Schlagwort: Vertrauen

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    Ich lerne nicht mehr, ich übe jetzt


    Wer genau aufgepasst hat, hat bemerkt, dass der Untertitel meines Blogs jetzt “Von einem der auszog, Vertrauen zu üben” lautet. Gelernt habe ich nämlich zur Genüge was es mit Vertrauen auf sich hat, ich übe jetzt verstärkt & probiere aus. Mein Motto Lehn dich zu weit aus dem Fenster greift langsam. Das macht sich darin bemerkbar, dass es mir seit einiger Zeit manchmal zu viel wird & ich mich wirklich unsicher & in der Schwebe fühle. In manchen Situationen schwimme ich ohne festen Boden unter den Füssen. Doch genau darum geht es mir ja: Neues Land betreten. Oder eben Wasser. In dem ich mich nicht schon orientieren kann, in dem ich mich noch überhaupt nicht auskennne.

    Heute bin ich das zweite Mal losgefahren, ohne zu wissen wo ich dort wo ich hinwollte übernachten kann. Ein paar Möglichkeiten hatte ich, doch keine Zusage. Da kommt dann schon bei mir die Frage auf, werde ich auf die Art nicht zum Schmarotzer? Oder jedenfalls dränge ich mich vermutlich ganz schön auf. Mein alter Glaubenssatz “Ich darf niemandem zur Last fallen” sagt Hallo. Ich grüsse zurück & lasse ihn einfach mal so stehen, beobachte was in mir & um mich herum passiert.


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    Mit Tyler Durden zum Nullpunkt


    Ich hab mich noch nie in meinem Leben geprügelt. “Was weisst du über dich, wenn du dich nie geprügelt hast?” fragt Tyler Durden. Wahrscheinlich habe ich mir deshalb heute zum dritten Mal Fight Club angeschaut. Absolut krasser Film, vielleicht sogar der krasseste Film den ich je gesehen habe.

    Schon vor einer ganzen Weile hab ich mich gefragt, was bin ich bereit aufs Spiel zu setzen? Denn wenn mein Einsatz - den ich im Spiel verlieren kann - mir nicht wertvoll ist, wie will ich dann etwas Wertvolles gewinnen?

    Wenn du dich prügelst, kannst du verdammt hart was auf die Fresse kriegen, es tut tierisch weh & kann auch mal bleibende Spuren hinterlassen, Narben, Lücken im Gebiss. Für mich wohl das Entscheidende: Ich kann nicht kontrollieren, was in einem Kampf mit mir geschieht. Es fliesst Blut. Das zeigt, dass der Kampf echt ist, dass es um was geht. Authentisches Erleben. Dem Schmerz, den du da erfährst, kannst du nicht ausweichen, du kannst ihn nicht betäuben. Du kannst nicht vor ihm davonlaufen. Du kannst dich nicht drücken. Dir bleibt nichts anderes übrig als dich zu verantworten. Du stellst dich deiner Angst, deinem Schmerz. Du bleibst da & gibst dich hin, direkt, ungefiltert.


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    Vertrauen riskieren


    Der Untertitel meines Blogs heisst ja “Von einem, der auszog, Vertrauen zu lernen.” Heute beim Äpfel von den Bäumen schütteln bin ich erneut an eine Angstgrenze gekommen. Auf Bäumen rumklettern löst ab einem bestimmten Punkt körperliche Angst in mir aus. Das habe ich das erste Mal letztes Jahr im ZEGG erlebt, als ich auf den grossen Baum vor dem Gästehaus kletterte. Bis zu einer gewissen Höhe war das überhaupt kein Ding. Dann bekam ich urplötzlich tierische Angst runterzufallen. Mein Herz raste. So heute auch wieder. Wenn ich dann Julia Butterfly Hill sehe, wie sie auf der Spitze eines Mammutbaums freihändig steht: Julia auf der Spitze von Luna

    • da bin ich einfach sprachlos!

