Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast
Das ist mein bisheriges Fazit dieser “Pandemie”, spätestens nach dem ich die Stellungnahme des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin unter der treffenden Überschrift COVID-19: Wo ist die Evidenz? gelesen habe. Das zu tun kann ich euch allen auch nur empfehlen.
Weiterhin gibt inzwischen das Robert Koch-Institut (RKI) selber zu, dass die angeblichen “Corona-Todesfälle” einfach alle Todesfälle sind, bei denen auch eine SARS-CoV-2-Infektion festgestellt wurde. Das heisst also mitnichten, dass die alle an COVID-19 gestorben sind. Das RKI wirft folglich Korrelation und Kausalität irreführenderweise in einen Topf.
Dazu habe ich mal ein Venn-Diagramm gebastelt, das die Verhältnisse skizziert; es ist wie gesagt eine Skizze und orientiert sich nicht an konkreten Zahlen, denn die sind im Moment ohnehin viel zu spekulativ (draufklicken um das skalierbare SVG-Bild zu bekommen):
Falls sich jemand von euch berufen fühlt, dieses Diagramm in ein LaTeX-Dokument mit Ti_k_Z zu verwandeln, melde dich gerne bei mir. Ich hatte nicht den Nerv, mich darin von der Pike auf einzuarbeiten.
Noch mal zur Unterscheidung: Coronaviridae sind eine ganze Familie von Viren, von denen SARS-CoV-2 eine ganz bestimmte Art ist. Bei manchen (insgesamt eher wenigen) mit SARS-CoV-2 infizierten Menschen löst diese Infektion das Krankheitsbild COVID-19 aus. So weit zu den Begriffen.
Der Präsident des Weltärzteverbandes, Frank Montgomery, sagt im Interview:
Italien hat einen Lockdown verhängt und hat einen gegenteiligen Effekt erzielt. Die waren ganz schnell an ihren Kapazitätsgrenzen, haben aber die Virusausbreitung innerhalb des Lockdowns überhaupt nicht verlangsamt. Ein Lockdown ist eine politische Verzweiflungsmaßnahme, weil man mit Zwangsmaßnahmen meint, weiter zu kommen, als man mit der Erzeugung von Vernunft käme.
Zur Erzeugung von Vernunft hat Sascha Lobo den Artikel Wider die Vernunftpanik geschrieben. Das ist nämlich nicht so einfach wie man denken könnte:
Natürlich muss in derartigen Notsituationen auf Fachleute gehört werden - aber eben nicht allein auf medizinische. Sondern auch auf politische Profis mit sozialer Expertise (was übrigens führende Virologinnen ähnlich sehen). Nicht alles, was auf den ersten Blick wissenschaftlich sinnvoll ist, kann eins zu eins umgesetzt werden. Gesellschaften sind komplexe Haufen, in denen oft anders reagiert wird, als Laien glauben.
Kommen wir zurück zu den veröffentlichen Zahlen, aus denen auf etlichen Websites schön bunte “Corona-Dashboards” gebastelt werden, so z.B. bei der Johns Hopkins University. Da gibt es die “bestätigten Fälle”, wobei mir schon mal unklar ist, meint das Infektionen oder Erkrankungen. Das wird dort nirgends erläutert. Für die Gesamtzahl an Todesfällen gilt das oben Gesagte: Handelt es sich um Gestorbene, die positiv auf das Virus getestet wurden, oder um ursächlich an COVID-19 Gestorbene, oder eine Mischung daraus? Auch hier – keinerlei Erläuterung der Zahlen. Die Zahlen der “Genesenen” sind ein völliger Witz, weil die nämlich überhaupt nicht systematisch erhoben werden.
Entsprechend regen sich massive Zweifel von vielen Seiten an diesen Zahlen. OffGuardian nennt 12 Experts Questioning the Coronavirus Panic. Und während ich schreibe, flattern mir 10 MORE Experts Criticising the Coronavirus Panic ins Haus.
Einen davon möchte ich besonders hervorheben, Sucharit Bhakdi. Bei dem haben nämlich sowohl mein dritter bester Freund als auch meine Schwester studiert, und beide halten große Stücke auf ihn. Bhakdi hat auf YouTube inzwischen vier kritische Beiträge veröffentlicht (darunter seinen offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel), die ich in eine Playliste gepackt habe:
Ein weiterer Kritiker der bisher ergriffenen drastischen Maßnahmen ist der Infektiologe Pietro Vernazza vom Kantonsspital St. Gallen, der sagt «Die Zahlen zu den jungen Coronavirus-Erkrankten sind irreführend»:
Das deckt sich auch mit den Zahlen des «Istituto Superiore di Sanità», Italiens oberstem Gesundheitsinstitut. Das durchschnittliche Alter der Verstorbenen liegt bei 79,5 Jahren. Die deutlich am stärksten betroffene Altersgruppe sind die 80- bis 89-Jährigen. Nur fünf Menschen waren unter 40 Jahre, alle waren krank, ehe sie sich mit dem Virus infizierten. Lediglich drei Menschen starben offenbar am Coronavirus alleine.
