Schlagwort: Beziehung

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    Fiat Money: Die Welt der unbegrenzten Möglichkeiten


    Dieser Karl-Heinz Brodbeck hat’s echt in sich. Ich habe gerade seinen Text Phänomenologie des Geldes gelesen, in dem er kein gutes Haar an der herrschenden neoklassischen Wirtschaftswissenschaft lässt. Und er untersucht das Phänomen des Geldes darauf, inwiefern diesem eine wie auch immer geartete Substanz innewohnt:

    Die „Substanz“ des Geldes ist also eine soziale, kollektiv erzeugte und darin zirkuläre Illusion der Geltung. Nichts am physischen Geld (Papier, Gold, Computerzahl), nichts an einer materiellen Substanz verleiht dem Geld seine Geltung. Geld hat keine Substanz – außer dem allgemeinen Vertrauen in seine Geltung. Doch dieses Vertrauen ist kein Ding, sondern ein alltäglich vollzogener Denk- und Handlungsprozess.

    Damit bestätigt er, was ich zuletzt in Geldschöpfung als Quantenfluktuation geschrieben hatte. Das führe ich in diesem Beitrag weiter aus, denn damals hatte ich es noch nicht zu Ende gedacht.


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    Erwachsen werden in Liebesdingen


    Robert Heeß hat ein Buch geschrieben, dessen Untertitel die Überschrift dieses Beitrags ist: Ich liebe dich gerade. Es ist das bisher weiseste Buch, das ich über Liebe & Beziehungen gelesen habe, & dabei sehr allgemeinverständlich geschrieben. Neben dem Anderen Totenbuch von Wulf Mirko Weinreich sollte auch dieses Buch möglichst in jedem Haushalt vorhanden sein. Beide zeichnen sich durch diese verständlich geschriebene Sprache aus, in der sie ein sehr tief greifendes Thema behandeln, das jeden Menschen betrifft. Bei Wulf Mirko Weinreich geht es um das Sterben, Robert Heeß schreibt eben über Liebesbeziehungen. Anders als das Lob der Offenen Beziehung von Oliver Schott polemisiert und polarisiert er nicht, sondern sieht die Schwierigkeiten, mit denen letztlich alle Menschen zu tun haben, die durch unsere Kultur noch verstärkt werden. Und doch lässt er die Verantwortung bei jeder & jedem Einzelnen. Denn es geht ja darum, erwachsen zu werden, nicht nur, aber auch und vor allem in Liebesdingen.


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    Bewusstseinsraketentreibstoff


    Vor etwa zwei Monaten habe ich eine Bewusstseinsrakete gestartet, an der ich viele Jahre zuvor gebaut habe, ohne mir dessen so wirklich bewusst (sic!) gewesen zu sein.
    Da wir alle einzigartig sind, braucht natürlich auch jeder Mensch zumindest leicht unterschiedliche Ingredienzien, um seine Rakete zu bauen und zu starten. Aber wir teilen ja andererseits über 99% unserer DNA, so dass man sich da schon bei anderen inspirieren lassen kann.
    Aus diesem Grund liste ich hier noch mal die aus meiner heutigen Sicht wesentlichen Komponenten auf (einiges davon überschneidet sich mit dem Danke-Beitrag, wo noch etliche weitere menschliche Zutaten zu finden sind):

    Auf körperlicher Ebene waren die 10 Senmotic-Sitzungen bei Ronny Liebmann die Hauptursache dafür, dass ich meine existenzielle Angst verloren (bzw. losgelassen) habe. Das gibt es z. B. auch in Berlin. Die Faszien sind unser größtes & damit definitiv am stärksten unterschätztes Sinnesorgan – neben vielen anderen Funktionen.
    Ebenfalls in Berlin habe ich in vielen Tantraseminaren im Diamond Lotus mit meiner Opferrolle gerungen, die ich nun endlich auch losgelassen habe. Denn wer erschafft sich die Operrolle, wenn nicht ich selbst? Schon echt paradox, wozu der menschliche Geist in der Lage ist…


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    Will ich Recht haben oder glücklich sein?


