Schlagwort: Bewusstsein

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    Alles gehört dazu


    Ihr Lieben, ich sollte ja darüber schreiben, wie es mir in der ersten Woche in Berlin im Diamond Lotus ergangen ist. Das werde ich bestimmt auch noch tun. Gerade bewegt mich aber viel mehr, dass ich Karl-Heinz Rauscher entdeckt habe, der aus dem Prinzip der Einheit heraus schreibt und handelt. Ein paar Schmankerl aus seinem Vortrag:

    Im Denksystem der Trennung gibt es keine Sicherheit. Wie aus dem Nichts erstehen immer neue Feinde und Bedrohungen. Das Denksystem der Trennung schafft sich die Feinde selbst, indem sie jeden und jedes als potentielle Bedrohung wahrnimmt. Die Überzeugung ist: das Böse ist in der Welt. Es tritt mir immer im Anderen gegenüber. Das Böse muß durch das Gute bekämpft werden. Das Gute ist immer in mir oder in uns. Die anderen sind die Bösen. Das Denksystem der Trennung ist ein in sich geschlossenes System, das sich immer wieder selbst bestätigt. Ich erlebe das, was ich erwarte.


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    Martin Luther King: Von einer "sachorientierten" Gesellschaft zu einer "personorientierten" Gesellschaft


    Diesen Montag war Martin Luther King Day, und durch einen Kommentar von Glenn Greenwald von 2013 bin ich auf Kings Rede Beyond Vietnam (auf deutsch: Jenseits von Vietnam) vom 4. April 1967 gestoßen. Wenn du Englisch verstehst, dann hör dir die Rede im Original an & lese sie mit, die Aufnahme hat ein paar Macken. King bezeichnet in seiner Rede die US-Regierung als den größten Gewaltausüber in der heutigen Welt und begründet damit, warum für ihn das Engagement gegen den Krieg untrennbar verbunden ist mit sozialer Gerechtigkeit:

    Als ich mit den verzweifelten, ausgestoßenen und zornigen jungen Menschen marschierte, habe ich ihnen gesagt, dass Molotow-Cocktails und Gewehre ihre Probleme nicht lösen würden. Ich habe versucht, ihnen mein tiefstes Mitgefühl und meine Solidarität zu bezeugen, gleichzeitig aber meine Überzeugung aufrechtzuerhalten, dass gesellschaftliche Veränderungen am sinnvollsten durch gewaltloses Handeln herbeigeführt werden. Aber sie fragten, und das mit Recht: Und was ist denn mit Vietnam los? Sie fragten, ob unsere Nation denn nicht massive Gewalt anwendet, um ihre Probleme zu lösen, um die Veränderungen herbeizuführen, die sie wünscht. Diese Fragen trafen mich tief. Und ich wusste, dass ich niemals wieder meine Stimme gegen Gewalttaten der Unterdrückten in den Gettos erheben könnte, bevor ich nicht eindeutig den größten Gewaltausüber in der heutigen Welt angeredet habe, und das ist meine eigene Regierung. Um dieser Jungen willen, um dieser Regierung willen, um der Hunderttausende willen, die unter unseren Gewaltakten zittern, kann ich nicht schweigen.


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    Alles ist ein Weltgeschehen


    Es ist alles ein Weltgeschehen. Jeder Gedanke, den ich denke, ist ein Weltgeschehen. Jede Handlung, die ich tue oder unterlasse, ist ein Weltgeschehen. Jede Entscheidung, die ich treffe, ist ein Weltgeschehen. Jedes Wort, das ich sage oder denke, ist ein Weltgeschehen. Jedes Gefühl, das ich fühle, ist ein Weltgeschehen.

    Yes, it’s fucking political. Everything’s political.

    Mit jedem Atemzug atmest du die Welt ein und dich in sie hinaus.

    Jeder einzelne Akt verändert das Universum.

    Schon vor ein paar Monaten hatte ich das von Bashar gehört: Every change is a total change; erst heute hat es mich wirklich erreicht.

