Schlagwort: geldreform

  • Veröffentlicht am

    Jedes Wachstum endet spätestens mit dem Tod


    Die Degrowth-Konferenz mit ihren Tausenden Teilnehmern und Hunderten von Veranstaltungen hatte einen blinden Fleck: Die Tatsache, die sich in der Überschrift findet. Dabei ist der Zusammenhang doch so nahe liegend. Jedes Lebewesen wächst über einen gewissen Zeitraum und stirbt irgendwann. Dann, spätestens, ist es vorbei mit dem Wachsen, dann kommt der Zerfall. Solange selbst wir Degrowth-Aktivisten diese unerbittliche Tatsache ausblenden, werden wir keine umfassenden Lösungen finden, wie wir ohne Wachstum wirtschaften können. Auf diesen Zusammenhang bin ich erst beim Lesen der oya-Ausgabe endlich leben gekommen. Im Rahmen des Heftes wurde dieses Gespräch aufgenommen: Damit schließen sich diese Überlegungen direkt an den Beitrag über Makellosigkeit an. Die Grundvoraussetzung für makelloses Handeln ist, den Tod als unabänderliche Tatsache anzuerkennen und sogar als Ratgeber für sich anzunehmen.
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Wahrer Reichtum


    Im 14. Kapitel von Charles Eisensteins Buch Sacred Economics findet sich ein Satz, den ich zu meinem Lebensmotto machen könnte: Zeit ist Leben. Wahrhaft reich zu sein heißt, über unsere Zeit selbst verfügen zu können. Unter der Überschrift Die soziale Dividende führt er darin aus, dass neben einem System von fließendem Geld (siehe dazu auch Lust auf neues Geld) auch ein bedingungsloses Grundeinkommen not-wendig und gerade in dieser Kombination besonders wirkungsvoll ist, denn: Die Internalisierung von Kosten lenkt den Geldfluss und den Fokus unserer Aktivitäten um, weg vom Konsum und hin zum Heiligen. Das Negativzinsgeld bewirkt, dass Investitionen ohne den Anspruch getätigt werden, dass am Ende mehr Geld herauskommen soll als hineingeflossen ist. Das beendet den Ausverkauf der Zukunft. Diese Maßnahmen allein werden aber nicht genügen, denn ein Teil der Arbeit an der Heilung der Welt ist grundsätzlich unökonomisch.
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Geld abschaffen in weite Ferne verschoben


    Charles Eisenstein hat mich davon überzeugt, dass wir die Abschaffung des Geldes nicht überstürzen sollten: Im Kindesalter der Menschheit war ein Geldsystem, das Wachstum verlangte und unser unersättliches Nehmen von der Erde vorantrieb, vielleicht angebracht. Es war ein integraler Bestandteil der Geschichte vom Aufstieg. Heute wird es rasch obsolet. Es verträgt sich nicht mit unserer erwachsenen Liebe, mit einer ko-kreativen Partnerschaft und mit dem Reifungsschritt, der mit dem Erwachsenwerden kommt und uns in den Rang der Gebenden versetzt. Das ist der tiefere Grund, warum keine finanzielle oder wirtschaftliche Reform jemals funktionieren kann, die nicht auch eine neue Art von Geld umfasst. Das neue Geld muss eine neue Geschichte manifestieren, eine, in der die Natur nicht nur Mutter, sondern auch Geliebte ist.
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Ein empathieförderliches Geldsystem


    Heute Nachmittag bin ich erst einmal quer durch den Vogelsberg gefahren, was für meine Seele sehr nährend war. Anschließend habe ich dann in Alles fühlt von Andreas Weber weiter gelesen. Das hat sowohl meine Seele & meinen Geist weiter genährt, mich aber auch sehr betroffen gemacht. Mir wurde nämlich deutlich, dass, wenn alles Leben Fühlen ist, unsere kapitalistische Leistungsgesellschaft nicht nur körperlicher, sondern eben auch seelischer Massenmord ist. Unsere Gesellschaft bestraft Fühlen und belohnt Nicht-Fühlen. Spätestens mit der Schule tut sie das systematisch. Das Wort Oikos bezeichnete ursprünglich den Haushalt einer Gemeinschaft. Wir haben über den Gesetzen (Öko_nomie_) den Geist des Haushalts (Öko_logie_) unter den Tisch fallen lassen. Das Ergebnis sehen wir, wohin auch immer man blickt. Wir Ökonomen sind die Grauen Herren, die mit ihrem Nutzen- und Effizienzwahn das Leben, das Fühlen, aus der Existenz aller Wesen herausrechnen:
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Sacred Economics (Ökonomie der Verbundenheit) von Charles Eisenstein


    Ich schreib mir hier die Finger wund, dabei hat Charles Eisenstein schon so umfassend über die Ökonomie der Verbundenheit geschrieben wie nur möglich. Das englische Original heißt Sacred Economics. Konsequenterweise verschenkt er das Buch komplett als E-Book, auf deutsch könnt ihr es kapitelweise online lesen. Er gibt eine, wie ich finde, gleichzeitig zutiefst befriedigende und aufregende Antwort auf die Frage, die ich am Ende von Individuelle Freiheit in der Wirtschaft gestellt habe: Wo soll die Reise hingehen? Hier stellt er die Ideen des Buches in einem Kurzfilm vor: Sein TEDx Talk ist ebenfalls sehens- und hörenswert: Er ist übrigens gerade in Deutschland unterwegs, morgen in Berlin, Samstag & Sonntag in Bielefeld, Anfang Mai dann noch mal in Berlin beim fairventure Kongress.
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Vollgeld ist voll daneben