    In den letzten Wochen erschließt sich mir erst nach & nach die unglaublich grandiose Weisheit dieser kurzen knappen Frage, die Marshall B. Rosenberg formuliert hat:

    Will ich Recht haben oder glücklich sein?

    Rosenberg wählte ursprünglich die Du-Form, diese Frage wirkt aber am besten, wenn mensch sie sich selbst stellt. Würden alle Menschen sich auch nur dreimal am Tag wirklich ernsthaft diese Frage stellen, dann lebten wir in einer friedlichen Welt.

    Will ich Recht haben oder glücklich sein?

    Mit dieser Frage zerfallen auch alle Bewertungen, denn die sind letzten Endes nicht wirklich wichtig. Es sei denn natürlich, ich will Recht haben, dann kommt es nur auf die Bewertungen an. Die Frage zielt auf Bewusstsein ab über das, was ist, und über das, was sein will.


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    Bedürfnisse/Bedürftigkeit, brauchen und frei sein


    Der heutige Beitrag ist mehr eine ausführliche Fragestellung, weil es um einen scheinbaren Widerspruch geht, den ich bisher noch nicht auflösen konnte. Es geht um Bedürfnisse bzw. Bedürftigkeit auf der einen Seite und auf der anderen Seite darum, wirklich frei zu sein. Irgendwie gelingt es mir praktisch, mir sowohl meiner völligen Abhängigkeit und Bedürftigkeit bewusst zu sein und dabei gleichzeitig (innerlich) frei. Gedanklich sind das jedoch noch immer totale Gegensätze. Daher werde ich nun die ganze Thematik auseinander klamüsern & ausbreiten.

    Fangen wir an mit Zitaten aus dem Artikel Geburtlich zusammen leben von Ina Praetorius. Was sie darin schreibt, lässt sich kaum bestreiten:

    Nur ein paar Jahrzehnte, höchstens, sind wir, die Geborenen, fähig zu handeln, also ein Stück Welt zu gestalten, immer bezogen auf bedürftige Mithandelnde. Gleichzeitig bleiben wir eingebunden in die Matrix Welt. In fast jeder Hinsicht sind wir abhängig vom und von anderen. Keiner und keine von uns kann auch nur fünf Minuten ohne Luft überleben, oder eine Woche ohne Wasser. Von Luft und Liebe, Gemüse und Moral, von Geschichten, Traditionen und der Arbeit anderer leben wir, und schon bald werden wir eingehen in die Erde. Weit entfernt sind wir von der Fiktion, die Johann Gottlob Fichte die Selbstsetzung des Subjekts und Immanuel Kant Autonomie nannte.


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    Wahre Liebe


    Am Dienstag früh habe ich auf YouTube die Band Cäthe entdeckt & mir gleich mittags beide CDs gekauft. Eines meiner absoluten Lieblingslieder von Cäthe ist “Wahre Liebe”, das der perfekte musikalische Ausdruck dessen ist, was ich über die Monogamie geschrieben habe – “Ich halt doch keine Schmetterlinge an Leinen”:

    Versteh mich nicht falsch,
    wenn ich sage Lass mich los

    Ich mein’ damit nicht dass ich dich nicht liebe
    Ich lieb’ dich sehr und das spürst du auch

    Wart’ nicht drauf, dass ich sage
    Kommst du bitte zu Tisch
    Kommst du bitte ins Bett
    Kannst du bitte mit mir lachen, kannst du bitte mit mir weinen
    Ich halt’ doch keine Schmetterlinge an Leinen
    Keiner ist eine Insel
    Doch wir haben alle einen Strand zum empfangen
    Und ich bin glücklich wenn du mich besucht
    Ich reich’ dir einen Vitamin-Cocktail dazu
    Aber hörst du…
    Du bist auch ohne mich was du mit mir bist
    Ich bin auch ohne dich was ich mit dir bin
    Und was wir erleben ist nicht für mich und nicht für dich
    Wahre Liebe, die gehört uns nicht und wir sind
    Wahre Liebe, wahre Liebe


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    Monogamie, Lohnarbeit und Schulpflicht auf den Komposthaufen der Geschichte


    Zum Geburtstag hatte ich das Büchlein Lob der offenen Beziehung von Oliver Schott geschenkt bekommen. Nun war es so weit, ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Es war in dem Sinne nichts Neues für mich, als ich schon immer davon ausgegangen war, dass man natürlich mehr als einen Menschen (gleichzeitig) lieben kann. Oliver Schott führt einem auf 100 Seiten A6 allerdings sehr drastisch vor Augen, wie unsinnig die Argumente für Monogamie allesamt sind.

