Reiche, verschenkt euren Reichtum und ihr werdet reich bleiben
Dieser Eisenstein ist einfach ne Wucht, hier eine Stelle aus Kapitel 7:
Selbst wenn man sich vor allem um seine eigene zukünftige Sicherheit sorgt, ist die Gemeinschaft wahrscheinlich die beste Investition überhaupt. Wenn das Finanzsystem zusammenbricht, sind die meisten Investitionen nur mehr Papierstücke oder Computerdateien. Ihr Wert besteht einzig darin, dass sie auf einem Geflecht aus gesellschaftlichen Übereinkünften beruhen, das sie einbettet und innerhalb dessen sie interpretiert werden. Selbst Gold bietet nicht viel Sicherheit, wenn die Dinge richtig schlecht laufen. In extremen Krisenzeiten konfiszieren Regierungen meist private Goldreserven – Hitler, Lenin und Roosevelt haben das alle gemacht. Und wenn sogar die Regierung zusammenbricht, dann werden Leute mit Maschinengewehren kommen und sich Ihr Gold oder andere Reichtümer holen. Ich lese manchmal die Finanzwebsite Zero Hedge wegen der dort zu findenden bemerkenswerten Einblicke in die Heucheleien und Machenschaften der Finanzelite. Aus der düsteren Sicht dieser Website ist heute kein Anlagewert außer Gold und anderen materiellen Gütern sicher. Ich verstehe ihre Logik, so weit sie reicht, aber sie reicht nicht weit genug. Wenn das System zusammenbricht, und es zur Hyperinflation kommt, dann wird die Institution Eigentum (Eigentum ist genauso eine soziale Übereinkunft wie Geld) auch zusammenbrechen. Ich kann mir nichts Gefährlicheres in Zeiten sozialer Unruhen vorstellen, als ein paar hundert Unzen Gold zu besitzen. Die einzige Sicherheit, die man haben kann, ist die Gemeinschaft: die Dankbarkeit, die Verbundenheit mit und die Unterstützung der Menschen, die einen umgeben. Wenn Sie jetzt wohlhabend sind, empfehle ich Ihnen als Ihr Investmentberater, dass Sie Ihren Reichtum verwenden, um die Menschen rund um sich auf dauerhafte Weise zu bereichern.
Lasst euch diesen letzten Satz noch mal auf der Zunge zergehen:
Wenn Sie jetzt wohlhabend sind, empfehle ich Ihnen als Ihr Investmentberater, dass Sie Ihren Reichtum verwenden, um die Menschen rund um sich auf dauerhafte Weise zu bereichern.
Mir fällt da einfach kein Widerspruch ein, das trifft einen Punkt. Gemeingüter in Gemeinschaft, da geht die Reise hin:
In der Zwischenzeit, bevor das gegenwärtige System zusammenbricht, wird alles, was wir tun, um eine natürliche oder soziale Ressource vor ihrer Umwandlung in Geld zu bewahren, sowohl den Kollaps beschleunigen als auch seine Härte abmildern. Jeder Wald, den Sie vor der Erschließung retten, jede Straße, deren Bau Sie verhindern, jede kooperative Kinderspielgruppe, die Sie aufbauen, jeder Mensch, dem Sie helfen, sich selbst zu heilen oder sein eigenes Haus zu bauen, selbst zu kochen oder seine eigenen Kleider zu fertigen, jede Form von Wohlstand, die Sie schaffen oder der Allgemeinheit zugänglich machen, alles, was Sie vor der weltverschlingenden Maschinerie in Sicherheit bringen, wird die Lebensspanne der Maschinerie verkürzen. Wenn das Geldsystem dann zusammenbricht, und Sie teilweise schon nicht mehr von Geld abhängig sind, um sich mit den Notwendigkeiten und Freuden des Lebens zu versorgen, dann wird der Kollaps für Sie einen viel weniger schlimmen Übergang darstellen. Das gilt auch auf gesellschaftlicher Ebene. Jede Art von Naturreichtum – sei es Biodiversität, fruchtbarer Ackerboden oder sauberes Trinkwasser – und jede gemeinschaftliche oder soziale Einrichtung, die kein Vehikel für die Umwandlung von Leben in Geld ist, wird das Leben nach dem Geld mittragen und bereichern.
Ich erinnere in dem Zusammenhang auch noch mal an das, was ich über Altersvorsorge schrieb.
Weiter geht’s in Kapitel 7:
Wir können uns an der bewussten, zweckmäßigen Geldvernichtung beteiligen, statt bei der unbewussten Geldvernichtung mitzumachen, die in einer kollabierenden Wirtschaft passiert. Wenn Sie noch Geld zu investieren haben, investieren Sie es in Unternehmungen, die explizit eine Gemeinschaft aufbauen, die Natur schützen und kulturelle Commons bewahren. Erwarten Sie eine finanzielle Null- oder Negativrendite für Ihre Investition – das ist ein gutes Zeichen dafür, dass Sie nicht unbeabsichtigt noch mehr Bereiche dieser Welt in Geld umwandeln. Ob Sie Geld zu investieren haben oder nicht, Sie können auch das zurückfordern, was ausverkauft wurde, indem Sie Schritte heraus aus der Geldökonomie unternehmen. Alles, was Sie für sich selbst oder für andere Menschen tun können, ohne dafür zu bezahlen, jede Nutzung von recycelten oder weggeworfenen Materialien, alles, was Sie selbst machen, statt es zu kaufen, was Sie hergeben statt zu verkaufen, jede neue Fertigkeit, jedes neue Lied, jede neue Kunst, die Sie sich selbst oder jemand anderem beibringen, wird die Herrschaft des Geldes verringern und eine Schenkökonomie fördern, die uns durch den bevorstehenden Wandel tragen wird. Die Welt der Geschenke, in der die Erinnerung an frühere Gesellschaften nachklingt, das Netz der Ökosysteme und die spirituellen Lehren aller Jahrtausende sind ganz nah bei uns. Sie öffnen uns das Herz und wecken unsere Großzügigkeit. Wollen wir ihren Ruf beachten, bevor der letzte Rest an Schönheit auf der Erde verbraucht ist?