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    Die Voluntaristen sind die Verblendetsten von allen


    Nun beschäftige ich mich seit langem gelegentlich mal mit den Voluntaristen, auch Libertaristen oder Anarchokapitalisten genannt, weil ich mich selbst als Anarchisten betrachte. Wie ich seinerzeit im Beitrag Eigentum als Instrument von “Teile und herrsche” schrieb, tue ich das, weil ich deren Schlussfolgerungen größtenteils teile. Sie streben kurz gesagt eine Gesellschaft an, die auf vollkommener Freiwilligkeit aller Menschen beruht, also eine Gesellschaft ohne Zwang.

    Aber allein schon zu meinen, dass einem irgendwas “gehören” könnte… Wobei diesem Irrglauben immerhin die große Mehrheit der Weltbevölkerung unterliegt. Daraus allerdings eine Theorie der Freiheit zu konstruieren – das ist nicht zu toppen.

    Mir scheint auch, die Voluntaristen träumen davon, nie wieder verhandeln zu müssen, wenn sich nur mal alle auf dieses eine Prinzip geeinigt hätten. Für mich sieht das nach einem Alptraum aus: es gibt dann nämlich überhaupt keine Freiheit mehr, keine Handlungsspielräume.


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    Agent des kosmischen Bewusstseins


    Soeben ist die Website zu einer weiteren, ich möchte allerdings sagen, der Identität online gegangen: Timo Ollech – Agent des kosmischen Bewusstseins. Das Layout hat Maurice Kühlborn gestaltet, ist doch gut gelungen, oder?! Wenn ihr Verbesserungsvorschläge habt, dann meldet euch.

    Jetzt der technische Teil: Bei der Gelegenheit habe ich das erste Mal mit Sass zu tun bekommen, eine sehr praktische Erfindung, um Überblick im stetig wuchernden CSS-Dschungel zu behalten. Dazu musste ich mir unter Gentoo erst mal aus dem Overlay soft die Pakete libsass und sassc installieren. Vorläufig läuft die Site mit MODX wie die PC ab 50-Seite, ich arbeite mich aber gerade in Static Site Generators ein, von denen ich auf den ersten Blick Pelican in die erste Wahl genommen habe. Nikola ist eine Alternative; beide sind in Python geschrieben, was mir entgegen kommt. Fefe macht das ja alles Marke Eigenbau – “Proudly made without PHP, Java, Perl, MySQL and Postgres”. Das kann ich hoffentlich bald auch unter meine Website schreiben. :)


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    Mikroaggressionen und Rang


    Mir war ja bisher noch gar nicht klar, wie krass das in den USA an den Hochschulen mit Mikroaggressionen abgeht. Zur Veranschaulichung vergleiche ich eine Mikroaggression mal mit einem Krankheitserreger (abgesehen davon, dass ich nichts von der Ansteckungstheorie halte, aber das ist eine andere Geschichte). Der Begriff “Mikroaggression” beschreibt winzige übergriffige Äußerungen in der alltäglichen Kommunikation. Damit dürften diese Äußerungen ähnlich häufig vorkommen wie eben Krankheitserreger.

    Manche verbalen Äußerungen erfüllen hierzulande den Straftatbestand einer Volksverhetzung oder Beleididung. Darunter fallen solche Mikroaggressionen aber gerade nicht. In aller Regel beabsichtigen diejenigen, die sie äußern, gar keine Aggression (Wikipedia: “In den meisten Fällen nehmen die Verursacher von Mikroaggression sich selbst als wohlwollend und unvoreingenommen wahr.”). Um wieder beim Vergleich zu bleiben, auch einem Grippevirus unterstelle ich jetzt nicht, dass es absichtlich Menschen krank machen will. Es will sich einfach nur vermehren.


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    Der Freiheit ist alles gleich gültig


    Gerade hatte ich eine kleine spontane Erleuchtung: Im Beitrag über inneren Anarchismus habe ich innere Anarchie als Wahlfreiheit in jedem Augenblick definiert. Damit ich aber wirklich frei wählen kann, muss es egal (= gleich gültig) sein, was ich tue. Jede Bedeutung schränkt ein. Das habe ich in den Satz gefasst:

    Gerade weil es egal ist, was ich tue, kann ich darüber frei entscheiden.

    Genau das meint Sebastian Elsaesser, wenn er von einem freien Akt spricht: Ich handle nicht “weil” oder “um zu”, sondern ich handle einfach so.