Vernazza fordert deshalb, alle teilweise überstürzt getroffenen Entscheidungen in den letzten Wochen nun zu reflektieren. Wenn fast 90 Prozent der Infektionen unbemerkt bleiben, mache es keinen Sinn alle Leute zu testen. Damit widerspricht er den Aussagen des Lausanner Epidemiologen Marcel Salathé. «Die Tests helfen uns im Spital, Patienten mit schweren Infektionen zu behandeln». Dort muss man wissen, wer angesteckt ist.
Aufgrund der neuen Erkenntnisse zeige sich, dass viele der Massnahmen vielleicht sogar kontraproduktiv seien. Vor allem die Schulen zu schliessen, hält er für falsch wie auch eine Ausgangssperre im epidemiologischen Sinn nicht das Richtige wäre. Seine Nachfrage beim BAG habe gezeigt, dass die Entscheidung der Schulschliessungen nicht auf wissenschaftlicher Basis erfolgt sei, sondern weil die anderen Länder diese auch durchgeführt haben.
Und der deutsche Virologe Hendrik Streeck hat im Kreis Heinsberg alle (bis zum 16.03., als das Interview mit ihm erschien) dort Infizierten befragt. Er sagt
Natürlich werden noch Menschen sterben, aber ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage: Es könnte durchaus sein, dass wir im Jahr 2020 zusammengerechnet nicht mehr Todesfälle haben werden als in jedem anderen Jahr.
Das Science Media Center Germany ist auch eine empfehlenswerte Quelle in dem Informations-Bombardement, in dem wir uns zur Zeit befinden. Die veröffentlichen dort nämlich Zahlen mit allen Wenns und Abers, die dazu gehören, so z.B. zur Frage Wie tödlich wird das Coronavirus?
Dort finden sich auch bemerkenswerte Aussagen über die Qualität der bisherigen Tests:
Man muss da drei Dinge unterscheiden: Infektöse Viren verursachen die Viruslast. Wenn infektiöses Virus vorhanden ist, kann eine Person eine andere anstecken. Allerdings muss die Viruslast dafür bei vielen Viren hoch sein. Was aber mit dem PCR-Test detektiert wird, ist nicht das Virus, sondern das Virusgenom. Und es kommt sehr wohl oft vor, dass noch Virusgenom vorhanden ist, aber kein infektiöses Virus mehr. Bei Masern ist das oft über Monate der Fall.
Und noch mal direkt die Frage, wie die Testgüte der PCR-Tests einzuschätzen ist:
Das kommt wirklich auf den Test selbst an, wo er durchgeführt wird und wer ihn durchführt. Es gibt einige Protokolle, manche sind besser als andere. Aber genaue Daten gibt es momentan nicht.
Eine andere Wissenschaftlerin sagt dazu:
Wir kennen solche Befunde auch von anderen, respiratorische Erkrankungen auslösenden Viren, wie beispielsweise bei Grippeviren. Dabei sind auch gegen Ende Erkrankung, wenn der Patient schon wieder gesund ist, noch Reste des Virus in den Atemwegen zu finden. Man muss daher sehr vorsichtig sein, solche positiven Tests bei genesenen Patienten als eine Reinfektion zu interpretieren. Außerdem sind die Tests, die wir verwenden, extrem sensitiv. Wir testen dabei auf vorhandenes Viruserbgut in den Proben. Solange also noch Reste des Virus vorhanden sind, bleibt der Test positiv, obwohl das Virus vielleicht schon nicht mehr infektiös ist. Zur Beurteilung des Testergebnis ist daher auch wichtig zu wissen, wie viel Erbgut des Virus noch vorhanden ist. […]
Das Testergebnis kann auch jedoch auch aufgrund äußerer Faktoren differieren, beispielsweise wie die Probe entnommen wurde. Ein guter nasopharyngealer Abstrich ist unangenehm für den Patienten. Sollte das zuständige Personal beispielsweise zu zaghaft vorgehen, kann eine Probe auch einmal negativ getestet werden. Wird der Abstrich wieder korrekt durchgeführt, weist er beim nächsten Mal wieder Virus nach.
Und es geht noch weiter:
Ein weiterer Faktor erneut auftretender Symptome nach negativen Tests, wie bei der japanischen Patienten geschehen, könnte auch das Auftreten von Ko-Infektionen sein. Auch dazu liegen mittlerweile Daten vor, dass COVID-19 auch mit anderen Virusinfektionen einhergehen kann und Patienten dann beispielsweise für zwei Viren positiv getestet werden. Der Test auf SARS-CoV-2 wäre aufgrund der restlichen Erbinformation weiterhin positiv, die Symptome stammen aber von einer neuen, anderen Erkrankung.