    In meinen Träumen fliege ich oft umher. & wenn ich fliegend aufsteige, stosse ich (bis auf eine einzige Ausnahme) an eine unsichtbare Grenze, über die ich einfach nicht hinauskomme. Das ist die Angstgrenze in meinen Flugträumen. Allerdings spüre ich die nicht körperlich, aber ich überschreite sie ja auch nicht.


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    Glauben versus Vertrauen


    Im abschliessenden Kapitel des “sockenfressenden Monsters in der Waschmaschine” schreibt Christoph Bördlein einige bemerkenswerte Sätze:

    Ein Ergebnis der bisherigen Forschungen zur Frage nach der Entstehung und Aufrechterhaltung paranormaler Überzeugungen ist, dass die Gläubigen im Schnitt ein höher ausgeprägtes Bedürfnis nach Kontrolle haben. In diesem Zusammenhang sind auch Unterschiede in der Ambiguitätstoleranz interessant. So bezeichnet man das Ausmass, in dem jemand unklare und vieldeutige Situationen ertragen kann. Die Ambiguitätstoleranz ist ebenfalls von Individuum zu Individuum verschieden: Die Anhänger paranormaler Überzeugungen haben tendenziell eine geringere Ambiguitätstoleranz als der Rest der Bevölkerung, Skeptiker eingeschlossen. Man könnte dies so interpretieren, dass sie sich eher als andere auf etwas festlegen müssen. Viele paranormale Überzeugungen erfüllen den Zweck, ihren Anhängern wenn nicht Kontrolle, so doch wenigstens die Illusion von Kontrolle zu geben. Wenn ich weiss, dass “Fische” heute besonders vorsichtig sein müssen, kann ich mich auf eventuelle Missgeschicke einstellen. Auch die Fehler anderer sind leicht erklärt: “Der Mann ist Widder, die sind halt so bockig.” Wer sowas wirklich glaubt, muss sich keine Gedanken über die möglichen wahren Ursachen des Verhaltens anderer machen [& sieht auch keinen Anlass sie nach Gründen zu fragen, Iromeister]. Auch besteht nicht die Gefahr, dass man eventuell bei sich selbst nach Fehlern suchen sollte. Parawissenschaften haben fast immer eindeutige Antworten: Unbekannte Flugobjekte sind die Raumfahrzeuge Ausserirdischer. Wenn in einem Haus Gegenstände ohne erkennbaren Grund durch die Luft fliegen, dann war es ein Poltergeist. Sie liefern Erklärungen, wo Wissenschaftler zunächst schweigen und auf eine langwierige Untersuchung verweisen müssen, bei der am Ende auch kein hundertprozentig sicheres Ergebnis herauskommt. Für viele Menschen scheint das inakzeptabel. Sie möchten Sicherheit, nicht ein vages “vielleicht”. Skeptiker sein, heisst Unsicherheit ertragen können. Dadurch unterscheidet er sich auch vom Dogmatiker: Der nämlich glaubt zu wissen, dass das alles Quatsch ist und zwar ohne sich damit auseinanderzusetzen. Der Skeptiker hat niht immer gleich die Auflösung des Rätsels bei der Hand, er muss suchen und prüfen. Und selbst dann ist die Lösung nicht der Weisheit letzter Schluss. Der Skeptiker vermag dann nur die Wahrscheinlichkeit dafür, dass wirklich etwas Paranormales vorgefallen ist, besser einzuschätzen. Solange der Fall nicht untersucht ist, fällt er kein Urteil.


