Schlagwort: Trampen

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    Ich lerne nicht mehr, ich übe jetzt


    Wer genau aufgepasst hat, hat bemerkt, dass der Untertitel meines Blogs jetzt “Von einem der auszog, Vertrauen zu üben” lautet. Gelernt habe ich nämlich zur Genüge was es mit Vertrauen auf sich hat, ich übe jetzt verstärkt & probiere aus. Mein Motto Lehn dich zu weit aus dem Fenster greift langsam. Das macht sich darin bemerkbar, dass es mir seit einiger Zeit manchmal zu viel wird & ich mich wirklich unsicher & in der Schwebe fühle. In manchen Situationen schwimme ich ohne festen Boden unter den Füssen. Doch genau darum geht es mir ja: Neues Land betreten. Oder eben Wasser. In dem ich mich nicht schon orientieren kann, in dem ich mich noch überhaupt nicht auskennne.

    Heute bin ich das zweite Mal losgefahren, ohne zu wissen wo ich dort wo ich hinwollte übernachten kann. Ein paar Möglichkeiten hatte ich, doch keine Zusage. Da kommt dann schon bei mir die Frage auf, werde ich auf die Art nicht zum Schmarotzer? Oder jedenfalls dränge ich mich vermutlich ganz schön auf. Mein alter Glaubenssatz “Ich darf niemandem zur Last fallen” sagt Hallo. Ich grüsse zurück & lasse ihn einfach mal so stehen, beobachte was in mir & um mich herum passiert.


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    Iromeisterix bei den Schweizern


    Seit Sonntag Abend bin ich bei einem Oikos-Mitglied in St. Gallen als Übernachtungsgast einquartiert, den ich indirekt über den Hospitality Club (HC) gefunden hatte. Das war mal wieder abgefahren: Ich hatte jemand anderes vom HC per ICQ kontaktiert, & dann stellte sich heraus, dass er bei der Oikos-Konferenz genau den Workshop mitveranstaltet, an dem ich teilnehme. Mehr dazu in Kürze.

    Jedenfalls hatte derjenige welche schon Leute bei sich einquartiert & hat deshalb über die Oikos-Mailingliste rumgefragt. So kam ich dann zu meiner Schlafgelegenheit.

    Sowas passiert mir in letzter Zeit ständig, eine Synchronizität folgt der anderen.

    Nicht nur das, ich hab seit einigen Wochen auch unheimlich viel um die Ohren, das Jet-Set-Leben hat mich wieder… Deshalb hinkt die Berichterstattung an dieser Stelle ein ganzes Stück hinterher, ich hab mehrere Beiträge in der Pipeline & jetzt kommt auch noch der zur Konferenz dazu sowie auch zum Stamm der Likatier in Füssen, wo ich vor St. Gallen ein paar Tage zu Besuch war. Davor wiederum habe ich eine Freundin in München besucht (Bussi für Becci!).


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    Tips für TramperInnen


    Nachdem ich nun über ein halbes Jahr lang fast nur per Anhalter unterwegs war, ist der Zeitpunkt gekommen, meine Erfahrungen mal systematisch aufzuschreiben. Ein guter allgemeiner Einstieg ins Thema sind die TramperTips im co:forum, wo ich auch schon zu beigetragen habe.

    Nun aber meine eigenen Tips (neue Rechtschreibung sucks!). Vorneweg muss ich dazu sagen, dass ich natürlich aus der Perspektive eines Mannes schreibe & bisher nur in Deutschland unterwegs war.