Ganz frisch flatterte mir nun der Beleg rein, dass das RKI auch irreführende Fallzahlen veröffentlicht:
Bislang vermieden es das Robert Koch-Institut und die Bundesregierung, die Anzahl der wöchentlich in Deutschland durchgeführten Corona-Tests zu erheben und zu veröffentlichen. Stattdessen wurden mit aus dem Zusammenhang gerissenen Fallzahlen Angst und Panik geschürt. Amtliche Daten belegen nun erstmals, dass die rasante Zunahme der Fallzahlen im Wesentlichen aus einer Zunahme der Anzahl der Tests resultiert.
In konkreten Zahlen:
Was man bislang nicht wusste: Die Anzahl der durchgeführten Tests in Deutschland betrug in KW 11 knapp 130.000, in KW 12 aber fast 350.000. Nicht nur die Zahl der positiv getesteten Fälle hat sich also ungefähr verdreifacht, sondern auch die Menge der Tests. Die tatsächliche Steigerung der Fälle, bezogen auf die Anzahl der Tests, beträgt lediglich einen (!) Prozentpunkt: In Kalenderwoche 11 wurden knapp 6 % der Untersuchten positiv getestet, in KW 12 hingegen 7 %.
Noch ein aufschlussreiches Detail zu Italien: Dort sind die Menschen in erheblichem Maße resistent gegen Antibiotika, was vermutlich mit dem hohen Antibiotikaanteil im Zuchtfleisch zusammenhängt:
Im Überwachungsatlas der Agentur (Surveillance Atlas of Infectious Diseases) findet sich unter anderem ein interessanter Aufschluss über die Antibiotika-Resistenzen der Bewohner einzelner EU-Länder (Antimicrobial Resistance). Der Vergleich Italien-Deutschland ist eklatant: Deutschland hat eine Kennziffer von 0,4, Italien dagegen bietet stolze 26,8. Das bedeutet im Klartext, dass die Antibiotika-Resistenz bei italienischen Patienten problematisch hoch ist, anders gesagt: Fast ein Drittel der Italiener spricht im Fall des Falles auf Antibiotika nicht an.
Kommen wir nun noch zu den negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Quarantäne und Ausgangssperren. Das Ärzteblatt weist in einem Artikel auf Risiken und Wirkung von Kontaktbegrenzung und Ausgangssperre hin:
Welche sozialpsychischen Folgen eine komplette Ausgangssperre haben kann, habe sich etwa in China gezeigt, erklärt Buyx. Dort sei die Zahl der psychischen Erkrankungen angestiegen, außerdem habe die häusliche Gewalt vor allem gegen Frauen und Kinder massiv zugenommen. „Das sind schwere Kollateralfolgen und deswegen müssen wir diese Einschränkungen mit Augenmaß einsetzen. Wir müssen immer wieder fragen, welche Maßnahmen können wir wann und wie kontrolliert zurücknehmen.“
Die Republik zitiert eine Meta-Studie in The Lancet zu den psychologischen Wirkungen von Quarantäne:
Die grössten Gefahren bei Quarantäne sind Angst und Ärger – Rückzug und Gereiztheit.
Richtig heftig wird Quarantäne laut «Lancet» ab Tag 11 – also aufs Wochenende hin. Was ausgerechnet in den Tagen passieren wird, wenn die Statistiker den vollen Ansturm in den Spitälern erwarten.
Es läuft übrigens gerade eine Petition, die eine Baseline-Studie fordert, um die bisher fehlende Evidenz zu bekommen.
Bleibt mir am Ende nur noch der Hinweis, die veröffentlichten Daten auf EuroMOMO zu verfolgen. Da ist bisher von Pandemie nix zu sehen.
Nachtrag vom 30.03.: Nach einigen Kommentaren bei Facebook habe ich dort folgende Klarstellung geschrieben:
**Meine Forderung ist in erster Linie mehr Transparenz, d.h. welche Aussagekraft haben welche veröffentlichten Zahlen und mit wie viel Unsicherheit sind sie jeweils belegt.
Der Beitrag soll gar nicht aussagen, dass die Maßnahmen alle falsch sind. Sondern nur dass die Grundlage, auf der sie beschlossen wurden, alles andere als felsenfest ist. Und dass, wie das Ärzteblatt schreibt, die Vorsichtsmaßnahmen auch Kollateralfolgen haben, weshalb das alles gut abgewogen sein will.**
Weiterer Nachtrag vom 30.03.: Auch die Statistikerin Katharina Schüller hat eine Petition für systematisch repräsentative SARS-CoV-2-Tests gestartet. Auf diese wurde ich in einem Beitrag beim Deutschlandfunk aufmerksam.
Und es meldet sich der Statistiker Gerd Bosbach zu Wort in einem Interview bei den NachDenkSeiten:
Es ist inzwischen als Sachverhalt bekannt, dass wir die Gesamtzahl der Infizierten gar nicht kennen. Wer keine Symptome hat, wird nicht getestet, andere auch nur sehr eingeschränkt. Das wissen wir. Aber sobald wieder Zahlen genannt werden, tun wir wieder so, als würden wir diese genau kennen. Was wir kennen, ist die Zahl der positiv Getesteten. Die Zahl der Infizierten ist auf jeden Fall deutlich höher, aber niemand kann sagen, um welchen Faktor. Um dies zu beantworten, bräuchten wir eine repräsentative Stichprobe aus der Bevölkerung. Das ist zur Zeit mangels Testkapazitäten in Deutschland nicht machbar.
