kann sich durchaus seither geändert haben. Der Spiegel nannte für das Jahr 2012 eine Zahl von etwa 900.000 Menschen, die sich weltweit das Leben nahmen. In Deutschland war im Jahr 2009 Suizid die häufigste nicht-natürliche Todesursache. Als autoritative Quelle kann wohl die Weltgesundheitsorganisation gelten, die für das Jahr 2014 den Report Preventing suicide: A global imperative veröffentlicht hat. Und dann gibt es noch die International Association for Suicide Prevention (IASP).
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Anscheinend prägt mich mein Kriegsenkel-Dasein doch stärker als ich vermutet hatte. In den letzten Monaten, also seit dem Tod meiner Mutter, bin ich viel häufiger krank als in den Jahren davor. Dazu kommen auch immer wieder Körpersymptome, die für mich sehr fremdartig sind. In dieser Zeit habe ich auch mit meinem Wirtschaftsstudium so heftig gerungen wie nie zuvor, mit dem vorläufigen Ergebnis, es als magische Herausforderung zu betrachten. Mein Informatikstudium habe ich seinerzeit ja nach dem Vordiplom abgebrochen. Und nach der Ausbildung bin ich in der Firma nicht geblieben, sondern auf Wanderschaft gegangen.
Im Interview mit Ingrid Meyer-Legrand über Kriegsenkel in der Therapie sagt diese:
Viele stehen beruflich auf der Bremse und kommen einfach nicht in die Gänge. Oder fangen beruflich und privat immer wieder neu an.
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