Schlagwort: bewusstsein

  • Veröffentlicht am

    Identity as a Service (IDaaS)


    Im Stiegler Legal Podcast zum Thema Blockchain, den ich im Beitrag zum selbigen Thema verlinkt hatte, erwähnt André Kudra einen Artikel in der iX 06/2016, die ich mir prompt besorgt habe. Erst in diesem Artikel ist mir die Absurdität von Identity as a Service (IDaaS) so richtig aufgegangen. Machen die sich eigentlich klar, was für Begriffe sie da benutzen? Jedenfalls geht es bei IDaaS ja darum, seine (digitale) Identität in die Cloud zu verlegen. Die wird dabei naturgemäß etwas nebulös, so ist das nun mal in den Wolken: Und natürlich darf an dieser Stelle Käptn Peng nicht fehlen: Auch über den Begriff Identitätsdiebstahl lohnt es sich mal tiefer nachzudenken… Nachtrag vom 25.01.: Was wohl die Identitären zu Identity as a Service sagen?
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Schuld und Geld als magische Gedankenformen


    Die tiefste Reise ins Mysterium Geld, die mir bisher begegnet ist, kommt von Christoph Türcke, dessen Buch Mehr! Philosophie des Geldes ich vor einigen Wochen durchgelesen habe. Es musste erst eine Weile sacken, bis ich für diesen Beitrag bereit war. Inspiriert durch die monetäre Magie habe ich es dann noch ein zweites Mal aus dieser Perspektive durchgearbeitet. Das Ergebnis präsentiere ich hier. Türckes Ausgangspunkt findet sich in der Einleitung auf Seite 19: «Schulden. Die ersten 5000 Jahre» ist ein genialer Buchtitel. Doch der Autor verhandelt die letzten fünftausend Jahre Schulden, nicht die ersten. Graeber gehört zu dem wachsenden Kreis derer, die sich um das Geld vor der Münze kümmern. Aber sie hören nicht auf, von der Münze aus zu denken. Alles, was ihr als Zahlungsmittel vorausging, Vieh, Leder, Muscheln, ungeprägtes Metall etc.
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Don Juan Matus, Martin Buber, Spiral Dynamics und die Megamaschine


    Inzwischen bin ich beim achten Buch von Carlos Castaneda angekommen, “Die Kraft der Stille”. Darin findet sich eine beeindruckende Zusammenfassung der menschlichen Bewusstseinsentwicklung auf den Seiten 145-149: Ich bremste plötzlich am Straßenrand. Und hier erkannte ich zum erstenmal in meinem Leben, daß eine Dualität in mir bestand. Es war, als gäbe es zwei getrennte Teile in mir. Der eine Teil war alt, sorglos und gleichgültig. Er war schwer und dunkel und hatte Verbindung mit allen anderen Dingen. Dieser Teil von mir war unbeschwert, weil er allen Dingen ebenbürtig war. Er erwartete nichts und freute sich an allem. Der andere Teil war leicht, neu, locker, erregt. Er war nervös und schnell. Er machte sich Sorgen, weil er unsicher war. Er konnte sich an nichts erfreuen, weil er nicht mit den anderen Dingen verbunden war.
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Selbstwichtigkeit verlieren


    Seit einigen Jahren bin ich dahin unterwegs, immer mehr meine Selbstwichtigkeit zu verlieren. So gebe ich z.B. inzwischen fast schon traditionell in den Schwitzhütten mit Bozi und Sabine in der Weggeberunde in der ein oder anderen Form meine Selbstwichtigkeit weg. Das gehört auch ganz wesentlich zur Makellosigkeit dazu. Nun habe ich gerade ein neues Castaneda-Buch gelesen (dazu in einem späteren Beitrag mehr), wo das Thema auch wieder prominent vorkommt. Just heute wurde mir diesbezüglich noch etwas klar. Schon länger war ich hin- & hergerissen, wie ich mich zu der Selbstwichtigkeit von anderen verhalten soll. Ein Standpunkt in mir dazu war, dass ich den anderen nicht helfe, wenn ich ihre Selbstwichtigkeit noch unterstütze. Dabei treibe ich damit nur verdeckt meine eigene Selbstwichtigkeit voran und halte mich insgeheim für besser als die anderen.
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Ein Guru-Howto aus dem Jahr 1927


    Das Netz birgt doch immer wieder ganz besondere Perlen. Heute habe ich den Text Hochstapler der Mystik von Gustav Meyrink aus dem Jahr 1927 entdeckt. Darin lässt er sich erst mal ausgiebig über die zahlreichen Guru-Hochstapler seiner Zeit aus und gibt dann eine Art Howto zum Besten (“wie werde ich zum erfolgreichen Guru?”). Kleiner Auszug: Selbstverständlich ist jeder bessere Hochstapler in die Geheimnisse des Yoga von A bis Z eingeweiht. In Wirklichkeit hat er natürlich nicht die leiseste Ahnung, wie Yoga geübt werden muss, ganz abgesehen davon, dass ein Menschenleben kaum hinreicht, auch nur die ersten Stufen zu bewältigen. Um dem braven Schüler entgegenzukommen, hängt er der Lehre, die er verzapft, ein christliches Mäntelchen um, wenn er es für einträglich hält, und spielt sich auf einen biblischen Propheten, oder er macht in Rosenkreuzerei, und dem, der Nerven hat für die Geheimlehren Asiens, dem kredenzt er den Okkultismus der Perser oder Araber, je nachdem ihm Rezepte aus Büchern zur Verfügung stehen.
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Monetäre Magie