Er erhellt auch die Frage nach der Sterblichkeit:
Man kann Sterblichkeit unterschiedlich definieren. Eine übliche Definition ist Anzahl der Toten auf 100.000 Einwohner. Aber das ist in der jetzigen Diskussion nicht gemeint. Hier geht es um die Frage, wie viele der mit Corona erkrankten Menschen sterben. Nun wissen wir aber nicht, wie viele Menschen überhaupt krank sind. Daher gibt es in der Medizinstatistik die Größe der Letalität, die berücksichtigt, dass wir die Zahl der Infizierten aus der Zahl der bekannt infizierten schätzen müssen. Dadurch ist die Letalität eine von der eigenen Schätzung abhängige, ungenaue Größe. Genauer wird es rechnerisch, wenn man nur die bekannt positiv Infizierten berücksichtigt, meist als Mortalitätsrate bezeichnet. Damit wird die Sterblichkeit an der Krankheit aber deutlich überschätzt, um wie viel ist aber unbekannt. Wir haben also ein Begriffswirrwarr, das sich letztlich damit erklärt, dass wir immer wieder von Infizierten anstatt von positiv Getesteten reden. Im Gedächtnis bleiben davon die hohen Zahlen, etwa die von der WHO genannte Mortalitätsrate von 3,4%. Und das erzeugt Angst.
Und er weist darauf hin, dass wir im Moment schlicht viel zu wenig wissen:
Im Moment analysieren wir die Zahlen der Vergangenheit. Was die Zukunft betrifft – und das ist eine deutliche Warnung – haben wir einfach keine Zahlen. Wir können zwar die Zahlen und Entwicklungen der letzten Tage hochrechnen, wissen aber nicht, ob es auch so eintreten wird.
Seit Samstag sind die Wachstumsraten bei den positiv Getesteten zwar zurückgegangen, aber das kann sich noch in eine andere Richtung bewegen. Wir wissen es schlichtweg nicht. Da sollte der Statistiker schweigen, herkömmliche Wachstumsmodelle werden nicht passen und die Entwicklungen aus China sind nur sehr bedingt übertragbar.
Bosbach zieht in Bezug auf unser Gesundheitssystem die richtigen Schlüsse:
Unser Gesundheitssystem darf nicht völlig auf Profit ausgerichtet sein. Es muss genug Reserven geben, auch wenn es in normalen Zeiten unwirtschaftlich ist. Intensivstationen, die in normalen Zeiten schon zu 80% ausgelastet sind, reichen nicht aus. Auch wenn dies Geld kostet, hier muss dringend investiert werden. Und wenn das private Konzerne nicht können oder wollen, dann muss wieder verstaatlicht werden. Gesundheit ist eben keine Ware, wie attac schon vor langem feststellte.
Wie das konkret aussieht, beschreibt eine Berliner Krankenpflegerin im Tagesspiegel: „Euren Applaus könnt ihr euch sonstwohin stecken“.
Und ich erinnere noch mal an die tiefere Ursache nicht nur dieser Pandemie, unsere industrielle Landwirtschaft.
Im Zusammenhang mit diesem Beitrag habe ich neben dem altbekannten Wort Medienkompetenz ein neues Wort gelernt: Datenkompetenz. Davon braucht es wahrhaftig mehr!
Nachtrag vom 02.04.: Hendrik Streeck leitet die gerade begonnene repräsentative Studie im Kreis Heinsberg:
Nachtrag vom 03.04.: Oha, es gibt jetzt erste Anzeichen bei EuroMOMO.
Nachtrag vom 09.04.: Das ermutigende Zwischenergebnis der Heinsberg-Studie ist jetzt da. Dafür nehmen allerdings die Ausschläge bei EuroMOMO zu.
Nachtrag vom 13.04. Das dritte Corona-Papier der Leopoldina (auf dessen Grundlage die Bundesregierung mit den Ländern am Mittwoch beschließen wird, wie es weitergeht) betont, wie wichtig belastbare Daten für die nächste Zeit sind:
Wirksame Risikokommunikation muss zwei Aufgaben gleichzeitig erfüllen: Sie muss einerseits durch die realistische und pointierte Darstellung der Ansteckungsgefahren die Bereitschaft zur Kooperation der Bürger bei der Einhaltung notwendiger Maßnahmen fördern, und sie darf andererseits nicht zu ungerechtfertigten Ängsten führen. Die Erfüllung beider Ziele hängt entscheidend von der wissenschaftlich begründeten Wahl der verwendeten Risikostatistiken sowie von dem resultierenden Vertrauen in die kommunizierten Informationen ab. Dazu müssen unmissverständliche, kontextbezogene und die Aufklärung fördernde Informationen durch die zuständigen Stellen bereitgestellt werden.