    In der Essenz des Tantra schreibt Seth über die fünf Kräfte oder Shaktis:

    Diese fünf Kräfte werden nur von einer Metakraft überragt: Svātantrya-Shakti, die Kraft der Freiheit. Diese Kraft steht über den anderen, weil sie das Feld und den Kontext liefert, in dem die anderen fünf Kräfte wirken können. Mit anderen Worten: das Göttliche agiert mit diesen fünf Kräften als Ausdruck seiner eingeborenen Freiheit und vollständigen Autonomie.


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    Satire muss auch manchmal wehtun #Postillon


    Schon lange bin ich ein Fan des Postillon, vor allem auch des Newstickers davon. Als ich diesen entdeckte, habe ich stundenlang beim Lesen gelacht & dabei mehrmals am Boden gelegen, weil ich nicht mehr konnte.

    Es ist nicht alles witzig, was die dort schreiben. Manchmal bleibt einem das Lachen im Hals stecken, und das ist auch gut so:

    Immer mehr Länder bombardieren Syrien, um Morden endlich zu beenden

    Französische Kampfjets bringen Gewalt wieder dahin, wo sie hingehört

    Update vom 28.11.: das Zentrum für politische Schönheit hat eine treffende Karikatur:

    pic.twitter.com/NEBYHO4W3s

    — politicalbeauty (@politicalbeauty) 28. November 2015

    Und wer genau hingeguckt hat, sieht, dass die Karikatur von extra3 stammt.

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    Mein Kampf: Lernen als Zeichen von Schwäche


    Direkt am Tag, als er in den Kinos anlief, habe ich mir den Film Er ist wieder da angesehen und bin im Anschluss ohne Umweg in den Buchladen gelaufen, wo ich mir dann auch das Buch gekauft habe. Das habe ich nun auch durch. Jetzt sind die Originalquellen dran, im Moment lese ich Mein Kampf. Dabei finde ich besonders signifikant, was schon im “Er ist wieder da”-Buch zitiert wurde:

    In dieser Zeit bildete sich mir ein Weltbild und eine Weltanschauung, die zum granitenen Fundament meines derzeitigen Handelns wurden. Ich habe zu dem, was ich mir so einst schuf, nur weniges hinzulernen müssen, zu ändern brauchte ich nichts.

    Dieser Führer der nationalsozialistischen Bewegung sagte damit von sich selbst, dass er aufgehört hatte, noch dazuzulernen. Was ich schon in der Schulzeit formuliert hatte – “Der 1. Hauptsatz aller Wissenschaft lautet: Es könnte auch anders sein” – ging diesem Hitler völlig ab. Er hatte sich felsenfest in seinem Standpunkt eingerichtet, so ist es und nicht anders. Das führt er später noch aus:


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    Essenz des Tantra - tantrische Philosophie


    Inzwischen habe ich schon bald ein Dutzend Tantra-Seminare im Diamond Lotus in Berlin hinter mir. Doch erst durch das Buch Essenz des Tantra von Frank Lerch a.k.a. Seth ist mir so richtig klar geworden, was wir da eigentlich tun und vor allem wozu. Vorher hatte mir schon die Chaosmagie mit ihrem gnostischen Zustand beim Verständnis ein Stück weitergeholfen. Jedenfalls kommt man zwar ohne praktisches Üben nicht weit, ohne die dazugehörige Theorie tappt man allerdings auch weitgehend im Dunkeln. Oder wie Seth dazu schreibt:

    Ab irgendeinem Punkt in deiner Entwicklung (der bei jedem woanders liegen kann) brauchst du ein tief im Geiste eingegrabenes Verständnis dieser Prozesse. Und ja, auch für die sexualmagische Praxis ist diese Form von Verständnis mehr als nur ein wenig hilfreich. Der Kashmir Shivaismus (der aus dem Shaiva Tantra erwachsen ist) lehrt, dass Verständnis (bauddha) ohne Erfahrung (paurusha) nicht zu Befreiung führt, aber paurusha ohne bauddha bedeutet, Befreiung erst nach dem Tode erlangen zu können. Um Befreiung (moksha) im lebendigen Körper und Geist verwirklichen zu können, müssen Verständnis und Erfahrung Hand in Hand gehen.


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