    In der Jungle World gab es im Jahr 2007 einen umfangreichen Diskurs zum Thema, den ich bisher noch nicht gelesen habe:

    1. Dem Leben Schönes schenken
    2. Die Beziehungsweise
    3. Effizienz macht hässlich
    4. Monogamie ist keine Lösung
    5. Dialektik der Treue
    6. Experimental Sex
    7. Liebe ohne Staat und Herrschaft

    Was hat das Ganze nun aber mit Lohnarbeit und Schulpflicht zu tun? Ganz einfach: Die Monogamie als exklusive Zweierbeziehung gibt es zwar schon sehr lange, in der besonderen Form der Liebesehe bzw. dem romantischen Liebesideal allerdings erst seit etwa 200 Jahren. Nun ist das aber genau auch die Zeit, in der das heutige Lohnarbeitssystem entstand. Und im Zuge dessen kam das heutige Schulsystem mit der allgemeinen Schulpflicht auf.


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    Ego, Schuld und Eigentum: Die Illusion des Getrenntseins


    Da ich in den letzten Wochen sehr viel Käptn Peng gehört habe, hat das so seine Spuren bei mir hinterlassen ;-)

    Ich werde mich daher hier mit dem auseinander setzen, was eigentlich letzten Endes hinter Konzepten von Eigentum und Schuldverhältnissen steckt. Es ist jeweils das Ego, das Ich, welches Käptn Peng so genial als das Prisma bezeichnet, welches das Licht bricht und deshalb selber nicht leuchtet.

    du glaubst wirklich, du bist ein abgetrenntes Wesen
    vom Kosmos, vom Urgrund, von mir und vom Leben?
    Eigenständig, unabhängig, mit eigenen Gedanken?
    Du spinnst, wenn du nicht fühlst: du bist Teil eines Ganzen

    Da liegt der Hund begraben. Eigentum ist nur denkbar, wenn ich mich als abgetrennt vom Ganzen, von “den anderen” begreife. “Meins” und “Deins” sind Folgen von “Ich” und “Du”. Das sind alles wichtige Ent-Wicklungen, denn Spielen geht nur unter Vielen.


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    Krishnamurti über Beziehung


    Heute lasse ich Jiddu Krishnamurti sprechen, wieder mal auch als Erinnerung für mich selbst:

    Rundfunkansprache Krishnamurtis Colombo, 22. Januar 1950

    Handeln hat nur eine Bedeutung innerhalb von Beziehungen, und ohne die Beziehung zu verstehen, kann das Handeln, gleich auf welcher Ebene, nichts anderes als Konflikt verursachen. Das Verstehen der Beziehung ist unendlich viel wichtiger als die Suche nach irgendeiner Methode des Handelns. Eine Ideologie oder ein Programm als Grundlage des Handelns verhindern das eigentliche Handeln. Handeln, das auf einer Ideologie basiert, beeinträchtigt das Verstehen der zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Ideologie mag links oder rechts, religiös oder weltlich orientiert sein, sie wirkt sich unweigerlich negativ auf die Beziehung aus. Das Verstehen der Beziehung ist das wahre Handeln. Ohne die Beziehung zu verstehen, sind Zwietracht und Feindseligkeit, Krieg und Verwirrung unvermeidlich.


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    Abdi Assadi im Sein-Interview: Die Fallen der Spiritualität


    Der Titel sagt eigentlich schon alles, ich habe dem Interview ganz & gar nichts hinzuzufügen, lest einfach selbst: Interview Abdi Assadi: Die Fallen der Spiritualität. Hab ich übrigens durch Facebook entdeckt, wo ich neuerdings auch angemeldet bin: https://www.facebook.com/pcab50