Und weiter:
Die Menschheit beobachtet das erste Mal in ihrer Geschichte quasi in Echtzeit, wie sich eine Viruspandemie entwickelt. Graphiken zeigen täglich das rasante Wachstum der Infizierten und die kumulierte Anzahl der an COVID-19 Verstorbenen. Diese Informationsdichte und die selektive Präsentation ausgewählter absoluter Zahlen erhöhen die subjektiv erlebte Bedrohung und erschweren den Blick auf die tatsächlichen Risiken. Um das Ausmaß erlebter Bedrohung realistisch einzuschätzen, ist es wichtig, zwischen der Anzahl der leicht bis asymptomatisch Erkrankten, der schwerer Erkrankten mit stationärer Einweisung, der Anzahl der notwendigen Intensivbehandlungen und der Zahl der Verstorbenen zu unterscheiden.
Nachtrag vom 17.04.: Die Leopoldina ist allerdings der gleiche Verein, der 2016 noch “aus wirtschaftlichen Gründen” die Schließung von 1300 Kliniken empfahl.
Nachtrag vom 23.04.: Lesenswertes Interview mit Peter Pomerantsev:
Die Idee einer objektiv beschreibbaren Realität erweist sich auch bei Corona als Illusion, weil die Betrachtung dieses Virus in Millionen Geschichten und Vorurteile zerfällt. Was einen zu der Frage bringt, wo genau Realität eigentlich beginnt. Wenn wir uns selbst angesichts einer Pandemie nicht auf eine gemeinsame Faktenbasis einigen können, wann und wo dann?
Vergleiche dazu auch meinen Realitätstunnel-/Filterblasen-Beitrag.
Nachtrag vom 24.04.: Fefe zur immer noch unübersichtlichen Datenlage:
Lasst euch übrigens von den App-Diskussionen nicht von der eigentlichen Kernfrage ablenken, nämlich dass die Datenerhebung und -verwaltung der zuständigen Behörden im Moment absolut unzureichend ist. Pavel hatte da mal ein paar Kurven gemacht und festgestellt, dass die Daten weitgehend unbrauchbar sind. Er hat da eine künstliche Sinuswelle drübergelegt, um ein einigermaßen verwendbares Signal zu kriegen. Die Sinuswelle hat ausgeglichen, dass es in den Daten ein massives Hoch- und Runter im Wochentakt gibt. Da das Virus sich ja wahrscheinlich eher nicht an christliche Traditionen hält, wird das wohl ein Artefakt der Datenerhebung und -verarbeitung sein.
Es ist übrigens auch bezeichnend, dass Deutschland bei EuroMOMO bis auf Berlin & Hessen weiss ist – keine Daten verfügbar.
Nachtrag vom 26.04.: Zur globalen Einordnung der unübersichtlichen Lage empfehle ich Die Wahrheit und was wirklich passierte. Es ist kompliziert.
Weiterer Nachtrag vom 26.04.: Der Artikel Die Überschätzung des tatsächlichen Anstiegs der Coronavirus-Neuinfektionen setzt endlich mal die gemeldete Zahl der Neuinfektionen ins Verhältnis der gesamten Testzahlen. Damit bestätigt er anhand der offiziellen Zahlen, dass der von aller Welt gedisste Wolfgang Wodarg offenbar richtig lag mit seiner Einschätzung, dass der exponentielle Anstieg von Fällen am exponentiellen Anstieg der Tests lag.
Noch einer vom 26.04.: Ebenso in Telepolis versucht Lorenz Borsche, die Corona-Zahlen verständlich zu machen, mit der entgegengesetzten Stoßrichtung wie der vorherige Artikel. Dabei hat er sehr schwierige Voraussetzungen:
Wenn das Publikum bei Günther Jauchs Wer-wird-Millionär die Frage: Wieviel sind 20%, ein Viertel, ein Fünftel oder ein Zwanzigstel, mehrheitlich falsch beantwortet, muss niemand sich schämen zuzugeben, auch keine Ahnung zu haben. Auch wenn Prozentzahlen täglich in Zeitungen zitiert werden, sie werden selten verstanden.
Dazu kommt:
Statistik oder Hermeneutik: das eine ohne das andere muss schiefgehen, wenn wir es mit Menschen und Zahlen zu tun haben. Der Mensch als “Datenlieferant” für Statistik ist schon hochkomplex, weil so individuell und divers; wenn wiederum Menschen ohne entsprechende Ausbildung aber solche Daten interpretieren sollen, wird es doppelt schwierig, dazu bedarf es des Verstehens, wie die meisten Menschen Daten und Zahlen überhaupt wahrnehmen - nämlich sehr besonders. Das werden wir gleich ein ums andere mal sehen.