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    Twenzeit im ZEGG


    Jetzt habe ich ein paar Tage Blog-Pause gemacht, in denen eine ganze Menge geschehen ist. Dass ich jetzt erst nachträglich was über die Twenzeit im ZEGG schreibe, wird fortan immer so sein. Ich habe nämlich beschlossen, frühestens drei Tage nachdem ich etwas erlebt habe, darüber zu schreiben.
    Die Gemeinschaftsexpedition I war eine Veranstaltung im Rahmen des Twenprojekts im ZEGG. Das Twenprojekt richtet sich an junge Menschen zwischen 20 & 30 Jahren, wobei die Altersgrenzen nicht gestochen scharf gezogen sind. Es sind auch ein paar “Ehrentwens” dabei ;-)
    Bei den Grosstagungen im ZEGG (Pfingsten, Sommer, Herbst & Silvester) gibt es immer eine Gruppe speziell für Twens, & ein- bis zweimal im Jahr eine eigene Twen-Intensivzeit. Wir haben uns inzwischen auch schon zweimal selbst organisiert ausserhalb des ZEGG getroffen.


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    Bedürfnis nach Nähe


    Der Nachmittag zur Gewaltfreien Kommunikation bei der Twenzeit im ZEGG hat mich an meine ganz tiefen Wunden gebracht. Konflikten bin ich mein Leben lang mit zunehmender Raffinesse & Eleganz aus dem Weg gegangen. Aus Angst. Das Verbot, anderen zur Last zu fallen, hat als unheimlich starker Glaubenssatz mein Leben an unzähligen Punkten gelenkt. Hat mich dazu bewegt, im Zweifelsfall entweder von meinem Standpunkt abzurücken oder mich zurückzuziehen. & es hat bis zum 7. Februar 2002 wirkungsvoll verhindert, dass ich überhaupt bemerke, dass ich Bedürfnisse habe. Geschweige denn diese mitteile. Darum zu bitten dass jemand mir hilft, eins meiner Bedürfnisse zu erfüllen, war absolut undenkbar.

    Der tiefste Wunsch, zu dem ich vordringen kann, ist körperliche Nähe. Ich sehne mich zutiefst danach, mich bei jemand geborgen zu fühlen. Dass mich jemand hält & bei mir ist - & auch bei mir bleibt solange ich das brauche. Ganz einfach zu erfüllen eigentlich. Wenn ich mich traute es den anderen mitzuteilen.


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    Beten


    Nachdem wir uns zu später Stunde in der Küche trafen & sogar nachts um halb eins noch mit Kuchen backen angefangen wurde, schmökerte ich danach noch in “The Legacy of Luna” von Julia Butterfly Hill. Dabei merkte ich erneut, wie wichtig & gut es ist zu beten. Immer wieder.
    Wenn’s einem gut geht, wenn’s einem schlecht geht, wenn’s grad überhaupt nicht passt, beim Spaziergang im Wald, in der Strassenbahn, … Immer wieder halt.
    Beten bedeutet sich mit dem Göttlichen verbinden. Das muss gar nicht in der klassisch-christlichen Form sein, dass mensch mit der Person “Gott” spricht. Beten geht nur, wenn ich mich hingebe. Darum geht es: ein Mensch anerkennt, dass er/sie ein begrenztes kleines Wesen in einem unendlichen All ist. Ich bin nicht der Mittelpunkt der Welt. Weise oder grossartig bin ich auch nicht. Weise ist dieses grosse, unfassbare göttliche All.
    Wenn ich bete, dann bitte ich um Rat für mein Leben, um einen kleinen Klecks Weisheit. & am Wichtigsten ist es diese Ratschläge zu hören & anzunehmen. Sie klingen nämlich meist gaanz anders als ich selber mir das vorgestellt hatte.


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    Zwischenbericht vom Rainbow Gathering


    Nach zwei Tagen sitze ich nun hier abseits vom Camp-Gelände & geniesse den wunderbaren Ausblick. Überhaupt war das Rainbow für mich bisher vor allem eine intensive Begegnung mit den Naturkräften. Am Mittwoch bin ich gegen Abend angekommen & sass erst mal ne ganze Weile am Welcome Tent, weil’s da so überaus nett war. Angesichts des lauen Abends baute ich mein Zelt noch nicht auf, ich wollte unter freiem Himmel pennen. Bis dann das Gewitter losging. Vor dem Regen floh ich in eine Chai-Küche. Auf diese Art lernte ich gleich am Abend das Rainbow viel besser kennen als wenn ich alleine übernachtet hätte. Schliesslich legte ich mich dann doch noch im Freien pennen, da fing’s aber langsam schon wieder zu dämmern an.


