Schlagwort: Geld
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Der Weg aus der Krise
Ich lese gerade das Buch “Retten wir den Euro” von Christian Felber, der auch die Gemeinwohl-Ökonomie ins Leben gerufen hat. Allerdings gehen die meisten seiner Vorschläge an den Ursachen der Krise, die nicht nur eine Euro-Krise ist, sondern eine Krise des globalen Finanzsystems, vorbei. Umverteilen dämmt das Problem nur ein, löst es aber mitnichten.
Wenn wir das Übel an der Wurzel packen, d.h. radikal vorgehen, könnte das Ganze in etwa so aussehen:
- Wir brauchen ein Insolvenzverfahren für Staaten, denn dass etliche davon längst bankrott sind, allen voran die USA, sollte eigentlich allgemein bekannt sein.
- Im Wesentlichen kann man dann den freien Märkten die Arbeit überlassen, indem staatliche Beeinflussung durch Subventionen u.ä. eingestellt wird sowie einige wesentliche Rahmenbedingungen geändert werden.
- Das heißt zuallererst, Friedrich August von Hayek zu Ehren sämtliche “Rettungsschirme” für “systemrelevante Banken” einzustellen und diese über die Klinge springen zu lassen. Stellen wir uns auf eine Welt ohne Goldman Sachs, Deutsche Bank, UBS, Citigroup, HSBC, Morgan Stanley, Société Générale usw. ein. Im Bankensektor muss ohnehin gründlich aufgeräumt werden. Wer ohne staatliche Hilfe nicht überleben kann, soll das in einer freien Marktwirtschaft auch nicht tun.
Sodann entziehen wir den Banken ihr bisheriges Privileg, Geld zu schöpfen, und führen Vollgeld ein, wie es Professor Joseph Huber aus Halle bereits ausgearbeitet hat. Damit können dann keine “systemrelevanten” Banken mehr entstehen, da Banken generell nicht mehr so riesig werden können. Der Hebel dazu war eben die multiple Giralgeldschöpfung, eines der Hauptübel des derzeitigen Finanzsystems.- Ein weiteres Hauptübel, und das schon seit Jahrtausenden, ist der Zinseszins-Effekt. Mathematisch ziemlich simpel hat er zur Folge, dass Vermögen und spiegelbildlich auch Schulden exponentiell wachsen, weshalb ein Finanzsystem mit Zinseszins regelmäßig zusammenbrechen muss. Das erklärt uns Dirk Müller ja inzwischen beinahe wöchentlich in irgendeiner Talkshow. Wolfgang Berger erklärt dieses Phänomen im Interview nebst dem ursprünglich von Silvio Gesell stammenden Vorschlag, das Geld mit einer Umlaufsicherungsgebühr zu versehen.
- Das dritte Grundübel sind die Kapitalgesellschaften. Diese sind zu verbieten und bestehende Unternehmen in Personengesellschaften wie GbR oder OHG umzuwandeln. Warum gründet jemand sein Unternehmen als Gesellschaft mit beschränkter Haftung? Weil er zu feige ist, mit seinem persönlichen Vermögen für sein Unternehmen zu haften. Durch die Existenz von Kapitalgesellschaften können solche Feiglinge dennoch Unternehmen gründen, und nur dadurch bestimmen heute Feiglinge über das Schicksal der Weltwirtschaft. Wenn mir alleine mein Unternehmen zu heikel ist, kann ich mich ja immer noch mit anderen zusammentun, wenn mir das dann immer noch nicht reicht, kann ich mich entsprechend versichern. Da gibt es in Deutschland die Rechtsform des Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit.
- Um dann auch noch einen wirklich freien Arbeitsmarkt herzustellen, wird aus einer Kombination von Einnahmen aus der Umlaufsicherung sowie der Umsatzsteuer ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle gezahlt. Damit fangen wir dann auch die Angestellten der systemrelevanten Banken auf, die in der Zwischenzeit auf die Straße gesetzt wurden. Vorbild für das Grundeinkommen ist der menschliche Körper, der an seine Zellen quasi auch ein bedingungsloses Grundeinkommen zahlt.
UPDATE: Dank Renée Menéndez habe ich das Konzept des Vollgeldes als Murks erkannt.
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Banken erfinden Geld aus Luft - Interview im Standard mit Franz Hörmann
Dieser Artikel fasst absolut aufs höchste komprimiert zusammen, was in unserem Wirtschafts- & Finanzsystem abgeht: Banken erfinden Geld aus Luft.Update vom 22.08.2013: Inzwischen weiß ich, dass in der vielfach, auch im obigen Artikel kolportierten Form gar keine Geldschöpfung aus dem Nichts stattfindet. Das ändert aber nichts daran, dass ich die grundlegende Vision von Franz Hörmann genial finde.