Dem Schlusssatz habe ich nichts hinzuzufügen:
Muss ich noch mehr sagen zum Problem: Statistik ist schwierig? ;-)
Einen hab ich noch am 26.04.: Der Kritik an der Heinsberg-Studie entnehme ich folgende nachahmenswerte Kriterien zur Präsentation von Studienergebnissen:
Jede Präsentation von Studienergebnissen sollte mindestens einen Satz der grundlegendenden Daten enthalten:
- Gesamtzahl der zu analysierenden Personen (Kohorte). Zum Beispiel 9 Millionen Österreicher, 12.569 Einwohner von Gangelt.
- Anzahl der Proben (tatsächliche Studienteilnehmer).
- Anzahl der zufällig ausgewählten Teilnehmer, Anzahl und Prozentsatz derjenigen, die sich geweigert haben, an der Studie teilzunehmen.
- Mögliche Gründe, warum ausgewählte Probanden die Teilnahme verweigerten.
- Wahrscheinlicher Prozentsatz infizierter Personen unter denjenigen, die sich weigerten, daran teilzunehmen (grobe Schätzung).
- Wurde den Teilnehmern ein Anreiz (z. B. Geld) angeboten?
- Wenn die Tests pro Haushalt durchgeführt wurden, wurden Personen desselben Haushalts anders gezählt als allein lebende Personen? Was war der Schlüssel (/ Prozent) für diese Berechnung?
- Anzahl und Prozentsatz der Intensivpfleger.
- Anzahl und Prozentsatz der Personen, die auf der Intensivstation gestorben sind.
- Schätzung der Anzahl der nicht gemeldeten Todesfälle während der Krankheit.
- Gab es eine zeitliche Begrenzung für die Zählung von SARS-Cov-19-infizierten Personen als Covid-19-Todesfälle (z. B. 14 Tage nach dem letzten Test)?
- In wie vielen Fällen wurde die Infektion erst post mortem festgestellt?
- Inwieweit unterscheiden sich die Zahlen (Prozentsätze) der randomisierten Studie von den zuvor angenommenen Werten?
- Wie verläßlich ist die Testmethode? Sind zum Beispiel Coranavirus-Antikörper spezifisch für SARS-Cov-2 oder könnten sie ein frühere Infektion mit einem anderen Coronavirus anzeigen?
Nachtrag vom 04.05.: Die Heinsberg-Studie ist jetzt veröffentlicht.
Nachtrag vom 07.05.: Die Republik hat einen guten Artikel über differenzierte Wissenschaftskritik, Was Wissen schafft.
Nachtrag vom 13.05.: Inzwischen kritisiert sogar schon das ZDF das Robert Koch-Institut. Und Prof. Bhakdi hat mit anderen die Initiative Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie e.V. gestartet.
Nachtrag vom 15.05.: Der Vorsitzende des Netzwerk für evidenzbasierte Medizin, Andreas Sönnichsen, hat ein langes Interview gegeben, aus dem ich hier keine einzelnen Abschnitte hervorheben will. Er spricht sich jedenfalls für einen freien kritischen Diskurs aus und dafür, alle Maßnahmen wie die gerade begonnene Lockerung mit repräsentativen Studien zu begleiten.
Nachtrag vom 11.06.: Statistik ist eigentlich recht einfach, sooo einfach dann aber auch wieder nicht, wie das folgende Video zeigt.
Direktes Nachfolgevideo, das die aktuellen Zahlen des RKI mit berücksichtigt:
Nachtrag vom 28.06.: Das Ärzteblatt bestätigt die hohe Falsch-Positiv-Rate bei niedriger Durchseuchung/Prävalenz. Am Beispiel von 3% Prävalenz:
Der positive Vorhersagewert errechnet sich als Quotient aus der Zahl der richtig positiv Getesteten (21) und der Summe aller Personen mit positivem Testergebnis (21 + 49 = 70). Er ist mit 0,30 erschreckend gering – 70 % der als positiv getesteten Personen sind gar nicht positiv, ihnen wird aber Quarantäne verordnet.
Weiterhin schreibt der Artikel
Bei Angaben zu Sensitivität und Spezifität der in Deutschland verwendeten PCR-Tests halten sich sowohl das Robert Koch-Institut als auch das nationale Konsiliarlabor am Institut für Virologie der Charité bedeckt. Die oft zitierte, nahezu 100-prozentige Sensitivität unter Laborbedingungen dürfte in der Praxis nie erreicht werden, schon weil beim Testen selbst erhebliche Unsicherheitsfaktoren hinzukommen. So weist beispielsweise jeder Test die Viren nur in einem bestimmten Zeitfenster nach.
Ein anderer Artikel über Antikörper-Tests ist noch vernichtender:
Die mittlerweile auf dem Markt verfügbaren Antikörpertests werben mit Sensitivitäten bis zu 100 % und Spezifitäten von bis zu 99,8 %. Dennoch entschied sich das Bundesgesundheitsministerium Ende Mai in einem Verordnungsentwurf, keine Regelung für die Kostenerstattung von Testungen auf das Vorhandensein von Antikörpern durch die gesetzliche Krankenversicherung zu treffen, da „nach dem Stand der medizinischen Wissenschaft noch ungeklärt ist, inwieweit ein Antikörpernachweis mit dem Vorliegen einer Immunität korreliert“.