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    Es geht los mit einem dicken Dankeschön


    Mit kleinen Schritten beginne ich meine Reise. Letzte Nacht hab ich in einer befreundeten WG in Bielefeld gepennt, nachdem ich mir in meiner Ex-Wohnung beim Teppichboden abkratzen noch ne Blase geholt hatte. Die Schlüssel sind im Briefkasten vom Vermieter – ich bin raus. For good. Jetzt sitze ich in Frankfurt bei Marie am Notebook, trinke lecker Äppler & beginne ganz sachte zu realisieren was eigentlich mit mir abgeht. Was es bedeutet, nur ein Handtuch & drei Garnituren Unterwäsche dabei zu haben. Dass es jetzt kein Zurück mehr für mich gibt. Die Anspannung fällt in Schichten von mir ab. Unter der letzten lag erhebliche Erschöpfung verborgen. Kein Wunder nach einer Woche total durchpowern.

    Nun sage ich ein riesengrosses

    Dankeschön:

    Danke an Jens fürs Auto ausleihen! Danke an alle die mir noch Sachen abgekauft haben & auch an diejenigen, denen ich Sachen geschenkt habe! Extragrosses Danke an Rainhard für das Lagern meines Haushalts! Danke an Uta & ihren Mann fürs Bulli organisieren, Danke an Ravi fürs Schleppen helfen & Bulli fahren! Danke an Kati für das tolle Spinnennetz, das Du mir gezeichnet hast! Danke an Volkmar, dass Du Dir den ganzen Nachmittag um die Ohren gehauen hast um mich & mein Zeug kreuz & quer durch die Stadt zu karren! Danke an Sofiafürs Entgegennehmen meiner Post! Danke an Elke für die Beratung in Sachen Krankenversicherung! Danke an Uwe & Imke für vielfältige Unterstützung während ich in der Wohnung gewohnt habe & fürs Blumengiessen danach! Danke an Ramona für die Musik – ich hör grad „Close to it all“ von Melanie! Danke an Claudia & Ramona dass Ihr mir immer wieder Kraft gegeben habt! Danke an meine Eltern, dass Ihr Euch bei all dem nicht von mir abgewendet habt! Danke an die diversen Supermärkte, wo ich leere Obstkartons bekommen habe! Danke an Esther & Co. dass ich bei Euch immer so ein willkommener Gast war! Danke an die Kesselbrink-WG & die Jahnplatz-WG fürs regelmässige Wäsche waschen bei Euch! Danke an Marie für den Tipp, Handkäs mit Musik zu probieren!


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    Es ist vollbracht!


    Heute (d.h. Donnerstag) habe ich meinen Hausrat bei einem Freund eingelagert. Hier in der Wohnung sind nur noch ganz wenige Sachen, vor allem das was ich in den Rucksack packen werde. Am Mittwoch war ich mit den Sachen, die ich nicht an Einzelpersonen losgeworden bin aber auch nicht behalten wollte, bei Bring’s und Kauf. Ich werfe nämlich aus Prinzip keine Sachen in grösseren Mengen weg, die andere noch gebrauchen können. Es lebe der Gebrauchtmarkt!!!

    Weil morgen (d.h. Freitag) die T-Com meinen Anschluss abklemmt, ist das hier wohl definitiv der letzte Eintrag der Rubrik “noch sesshaft”. Morgen dann noch den Teppichboden rausrupfen, das wird ’n Spass… Aber dann ab aufs Rainbow!