Ihr Lieben, ich sollte ja darüber schreiben, wie es mir in der ersten Woche in Berlin im Diamond Lotus ergangen ist. Das werde ich bestimmt auch noch tun. Gerade bewegt mich aber viel mehr, dass ich Karl-Heinz Rauscher entdeckt habe, der aus dem Prinzip der Einheit heraus schreibt und handelt. Ein paar Schmankerl aus seinem Vortrag:
Im Denksystem der Trennung gibt es keine Sicherheit. Wie aus dem Nichts erstehen immer neue Feinde und Bedrohungen. Das Denksystem der Trennung schafft sich die Feinde selbst, indem sie jeden und jedes als potentielle Bedrohung wahrnimmt. Die Überzeugung ist: das Böse ist in der Welt. Es tritt mir immer im Anderen gegenüber. Das Böse muß durch das Gute bekämpft werden. Das Gute ist immer in mir oder in uns.
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Diesen Montag war Martin Luther King Day, und durch einen Kommentar von Glenn Greenwald von 2013 bin ich auf Kings Rede Beyond Vietnam (auf deutsch: Jenseits von Vietnam) vom 4. April 1967 gestoßen. Wenn du Englisch verstehst, dann hör dir die Rede im Original an & lese sie mit, die Aufnahme hat ein paar Macken. King bezeichnet in seiner Rede die US-Regierung als den größten Gewaltausüber in der heutigen Welt und begründet damit, warum für ihn das Engagement gegen den Krieg untrennbar verbunden ist mit sozialer Gerechtigkeit:
Als ich mit den verzweifelten, ausgestoßenen und zornigen jungen Menschen marschierte, habe ich ihnen gesagt, dass Molotow-Cocktails und Gewehre ihre Probleme nicht lösen würden. Ich habe versucht, ihnen mein tiefstes Mitgefühl und meine Solidarität zu bezeugen, gleichzeitig aber meine Überzeugung aufrechtzuerhalten, dass gesellschaftliche Veränderungen am sinnvollsten durch gewaltloses Handeln herbeigeführt werden.
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Ihr seid auch überzeugt, dass die bösen Griechen über ihre Verhältnisse gelebt haben und uns fleißigen Deutschen noch weiter das Geld aus der Tasche ziehen wollen, indem sie weitere Schulden machen, um damit ihre bisherigen Schulden zu bedienen?
Tja, liebe Leute, dann setzt euch mal hin und schaut euch das hier an: Im Zentrum des Übels: Plan B für Europa? (geht über 2 Stunden, Direktlink zum Video). Varoufakis sagt hier gleich ziemlich zu Beginn, dass er sich die ganze Zeit als griechischer Finanzminister standhaft geweigert hat, auf Kosten der europäischen Steuerzahler solche neuen Schulden zu machen, weil er genau wusste, dass Griechenland auch diese nicht würde tilgen können.
So, und jetzt lasst euch noch mal das Wort Lügenpresse auf der Zunge zergehen.
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Falls du in deinem Leben nur ein einziges Buch über Wirtschaft lesen willst, dann lass es Ökonomie der Verbundenheit von Charles Eisenstein sein. Auf deutsch liest es sich am besten in gedruckter Form, es gibt die einzelnen Kapitel zwar auch online, aber nicht ganz vollständig. Das englische Original verschenkt Charles Eisenstein im ePub- oder PDF-Format.
Nun aber zur Überschrift ein kleiner Appetitanreger aus Kapitel 2, wohin die Reise gehen kann:
Wirtschaftswissenschaften, so liest man auf der ersten Seite der Lehrbücher, befassen sich mit dem Verhalten von Menschen unter Knappheitsbedingungen. Die Ausweitung der Domäne von Wirtschaft ist daher eine Ausweitung von Knappheit und deren Eindringen in Lebensbereiche, die einst von Fülle gekennzeichnet waren. Wirtschaftliches Verhalten, insbesondere der Tausch von Geld gegen Waren, dringt heute in Bereiche vor, in denen nie zuvor Geld ausgetauscht wurde.
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Über die Verbindung von Heinz von Foerster und George Spencer-Brown habe ich den Film Das Netz entdeckt und mir umgehend angeschaut. Er ist in Gänze auf YouTube zu finden, ich habe ihn mir dennoch der besseren Qualität und der Bonus-Interviews wegen aus der Videothek ausgeliehen:
In wenigen Worten geht es darin um (mir teilweise vorher unbekannte) Verbindungen zwischen der Hippie-Bewegung, bestimmten zentralen Entwicklungen der modernen Wissenschaft (allen voran die Kybernetik) und der Entstehung des Internet. Dabei hangelt sich der Film entlang der Geschichte des so genannten Unabombers Ted Kaczynski.
