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Redundanz rulez!
Wie schon erwähnt hat mein Hosentaschen-Büro inzwischen seine Bewährungsprobe bestanden. Über die Programme Firefox, Thunderbird & Password Safe hinaus habe ich derweil noch Miranda als Instant Messaging Client draufgepackt (eine gute Miranda-Anleitung hat mir dabei geholfen) sowie den Texteditor Proton.
Wer wissen will, was es noch so an USB-Stick-tauglicher Software gibt, schaue sich auf diesen Websites um:
Liste von Programmen für USB-Sticks in der englischen Wikipedia
Zu guter Letzt habe ich den SiteBar-Server gewechselt: ich benutze nun nicht mehr CyberJunk, sondern den Schweizer SiteBar-Server. Bei CyberJunk geht nämlich inzwischen gar nichts mehr.
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Schnipsel aus meinem Alltag
Weil ich so viel TiefSinniges & AgitProp in der letzten Zeit hier geschrieben habe, wurde ich von mehreren Seiten gebeten, doch mal wieder was über mich persönlich zu schreiben.
Das hab ich echt vernachlässigt in den letzten Wochen!
In Jahnishausen habe ich schon einige ganz schön saukalte Wintertage hinter mir. Zeitweise war ja sogar die Elbe zugefroren.
Wegen der Kälte mussten wir das Wasser in dem Gebäude wo ich wohne abstellen. Zum Waschen & aufs Klo gehen muss ich also immer ins Nachbarhaus rüberlaufen; aber mensch gewöhnt sich echt an vieles! Mir macht das inzwischen gar nix mehr aus, ich empfinde es sogar als Luxus, in einer warmen Wohnung gleich im Nebenzimmer duschen zu können.
Immerhin ist das ja für eine ganz erhebliche Zahl von Menschen tatsächlich Luxus! Die haben sich das nicht freiwillig ausgesucht.
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Meilensteine der Wirtschaftswissenschaft
Momentan bin ich mal wieder in Bielefeld, um Sachen umzuräumen. Ich hab den Winter verabschiedet, meinen warmen Pullover wieder im Karton verstaut (mehr zum Winter in Kürze!). Bei der Gelegenheit habe ich zwei Meilensteine der Wirtschaftswissenschaft mitgenommen.
Vorneweg: Wem solche Fachartikel zu kompliziert sind, der/dem empfehle ich Andreas Eschbachs Roman Eine Billion Dollar.Den einen Aufsatz habe ich schon länger rumliegen:
Gunnar Heinsohn/Otto Steiger: Geld, Produktivität und Unsicherheit in Kapitalismus und Sozialismus (Aufsatz in der Zeitschrift Leviathan, Bd. 9, 1981, S. 164-194 – zu bekommen über jede Uni-Bibliothek).
In diesem Artikel begründen Heinsohn & Steiger (kurz H&S) die Debitismus-Theorie, die im Anschluss vor allem von meinem persönlichen Wirtschaftstheorie-Guru Paul C. Martin (PCM) weiterentwickelt wurde & eine sehr spannende Wendung gemacht hat. PCM hat nämlich den Faktor Macht als untrennbaren Bestandteil wirtschaftlichen Handelns erkannt & damit alte Vorstellungen von “freien Märkten” obsolet gemacht.
Durch sein Buch Der Kapitalismus – ein System, das funktioniert (in Auszügen auch als PDF erhältlich) habe ich erstmals begriffen, wie unsere Wirtschaft funktioniert (ganz komprimiert nachzulesen in seinem Beitrag DAS ist unser heutiges Kredit- und Kreditgeldsystem (in 59 Punkten)).
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Paradigmenwechsel
Mir ist heute bei einem ausgiebigen Spaziergang klar geworden, worin der Paradigmenwechsel vom Mangel zur Fülle inhaltlich besteht:
Es geht um einen Wechsel vom Denken in Mengen zum Denken in Wirkungen.
Mit “Menge” meine ich hier Quantität & zunächst nicht den mathematischen Mengenbegriff.
Sprachlich ist das übrigens interessant: Mangel enthält den gleichen Laut wie Angst, ebenso wie in der Menge die Enge steckt.Ich habe bisher Paradigmenwechsel in unterschiedlichsten Gebieten gesammelt & anhand dieser beiden Denk-Arten kategorisiert:
Bereich Denken in Mengen Denken in Wirkungen allgemein Effizienz / Optimierung Effektivität / Wirksamkeit Psychotherapie Dampfkesselmodell (Freud, Reich usw.) second order change / Reframing / Konstruktivismus (Unternehmens-) Führung Druck / Zwang Sog / Anziehung (Schauberger, Jecklin) Motivation Belohnen & Strafen, Konditionieren Flow, intrinsische Motivation durch Sinn Entscheidungsfindung Mehrheitsprinzip Konsens / Freie Kooperation Betriebswirtschaft Nullsummenspiele / Gleichgewichtsmodelle Win-Win-Situationen Volkswirtschaft Wachstumszwang vielfältige Wachstumsmöglichkeiten Lebensunterhalt an Erwerbsarbeit gekoppelt Grundeinkommen (oder Neue Arbeit, die Frage ist für mich offen) Kommunikation Bedürfnisse Entwicklungsmöglichkeiten Mathematik Mengentheorie Lambda-Kalkül / kombinatorische Logik Rechnen mit Zahlen / Variablen Rechnen mit Operatoren Informatik imperative Programmiersprachen funktionale Programmiersprachen / Pile Physik Erhaltungssätze Wirkungsquantum Wie gesagt, das ist eine lose Sammlung & nur eine grobe Skizze meiner Vorstellung. Kommentare willkommen!