Ich lese ihn gerade noch, bin also noch gar nicht bis zum Ende gelangt, deshalb werde ich erst später noch mehr dazu schreiben. Im Moment steht mir der Mund zu weit offen…
Jetzt habe ich ihn durch & mir kamen die Tränen beim letzten Abschnitt, wo er schreibt dass es wichtig ist die Eliten ernst zu nehmen in ihren Ängsten. Das ist eine so wunderschöne Vision, für die ich wirklich alles geben will!
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Geldschöpfung in öffentliche Hand! Prof. Dr. Joseph Huber über die Monetative
UPDATE: Dank Renée Menéndez habe ich das Konzept des Vollgeldes als Murks erkannt.
Heute bette ich erstmalig eine selbst erstellte Playliste hier ein: das fünfteilige Interview mit Joseph Huber über die Monetative als vierte Gewalt, will sagen Geldschöpfung in die öffentliche Hand.
Hier ist sie nun also: -
Neues von der Defla
Im Querschüsse-Blog könnt ihr euch ein paar eindrucksvolle Graphen der deutschen Konjunkturdaten anschauen, die alle steil nach unten weisen (thx Fefe). Dazu passt auch wunderbar die Meldung, dass im Euroraum erstmalig seit seinem Bestehen die Preise gefallen sind (um 0,1%).
Schön anzuschauen ist das für Deutschland (neben der letzte Woche verlinkten Grafik) beim Statistischen Bundesamt: Verbraucherpreisindex. Da gibt’s auch noch mal die oben verlinkten Statistiken.
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Antrag auf Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Das ist ja so cool: Seit dem 1.4. (ich bin mal wieder überhaupt nicht auf dem Laufenden…) gibt es die Bundesagentur für Einkommen, bei der Du einen Antrag auf Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) herunterladen kannst, um ihn dann ausgefüllt an die Bundesagentur für Arbeit zu schicken…
Die mag das natürlich überhaupt nicht >:-)Alice Grinda hat daraus ne wunderbare Aktion gemacht:
Schön, wie sie sich beim Einwerfen der Briefe freut!!!Teil 2:
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G20 beschließen globale Hyperinflation - wo bleiben die Mutigen?
Anstatt den Plan von Chinas Zentralbankpräsident Zhou Xiaochuan für eine neue Weltreservewährung (der dem Terra ziemlich nahe kommt) zu diskutieren, haben die Regierungschefs der G20-Staaten gestern endgültig die globale Hyperinflation beschlossen.
Wieso wagt kein einziger westlicher Spitzenpolitiker, das Übel an der Wurzel zu packen & über grundlegende Änderungen unseres Geldsystems wenigstens zu reden?!?Friedrich Gamerith singt sogar über die Kopf-in-den-Sand-Politik der herrschenden Klasse:
Die Ursachen der Krise sind leicht zu verstehen, wenn man sich nur von gängigen Glaubensvorstellungen trennt. Dann wird auch klar, dass es so wie bisher einfach nicht weitergehen kann. Ich habe hier inzwischen schon viele erklärende Videos & Texte vorgestellt, heute füge ich dem noch den Vortrag von Wolfgang Berger hinzu:
Die Finanzmarktkrise - Ergebnis einer Fehlkonstruktion, die wir korrigieren können.
Darin erklärt er allgemein verständlich, wie es zu der Krise kam, für mich war auch noch etwas Neues darin: das Geschäftsmodell der Immobiliengesellschaften, die die Subprime-Krise ausgelöst haben. Außerdem geht er in dem Vortrag auf John Perkins ein, der in seinem Buch beschreibt, wie Kredite als Waffe eingesetzt wurden & werden.
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Das D-Wort
So hat der Herr Bernanke es im Jahr 2002 genannt: die Deflation. Jetzt ist sie zunehmend in aller Munde, z.B. im Manager-Magazin: Wenn nur noch Gelddrucken hilft. Bei einem Zinssatz von 0, wie die Fed ihn inzwischen erreicht hat, sind die “geldpolitischen Maßnahmen” (a.k.a. Hubschrauber) gegen Deflation dann wohl ausgeschöpft.