Neben dem Film beziehe ich mich nun vor allem auf sein Manifest Industrial Society and Its Future (auch im Archiv der Washington Post), von dem es eine deutsche Übersetzung gibt.
Punkt 140 fasst das Ziel des Manifests gut zusammen:
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Liebe Leserinnen und Leser,
ich wünsche uns allen ein glückliches, erlebnis- und erkenntnisreiches Jahr 2015.
**Mögen wir alle gemeinsam alles dafür tun, dass alle unsere Wünsche in Erfüllung gehen!
Ahow!**
Und ich eröffne das Jahr in meinem Blog mit dem Gebet an den Planet von Thomas D:
Der Sony Pictures-Hack, der Bericht über den von Hackern beschädigten Hochofen sowie der ICANN-Hack rufen mir mal wieder in Erinnerung, dass das Science Fiction-/Fantasy-Rollenspiel Shadowrun mir in wesentlichen Punkten wie der Masterplan für das 21. Jahrhundert erscheint. Der Reihe nach:
Shadowrun spielt in der Zeit ab 2050. Entsprechend gibt es eine (vermeintlich) fiktive Zeitleiste ab 1999. Die konkreten Jahreszahlen stimmen meist nicht genau, doch die grobe Richtung der tatsächlichen Entwicklung verläuft erstaunlich nahe an der Shadowrun-Zeitlinie. So haben dort bereits im Jahr 2001 Konzerne einen exterritorialen Status zugesprochen bekommen, und sie verfügen über eigene Konzernarmeen. So weit sind wir noch nicht, allerdings gibt es mit TTIP bereits den zweiten Versuch (nach dem MAI), einen Konzerngerichtshof zu etablieren.
Nun zum Ausgangspunkt: Laut Shadowrun gibt es im Jahr 2029 (immerhin, noch eine Weile hin) einen Crash, der das gesamte Internet lahmlegt.
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Mit diesem Satz ist alles Wesentliche über den Kapitalismus gesagt. Sowohl die “kleinen Leute” als auch die so genannten Superreichen stecken in diesem Hamsterrad – sofern diese ihre Energie dafür verausgaben, ihren Reichtum zu bewahren und zu vermehren (den sie selbst in einem Dutzend Leben nicht verkonsumieren könnten).
Eine der wirksamsten Maßnahmen, um den Kapitalismus zu überwinden, ist daher die groß angelegte kollektive Karriereverweigerung. Käptn Peng macht es vor:
Und nachdem ich mir inzwischen den Film Frohes Schaffen angesehen habe, kann ich ihn nun uneingeschränkt empfehlen. Dazu passt das Manifest gegen die Arbeit der Gruppe Krisis.
Es lohnt sich, immer mal wieder (sich selbst und anderen) die Frage zu stellen Wohin rennen wir eigentlich?, wie das Peter Kafka tut. Und Hartmut Rosa empfiehlt: Rasten statt Rasen.
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Im 14. Kapitel von Charles Eisensteins Buch Sacred Economics findet sich ein Satz, den ich zu meinem Lebensmotto machen könnte:
Zeit ist Leben. Wahrhaft reich zu sein heißt, über unsere Zeit selbst verfügen zu können.
Unter der Überschrift Die soziale Dividende führt er darin aus, dass neben einem System von fließendem Geld (siehe dazu auch Lust auf neues Geld) auch ein bedingungsloses Grundeinkommen not-wendig und gerade in dieser Kombination besonders wirkungsvoll ist, denn:
Die Internalisierung von Kosten lenkt den Geldfluss und den Fokus unserer Aktivitäten um, weg vom Konsum und hin zum Heiligen. Das Negativzinsgeld bewirkt, dass Investitionen ohne den Anspruch getätigt werden, dass am Ende mehr Geld herauskommen soll als hineingeflossen ist. Das beendet den Ausverkauf der Zukunft. Diese Maßnahmen allein werden aber nicht genügen, denn ein Teil der Arbeit an der Heilung der Welt ist grundsätzlich unökonomisch.
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Jetzt wo sich zumindest gefühlt global alles immer mehr zuspitzt, binde ich hier den Film Scared Sacred von Velcrow Ripper ein. Darin geht er gezielt an Orte des Grauens und entdeckt dort überall zugleich Zeichen der Hoffnung:
Scared Sacred by Velcrow Ripper, National Film Board of Canada