    Geld an sich ist ja schon pure Magie, die allerdings größtenteils im Untergrund und im Unbewussten wirkt. Verschiedene Chaos- und andere Magier haben sich dieses Missverhältnisses nun angenommen. Im Chaosmagazin beschreibt Frater hedonistischer Brühwürfel ein diskordisches Ritual für das Finanzsystem. Und am 7. November hat C.J. Stone eine Serie von Ritualen in der City of London organisiert, die er in seinem Blog dokumentiert (darauf aufmerksam wurde ich zuerst im Blog of Baphomet): Money City Magic: a series of ritual events in the City of London People think that they possess money, but we say we are possessed by it. It is an occult force, meaning that it is hidden. It works in the dark. Ritual is the means by which we call the secret forces into the circle of consciousness, so that they can be known and recognised, so that we can speak to them of our desire, so that we can bring love out into the open and release it from its bondage.
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Robert Anton Wilsons Rezept zum Ausbruch aus der Filterblase


    Einer von Fefes letzten Beiträgen zum Thema Filterblase hat mich wieder an Cosmic Trigger erinnert, worin Robert Anton Wilson ja folgendes Rezept empfiehlt: Seit dieser Zeit macht es sich der Skeptiker zur Gewohnheit, jeden Monat ein oder zwei Periodika von politischen oder religiösen Gruppen, die er verachtet, zu lesen; er will damit feststellen, welche Art Signale von seiner gewohnten Realitätsgrundlage ausgelöst werden. Es ist äusserst aufschlussreich. (Aleister Crowley und Bertrand Russell, der hervorragendste Mystiker und der hervorragendste Rationalist des 20. Jahrhunderts, haben diese Praxis ebenfalls empfohlen.) Was wir heute Filterblase nennen, nannte er seinerzeit Realitätstunnel. An Fefe deshalb die spezielle Empfehlung: Lies doch mal ein paar SPD-Blogs. ;-) Mich persönlich hat es überhaupt nicht überrascht, dass Trump die US-Präsidentschaftswahlen gewonnen hat, und ich teile Fefes Einschätzung:
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Das Executive Summary von Charles Eisenstein


    Eine Frau von der GLS Treuhand hat mich auf das Büchlein Keine Forderung kann groß genug sein. Die Revolution der Liebe. Der Geist von Occupy von Charles Eisenstein aufmerksam gemacht. Leider gibt es das auf deutsch vom Verlag nicht mehr. Die englischen Originaltexte könnt ihr aber online lesen: Occupy Wall Street: No Demand is Big Enough Money and the Crisis of Civilization Zusammen bilden die beiden Artikel so etwas wie das Executive Summary von Charles Eisensteins Buch Sacred Economics (Ökonomie der Verbundenheit) für Leute, die keine Zeit für dicke Bücher haben. Mich freut am ersten Artikel vor allem, dass er darin immer wieder betont, gerade nicht einen Kampf der 99% gegen die 1% führen zu wollen, sondern insgesamt ein ganz anderes Spiel nach anderen Regeln miteinander zu spielen:
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Höher, schneller und weiter


    Am Rande hatte ich von ihm schon mal gehört, jetzt habe ich mich ausgiebiger mit Hartmut Rosa und seinem Schwerpunktthema beschäftigt, der sozialen Beschleunigung. Damit gehört dieser Beitrag auch in die Hamsterrad-Reihe. In der kam Rosa übrigens an einer Stelle schon mal vor. Lassen wir ihn zunächst selbst zu Wort kommen: In der Langfassung dieses Videos erklärt er noch die heute vorherrschenden Strategien, mit der Beschleunigung umzugehen: die Surfer und die Drifter. Beim Institut zur sozialen Therapie der Eilkrankheit könnt ihr ein Interview mit Hartmut Rosa in SZ Wissen lesen. Darin beschreibt er, was wohl den allermeisten sehr bekannt vorkommt: Es geht eher um den Eindruck, wir kommen nicht mit dem hinterher, was wir erledigen müssen. Ein einfacher Test: Haben Sie sich genug um Ihre Rente gekümmert, um die Fitness, um den Handy- oder Stromtarif, die Steuererklärung, die Eltern, die Abgeltungssteuer, die Kinder, um die Freunde, die Hardware, die Software, den Garten, den Urlaub?
    Weiterlesen…
  • Veröffentlicht am

    Mein finanzielles Coming out


    Vorgezogener Nachtrag vom 11.10.2020: Mir fällt auf, dass ich bisher gar nicht die Gesamtsumme meines Erbes in diesem Beitrag genannt habe. Den Pflichtteil meines Vaters in Höhe von 174.969,50 € hatte ich am 04.12.2019 genannt, den Anteil vom Erbe meiner Mutter noch nicht. Das waren rund 125.000 € (ich kann es inzwischen tatsächlich nicht mehr auf Euro & Cent genau nachvollziehen), insgesamt habe ich also rund 300.000 € geerbt. Damit empfinde ich mich tatsächlich als vermögend, auch wenn ich nur mit einer sehr ausgeklügelten Strategie nebst viel Glück von den Erträgen dieses Erbes für den Rest meines Lebens leben könnte. Das will ich auch gar nicht. Dennoch erlebe ich schon seit dem Erbe meiner Mutter, dass ich mir nun einfach Dinge problemlos leisten kann, die vorher eine große Hürde für mich darstellten oder sogar völlig undenkbar waren.
    Weiterlesen…