Dabei ist die Deflation zwangsläufige Folge eines Schuldgeldsystems mit positivem Zinssatz. Zuerst der Boom mit Inflation, dann macht’s Peng & die deflationäre Spirale schnurrt zusammen. Das Ganze nennt sich dann Konjunktur, & der soeben verlinkte Wikipedia-Artikel zeigt, wie armselig die herrschende “wissenschaftliche” Meinung dazu aussieht.
Dabei ist die Ursache ganz einfach: In unserem Geldsystem ist niemals genug Geld vorhanden, um alle derzeitigen Schulden samt Zinsen zu tilgen, das Ganze geht nur so lange gut wie per saldo die Verschuldung des Gesamtsystems zunimmt (Debitismus). Da das aber aufgrund des Zinseszins-Effektes nur eine begrenzte Zeit lang gut geht, kommt immer wieder der Crash mit dazugehöriger Deflation. Oder die Staaten versuchen mit der Hubschraubermethode dagegen anzuwirken, das nennt sich dann Hyperinflation & endet jedes Mal in einer Währungsreform.
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Was ist Regiogeld? und andere Videos zum Thema Geld
Diese Frage beantwortet folgender Video-Vortrag:
View more presentations from regionalentwicklung.de. (tags: agenda lokale)
Übrigens habe ich inzwischen bei YouTube eine Playliste mit allen drei Teilen der “Wie funktioniert Geld?"-Reihe angelegt.
Zu allem Überfluss habe ich bei Google Video den Film “Der Geist des Geldes” gefunden (Dauer 84 min):
Da ist echt alles Wesentliche drin, d.h. auch die üblichen Verdächtigen ;-) Die DVD ist bei der INWO erhältlich (hab mir gerade eine bestellt).
…mein Blog ist in der letzten Zeit ganz schön videolastig geworden. Das liegt ganz einfach daran dass ich es genial finde, wie wichtige Zusammenhänge auf diese Art veranschaulicht werden können & dann weltweit verfügbar sind.
Was hier auch noch hinpasst ist die Doku über die Gläubiger der BRD:
Infos zur Deutschen Finanzagentur liefert der dazugehörige Wikipedia-Artikel. Dass die armen Finanzminister im Beitrag so gebasht werden, finde ich unnötig. Schliesslich sind sie selber auch nur Sklaven des Zinseszins-Effekts, der bei der Staatsverschuldung formvollendet auftritt, da dieser ab einem gewissen Verschuldungsgrad nie mehr nennenswert tilgt sondern nur noch um- bzw. aufschuldet. Das hat Paul C. Martin ja zur Genüge beschrieben.
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Grundeinkommen im Bundestag angekommen - danke an alle UnterzeichnerInnen!!!
Juhuuu, wir haben’s geschafft: Die Petition für ein bedingungsloses Grundeinkommen wurde von deutlich über 50.000 Menschen unterzeichnet & wird damit im Bundestag öffentlich verhandelt.
Trotz technischer Probleme (2stündiger Totalausfall des Servers) haben deutlich mehr Menschen als notwendig mitgezeichnet.
Danke an alle die unterzeichnet haben!!!!! Wer noch nicht hat, kann das bis Mitternacht noch tun…
Nachtrag: Hier gibt es eine Rede der Initiatorin Susanne Wiest:
Nachtrag II: Im BGE-Portal habe ich gelesen, dass die Petition das Thema noch nicht direkt in den Bundestag bringt, sondern vorher erst diverse “Experten” ihren Senf dazu abgeben.
Auf jeden Fall hat das Thema so viel Öffentlichkeit wie schon lange nicht mehr bekommen. Damit ist viel erreicht.
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The end of Fiat Money part II
Dieser Dennis Kucinich geht richtig zur Sache. Hier zwei seiner Reden, die erste geht nur eine Minute lang, die zweite eine Stunde.
Im US-Kongress fordert er, die FED dem US-Schatzamt zu unterstellen:
Hier spricht er über die Hintergründe der aktuellen Krise & stellt den Reformvorschlag von Stephen Zarlenga (den American Monetary Act)vor:
Hier spricht er u.a. über den United States National Health Insurance Act, einen für die USA absolut bahnbrechenden Gesetzentwurf: ein steuerfinanziertes Gesundheitssystem für alle US-BürgerInnen!
Sein Hauptthema ist aber das Schuldgeldsystem als Ursache der heutigen Krise. Am Ende seiner Rede stellt er Stephen Zarlengas Vorschlag zur Geldreform vor: Das Federal Reserve System dem US-Schatzamt unterstellen & den Banken das Geldschöpfungsprivileg entziehen (so dass diese dann tatsächlich das Geld ihrer Sparer verleihen).
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