Nachtrag vom 04.07.2020: Ich habe in einem Beitrag das für mich Wesentliche aus dem Buch “Corona Fehlalarm?” von Karin Reiss und Sucharit Bhakdi destilliert.
Nachtrag vom 25.08.2020: Das Netzwerk Evidenzbasierte Medizin hat eine so großartige Stellungnahme veröffentlich, dass ich euch die auf keinen Fall vorenthalten will – Risikokommunikation zu COVID-19 in den Medien. Kleine Kostprobe:
Selbst in den Leitmedien wurden zur Beschreibung des Infektionsrisikos über Monate lediglich Fallzahlen ohne Bezugsgrößen und unter Verwendung unpräziser Bezeichnungen benutzt, etwa „Bisher gibt es X Infizierte und Y Todesfälle“. Dabei wird nicht zwischen Testergebnissen, Diagnosen, Infektionen und Erkrankungen differenziert. Üblicherweise handelt es sich um „gemeldete positive Testergebnisse“. Dabei bleibt unklar, ob das Testergebnis richtig positiv ist, also eine Infektion mit SARS-CoV-2 tatsächlich anzeigt. Auch wäre jeweils relevant, ob und wie schwer die Personen erkrankt sind. Diagnosen sind noch keine Krankheiten. Gerade für COVID-19 wäre wichtig zu wissen, wie viele Personen tatsächlich so krank sind, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Die immer noch genutzte Aussage „Heute gab es X Infektionen“ ist falsch, da die Gesamtzahl der Infizierten unbekannt bleibt. Dazu bräuchte es eine zeitgleiche vollständige Testung einer repräsentativen Stichprobe aus der Bevölkerung. Eine korrekte Formulierung könnte lauten: „Heute wurden XY neue positive Testergebnisse gemeldet.“ Und „Die Anzahl der Testungen hat sich in der letzten Woche von AA auf BB erhöht.“
Die tägliche Berichterstattung der gemeldeten Fälle ist kaum interpretierbar, wenn nicht bekannt ist, wie viele Tests bei welchen Personen durchgeführt wurden. Je mehr getestet wird, umso häufiger finden sich auch richtig oder falsch positiv getestete Personen (Lühmann D, KVJ Hamburg Sep/2020). Je häufiger gesunde und beschwerdefreie Menschen untersucht werden, umso eher gibt es auch positive Ergebnisse von fraglicher Bedeutung. Die falsch-positiv-Rate müsste dementsprechend erwähnt werden.
Und noch eine:
Insgesamt ist die Sprache in der medialen Berichterstattung oft alarmierend. Es scheint als würde die eigene Angst der Berichterstatter*innen in der Auswahl und Formulierung der wissenschaftlichen Daten mittransportiert.
Nachtrag vom 04.09.: Was sagen die PCR-Tests für den Coronavirus aus?
Ein Artikel der New York Times macht nun auch auf ein Problem der PCR-Tests aufmerksam, nämlich dass diese zu sensitiv sind, aber keine Aussage darüber ermöglichen, ob jemand erkrankt und ansteckend ist. Schon eine minimale Viruslast wird als positiv angezeigt, daher werden viele Menschen, die als positiv getestet werden, nicht nur asymptotisch sein, sondern auch nicht ansteckend.
Vergleiche auch, warum Kary Mullis, der Erfinder des PCR-Verfahrens, dieses für ungeeignet für klinische Diagnosen hält.
Nachtrag vom 06.10.: Jetzt habe ich doch tatsächlich in der Wirtschaftswoche ein Interview mit Christian Drosten aus dem Jahr 2014 gefunden, in dem er über PCR-Tests im Zusammenhang mit MERS folgendes gesagt hat:
die Methode ist so empfindlich, dass sie ein einzelnes Erbmolekül dieses Virus nachweisen kann. Wenn ein solcher Erreger zum Beispiel bei einer Krankenschwester mal eben einen Tag lang über die Nasenschleimhaut huscht, ohne dass sie erkrankt oder sonst irgend etwas davon bemerkt, dann ist sie plötzlich ein Mers-Fall. Wo zuvor Todkranke gemeldet wurden, sind nun plötzlich milde Fälle und Menschen, die eigentlich kerngesund sind, in der Meldestatistik enthalten.
Die Methode ist heute die gleiche wie vor sechs Jahren, insofern gilt das Gesagte 1:1 auch für SARS-CoV-2.