    In den letzten Tagen habe ich mich intensiv mit dem beschäftigt, was Renée Menéndez in seinem Blog soffisticated über Wirtschaft im Allgemeinen und Geld im Speziellen schreibt. Das ist eine ganze Menge Stoff und außerdem auf hohem (Abstraktions-) Niveau geschrieben, weshalb ich gar nicht den Versuch wage, meine Erkenntnisse in wenige Worte zu fassen. Lest euch lieber selbst ein, das bildet! :) Jedenfalls hat mich die Lektüre davon überzeugt, dass ich mit dem Vollgeld-Konzept von Joseph Huber hier gefährliches Halbwissen verbreitet habe. Das hat nun ein Ende. Den Ausschlag hat der Beitrag über Vollgeldspielereien gegeben, wobei die Diskussion in den Kommentaren den Umfang des Artikels um ein Vielfaches übersteigt. Überhaupt habe ich selten ein Blog mit so geistreichen Kommentaren gesehen.
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Der Weg aus der Krise


    Ich lese gerade das Buch “Retten wir den Euro” von Christian Felber, der auch die Gemeinwohl-Ökonomie ins Leben gerufen hat. Allerdings gehen die meisten seiner Vorschläge an den Ursachen der Krise, die nicht nur eine Euro-Krise ist, sondern eine Krise des globalen Finanzsystems, vorbei. Umverteilen dämmt das Problem nur ein, löst es aber mitnichten. Wenn wir das Übel an der Wurzel packen, d.h. radikal vorgehen, könnte das Ganze in etwa so aussehen: Wir brauchen ein Insolvenzverfahren für Staaten, denn dass etliche davon längst bankrott sind, allen voran die USA, sollte eigentlich allgemein bekannt sein. Im Wesentlichen kann man dann den freien Märkten die Arbeit überlassen, indem staatliche Beeinflussung durch Subventionen u.ä. eingestellt wird sowie einige wesentliche Rahmenbedingungen geändert werden. Das heißt zuallererst, Friedrich August von Hayek zu Ehren sämtliche “Rettungsschirme” für “systemrelevante Banken” einzustellen und diese über die Klinge springen zu lassen.
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Banken erfinden Geld aus Luft - Interview im Standard mit Franz Hörmann


    Dieser Artikel fasst absolut aufs höchste komprimiert zusammen, was in unserem Wirtschafts- & Finanzsystem abgeht: Banken erfinden Geld aus Luft. Update vom 22.08.2013: Inzwischen weiß ich, dass in der vielfach, auch im obigen Artikel kolportierten Form gar keine Geldschöpfung aus dem Nichts stattfindet. Das ändert aber nichts daran, dass ich die grundlegende Vision von Franz Hörmann genial finde. Ich lese ihn gerade noch, bin also noch gar nicht bis zum Ende gelangt, deshalb werde ich erst später noch mehr dazu schreiben. Im Moment steht mir der Mund zu weit offen… Jetzt habe ich ihn durch & mir kamen die Tränen beim letzten Abschnitt, wo er schreibt dass es wichtig ist die Eliten ernst zu nehmen in ihren Ängsten. Das ist eine so wunderschöne Vision, für die ich wirklich alles geben will!
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Geldschöpfung in öffentliche Hand! Prof. Dr. Joseph Huber über die Monetative


    UPDATE: Dank Renée Menéndez habe ich das Konzept des Vollgeldes als Murks erkannt. Heute bette ich erstmalig eine selbst erstellte Playliste hier ein: das fünfteilige Interview mit Joseph Huber über die Monetative als vierte Gewalt, will sagen Geldschöpfung in die öffentliche Hand. Hier ist sie nun also:
  • Veröffentlicht am

    G20 beschließen globale Hyperinflation - wo bleiben die Mutigen?


    Anstatt den Plan von Chinas Zentralbankpräsident Zhou Xiaochuan für eine neue Weltreservewährung (der dem Terra ziemlich nahe kommt) zu diskutieren, haben die Regierungschefs der G20-Staaten gestern endgültig die globale Hyperinflation beschlossen. Wieso wagt kein einziger westlicher Spitzenpolitiker, das Übel an der Wurzel zu packen & über grundlegende Änderungen unseres Geldsystems wenigstens zu reden?!? Friedrich Gamerith singt sogar über die Kopf-in-den-Sand-Politik der herrschenden Klasse: Die Ursachen der Krise sind leicht zu verstehen, wenn man sich nur von gängigen Glaubensvorstellungen trennt. Dann wird auch klar, dass es so wie bisher einfach nicht weitergehen kann. Ich habe hier inzwischen schon viele erklärende Videos & Texte vorgestellt, heute füge ich dem noch den Vortrag von Wolfgang Berger hinzu: Die Finanzmarktkrise - Ergebnis einer Fehlkonstruktion, die wir korrigieren können.
    Weiterlesen…