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What the #$*! Do We Know!?
Selten hat mich ein Film so extrem inspiriert wie What the Bleep Do We Know?!, den ich mir in Dresden mit etlichen anderen aus Jahnishausen angesehen habe. In einen Satz komprimiert dreht sich der Film um die Frage, was ist eigentlich (die) Wirklichkeit, was können wir darüber wissen & welchen Einfluss haben wir darauf?
Für mich der spannendste Aspekt ist, dass der Film ausgiebig auf das Phänomen Sucht eingeht. Auch weil mich selber ja seit einiger Zeit meine Esssucht beschäftigt. Mir hat der Film gezeigt, was es braucht, um aus diesem Teufelskreis von Dosis erhöhen oder - in einer Formulierung von Paul Watzlawick - more of the same (mehr desselben) herauszutreten. Mehr dazu siehe Meta-Problemlösungs-Strategien und die Idee der Problemlösungen II. Ordnung. Das Buch Change; Principles of Problem Formation and Problem Resolution (dt. Lösungen. Zur Theorie und Praxis menschlichen Wandels.) ist ein bahnbrechendes Werk auf diesem Gebiet.
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Bewusstseine synchronisieren
Beim Forum der Lebens(t)raum - Gemeinschaft Jahnishausen ging es heute Abend viel darum, dass einigen Menschen hier in der Gemeinschaft momentan der gemeinschaftliche Geist fehlt. In ihrer Wahrnehmung leben zur Zeit alle weitgehend für sich, machen ihr eigenes Ding, wodurch viele Kämpfe & Interessenkonflikte entstehen. Es stand sogar das Bild von “jedeR gegen jedeN” im Raum. Andere konnten das nicht nachvollziehen & sehen gerade solche momentanen Uneinigkeiten als das, was eine tragfähige Gemeinschaft ausmacht. Das sind Gelegenheiten, miteinander ins Gespräch zu kommen & die Menschen als unterschiedliche Individuen genauer kennen zu lernen. Damit jetzt niemand denkt, hier sei ständig Stress & Konflikt am abgehen: das ist eine Momentaufnahme. Dennoch gehört so etwas zu Gemeinschaft dazu, dessen sollte mensch sich bewusst sein. & wenn sich alle immer einig wären, fände ich persönlich es jedenfalls todlangweilig!
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Der grüne Planet
Übers Wochenende bin ich zu Besuch bei einer Freundin in Dresden. Heute Abend haben wir uns den Multimediavortrag Der grüne Planet - Abenteuerliche Reisen in die Urwälder der Erde in der TU angesehen. Veranstaltet wurde das Ganze von Greenpeace. Den Vortrag hielt der Fotograf Markus Mauthe, der für Greenpeace in verschiedene Urwaldgebiete gereist ist, um einerseits deren Schönheit & Vielfalt sowie den Nutzen für die Menschheit & das Ökosystem Erde zu dokumentieren, andererseits aber auch deren voranschreitende Zerstörung. Ein Schock war für mich die Karte mit dem Vergleich von Urwaldflächen auf der Erde vor 8000 Jahren & heute:
(Bild © Greenpeace, drauf klicken für die volle Auflösung) Die heutigen Urwaldflächen sind grün gekennzeichnet, alles was gelb markiert ist, ist als Urwald von der Erdoberfläche verschwunden. Dazu zählen auch Gebiete, wo die Urwälder durch Wirtschaftswälder ersetzt wurden. In diesen ist die Artenvielfalt viel geringer, zumal in Monokultur-Wäldern.
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Freies Kinderaufwachsen II
Gestern habe ich mir bei der Sudbury-Schule in Leipzig zwei Hefte Natürlich lernen - wie neue Menschen werden des Continuum Waldkindergarten e.V. mitgenommen & heute gelesen. Da stehen so viele spannende & wichtige Sachen drin, dass das einen eigenen Eintrag rechtfertigt.
Obwohl das Einstein-Jahr gerade rum ist, zitiere ich dennoch zu Beginn Albert Einstein: Es ist in der Tat fast ein Wunder, dass die modernen Methoden des Unterrrichts die heilige Neugier des Forschens noch nicht völlig erstickt haben, denn diese zarte, kleine Pflanze bedarf ausser dem Ansporn hauptsächlich der Freiheit. Ohne diese geht sie ohne jeden Zweifel zu Grunde.