Nachtrag vom 23.10.: Wissenschaftliche Studien, die als Begründung für Maßnahmen herbeigezogen werden, sollte man auch tatsächlich lesen. Das birgt nämlich so manche Überraschung, wie Prof. Dr. med. Ines Kappstein in ihrem Artikel Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit: Keine Hinweise für eine Wirksamkeit zeigt:
Im Zusammenhang mit der Darstellung der Unterschiede von Mund-Nasen-Schutz (MNS) und FFP-Masken für den medizinischen Bereich wird auf eine „aktuelle“ Studie verwiesen, in der, wie es im RKI-Beitrag heißt, gezeigt werden konnte ,„dass auch (ein) MNS zu einer relevanten Reduktion der Ausscheidung von Atemwegsviren über die Ausatemluft führt (…)“. Diese Studie aus Hongkong wurde jedoch bereits zwischen 2013 und 2016 durchgeführt, war also nicht aktuell, sondern wurde im Frühjahr 2020 zur Zeit der Corona-Pandemie nur aktuell publiziert. […]
Obwohl genau dafür als Beleg im Beitrag des RKI zitiert, liefert die Studie keinen Hinweis darauf, dass das generelle Tragen von MNB (ob professioneller MNS oder sog. Community-Masken) im öffentlichen Raum (Geschäfte, ÖPNV) das Risiko einer Infektion für die Personen reduzieren kann, denen man währenddessen begegnet – dies allerdings mit Kontaktzeiten, die im Vergleich zu der Messdauer in der Studie von 30 min in aller Regel deutlich kürzer sind. Die Studienergebnissen zeigen, dass das Risiko, mit ausgeschiedenen Viren anderer Menschen in Kontakt zu kommen, noch einmal sehr viel geringer und wahrscheinlich zu vernachlässigen ist, wenn man nicht direkt angehustet wird, eine Situation, die die meisten Menschen in Geschäften oder im ÖPNV kaum je wirklich erlebt haben werden, auch wenn gerade eine solche Situation als Risiko und damit als (eine) Begründung für MNB angeführt wird.
Nachtrag vom 29.10.: “Intensivbetten” sind die neuen “Fallzahlen”:
In der Tat ist laut den Tagesreporten des DIVI-Intensivregisters die Anzahl der Intensivpatienten mit Diagnose “COVID-19” in den letzten Wochen stark gestiegen. Eine offizielle Antwort auf eine Anfrage an das DIVI-Intensivregister zur Diagnostik von “COVID-19-Intensivpatienten” offenbart aber ein fundamentales diagnostisches Problem. Dort wird bestätigt, dass (1) jeder Intensivpatient - unabhängig von der Symptomatik - mit einem SARS-CoV-2-PCR-Test getestet wird und (2) jeder Intensivpatient - unabhängig von der Symptomatik - mit einem positiven SARS-CoV-2-PCR-Testergebnis als “COVID-19-Intensivpatient” geführt wird.
Nachtrag vom 15.01.2021: Wo ist eigentlich die gute alte Grippe hin?
Nachtrag vom 27.01.2021: Wer zählt als Corona-Toter? Annäherung an eine ungeklärte Frage.
Obwohl das RKI entschied, auch “Gestorben-mit”-Fälle in seine Corona-Sterbefallstatistik aufzunehmen, wird, nach aktueller Auskunft, Destatis nicht von seiner bisherigen Praxis abweichen. Die Covid-19-Zahlen in der amtlichen Todesursachenstatistik für 2020 werden deshalb niedriger sein als in der entsprechenden RKI-Statistik.
Und weiter:
Die ärztlichen Dokumente liefern die Faktenbasis, das RKI liefert die Entscheidungskriterien; aber die letztgültige Entscheidung, ob ein Todesfall in die Corona-Statistik kommt, liegt tatsächlich bei den örtlichen Gesundheitsämtern.
Nachtrag vom 25.11.2021: Nach langer Pause ergänze ich in diesem Beitrag noch das Video von Marcel Barz, der nach der Pandemie in den Rohdaten gesucht & sie dort nicht gefunden hat:
Er hat dazu auch einen ergänzenden Text veröffentlicht.
Und in seinem Video kommt ein weiterer “Erbsenzähler vor”, Tom Lausen (ebenfalls Informatiker), der die Website Intensivstationen Deutschland betreibt, nachdem er auf die gravierenden Unstimmigkeiten im DIVI-Intensivregister aufmerksam wurde. Auf seiner Seite fordert er
Die Daten, auf deren Basis das RKI und DIVI e.V. die bevölkerungsweiten Maßnahmen ableiten, sind unzureichend und ungeeignet für eine Maßnahmensteuerung. Es muss für eine 4. Welle und weitere Wellen von Corona Infektionen eine präzise Datenerfassung auf amtlich angeordneter Basis erfolgen.
Welche Daten das im Einzelnen sind, listet er auf der Seite Datenerfassung verbessern auf.
Nachtrag vom 27.01.2022: Marcel Barz hat nun ein Korrektur-Video veröffentlicht:
Seine Grundaussagen kann er nach genauerem Erbsen-Nachzählen so beibehalten, insgesamt können wir festhalten “Marcel Barz:Faktenchecker – 1:0”.