Deutschland ist das einzige europäische Land mit einer Schulpflicht; übrigens seit 1938. Anderswo gibt es lediglich eine Bildungspflicht, dort sind andere Formen jenseits staatlich zugelassener Schulen zulässig. Dem Hausunterricht (neudeutsch Homeschooling) stehe ich deshalb skeptisch gegenüber, weil dabei nur die Eltern nur ihre eigenen Kinder unterrichten; das ist an sozialen Kontakten sehr eingeschränkt. Schulen wie Sudbury, die sich explizit als eine Gemeinschaft versteht, gefallen mir viel besser. Es kann ja auch eine ganze Gemeinschaft sich als Lernort für die dort Lebenden verstehen. Hauptsache die Kinder haben eine grosse Auswahl an sozialen Kontakten zu Menschen aller Altersstufen.
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Sudbury-Schule Halle/Leipzig
Heute war ich beim Tag der offenen Tür bei der Sudbury-Schule Halle/Leipzig. Das ist momentan die einzige Schule nach dem Sudbury-Modell in Deutschland. Übrigens momentan faktisch eine Aktion Zivilen Ungehorsams, da die Schule bisher nicht offiziell zugelassen ist: Die Eltern haben Bussgeldbescheide bekommen, weil sie ihre Kinder nicht auf eine offizielle Schule schicken. Das find ich echt geil & sehr mutig. Solche Menschen braucht Deutschland in Massen! Dann kommt hier endlich mal was in Bewegung.
Das Sudbury-Konzept kenne ich auch erst seit kurzem, mich erschütterte jedoch, dass die meisten, denen ich von der Schule erzählte, noch nicht einmal Summerhill von Alexander S. Neill kannten. Dabei ist das schon die bekannteste demokratische Schule. Hier ist also noch einiges an Aufklärungsarbeit nötig, was ich hiermit freudig tue.
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Herrschaftszeiten
Ihr wart lange genug Figuren in einem Uhrwerk, das ihr nicht gebaut habt. Hört auf damit.
Ihr lebt in einer Welt, in der es keinen erhöhten Punkt gibt, von dem aus man besser sehen könnte als durch eure Augen. Ihr seid die einzigen: es wird niemand anders kommen, der für euch sorgt. Ihr seid so gut wie jeder andere; also könnt ihr so gut wie jeder andere Einfluss auf die Regeln nehmen.
Hört auf, euch auf das zu verlassen, was euch weder frei noch gleich machen wird.
Seid unzufrieden mit euch und mit anderen. Verliert den Respekt.Nehmt euch die Regeln vor.
Rüstet ab: euch und andere. Verhandelt; respektiert euch und alle anderen als Menschen, die verhandeln. Lernt das, was notwendig ist, um Vorschläge zu machen. Begreift, dass ihr Privilegien habt und akzeptiert, dass es notwendige Kompensationen gibt. Organisiert euch. Wo immer ihr geht und steht und was immer es heißt: organisiert euch! Wenn eine Kooperation euch nicht zusagt, verhandelt. Wenn die Verhandlung nicht zu einem Ergebnis führt, mit dem ihr zufrieden seid, trennt euch. Wenn ihr euch nicht trennen könnt, trennt euch so weit als möglich. Wenn das Ergebnis euch nicht zusagt, verhandelt neu.
Wenn man euch nicht verhandeln lässt, übt Druck aus: schränkt eure Kooperation ein, oder stellt sie unter Bedingungen. Wenn man euch zwingt, wendet Gewalt an. Wendet so wenig und so reversible Gewalt an wie möglich, aber so viel wie nötig. Denkt daran, dass Gewalt vielerlei bedeuten kann, und dass sie nur dazu dient, dem Zwang zu begegnen, mittels dessen man euch weder verhandeln noch fair gehen lässt.
Achtet keinen Besitz, keine Verfügung, keine Regeln, nur weil sie bestehen. Verlangt das auch nicht von anderen. Respektiert den Fakt, dass ihr immer irgendeine Struktur vorfinden werdet, aber nicht das Recht, das darin angeblich liegt.
Ordnet alle eure Beziehungen – alle privaten, politischen, gesellschaftlichen, die zu Einzelnen, zu Gruppen, zum Ganzen – nach dem Bild von Beziehungen zwischen Menschen, die sich als frei und gleich betrachten. Menschen, die gehen können; die verhandeln; die sich weigern, aufkündigen, zurückziehen, einschränken, Bedingungen stellen. Die das nicht immer erklären können müssen. Menschen, die das auch wirklich tun, immer wieder.
Lernt das zu schätzen, auch wenn es nicht bequem ist. Es ist das Tor zur Welt, zu einer Welt, die mehr ist als ihr selbst. Ändert Besitz, Verfügung, Regeln so, dass der Preis für alle vergleichbar und vertretbar ist, die Kooperation zu verlassen oder einzuschränken. Erwartet nicht, dass das über Nacht geht. Wartet nicht darauf, dass es irgendwann geht. Lasst euch nicht abspeisen damit, es werde von allein geschehen.
Organisiert euch. Übt Druck aus. Und immer wieder: verhandelt.
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