    • Veit Kühne hat mich darauf gebracht, AutofahrerInnen direkt anzusprechen, das tue ich inzwischen fast nur noch. Geht natürlich nicht an Autobahnauffahrten u.ä.; dort haben sich Pappschilder mit dem Namen der nächsten grösseren Stadt in meiner Richtung bewährt.
    • Auf Landstraßen immer mit Schild trampen, dann wissen die AutofahrerInnen woran sie sind. Ist wesentlich effektiver als nur den Daumen rauszuhalten.
    • Das wichtigste Utensil beim Trampen ist der Autoatlas. Früher hatte ich einen im Maßstab 1:300.000, für meine Reise habe ich mir einen 1:200.000 gekauft, das macht echt was aus. Da stehen etliche winzige Käffer drin, in denen sich Gemeinschaften befinden. Dafür fehlen Städtekarten, aber bisher bin ich gut ohne die ausgekommen.
    • Für weitere Strecken gilt: So viel wie möglich Autobahn, & wenn Du einmal auf der Autobahn bist, dann “hüpfe” von Rasthof zu Rasthof! Bei meiner bisher schlimmsten Fahrt per Anhalter machte ich den Fehler, mich an einer in meine Richtung wenig genutzten Auffahrt absetzen zu lassen.
    • Entgegen meiner ursprünglichen Annahme trampt es sich auf Landstrassen ebenfalls gut. Da steige ich zwar meist oft um & fahre jeweils nur kürzere Strecken mit, komme aber dennoch recht schnell ans Ziel.
    • Anfänglich hatte ich Berührungsängste zu LKW-Fahrern, inzwischen spreche ich die aber auch gern an. Sie sind zwar langsam unterwegs, fahren dafür aber oft weite Strecken & manche (wenn auch lang nicht alle) sind sehr hilfsbereit. Es lohnt sich allein deshalb, Trucker anzusprechen, weil die manchmal einen Vorschlag haben, wie Du besser weiterkommst. Immerhin kennen sie das Autobahnnetz wie Du Deine Heimatstadt.
    • Der Rote Punkt hat sich auch schon bewährt - wer ihn kennt, springt sowieso darauf an (ist mir allerdings bisher noch niemand begegnet), alle anderen werden mindestens mal neugierig.
    • Ein grosser Rucksack oder vergleichbares Gepäckstück kennzeichnet Dich als Reisenden & macht Dich damit glaubwürdiger. Ein Freund von mir nimmt deshalb zum Trampen manchmal einen halb leeren grossen Rucksack mit.
    • Zum Schluss noch ein psychologischer Rat: Verschwende nicht Deine Gedanken daran, wie Du besser oder schneller vorangekommen wärst. Die Gelegenheit ist eh vorbei, & jetzt kommt es darauf an wie Du weiterkommst.

    In der letzten Zeit erlebe ich fast Magisches beim Trampen, z.B. bin ich vom ZEGG (Belzig) nach Stuttgart in sieben Stunden getrampt, weil ich um 17:00 Uhr in Stuttgart einen Termin hatte. Ich kam pünktlich an, um kurz vor fünf!!! Vertrauen erweist sich als das Allerwichtigste dabei. Solange ich nichts allzu Unrealistisches erwarte & mein Teil dazu beitrage, funktionieren Bestellungen beim Universum offenbar wirklich.


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    Roter Punkt & LOS!


    Angelehnt an die Aktion Roter Punkt, die 1969 in Hannover als Protest gegen Fahrpreiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr entstanden war, hat das Projekt Rufmobil Wendland die Kampagne Roter Punkt & LOS! gestartet. Heute wie damals geht es darum, dass AutofahrerInnen durch einen roten Punkt in der Fensterscheibe ihres Autos signalisieren, dass sie bereit sind TramperInnen mitzunehmen. Also eifrig die Flugblätter runterladen & ausdrucken, damit sie ganz viele auf ihre Scheiben kleben können! Genauso natürlich kann, wer per Anhalter fährt, den Roten Punkt hoch halten um die Kampagne bekannt zu machen (Empfehlung: Ausschneiden & auf eine alte CD kleben!).

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    Gruss an alle Globetrotter und Tramper


    Mein Gruss ist ein wörtliches Zitat von der Autobahnraststätte Michendorf südlich von Berlin an der A10: Gruss an alle Globetrotter und Tramper. Viel Glück auf euren Reisen.

    Danke an den unbekannten Schreiber dieses Grusses! & Gruss zurück! Ich bin supergut durchgekommen gestern, in knapp fünf Stunden von Berlin - Raststätte Grunewald bis nach Bremen - Strassenbahnhaltestelle Sebaldsbrück.

    Übrigens habe ich für Bremen das erste Mal so richtig das Schlafbuch der ErdenbürgerInnen genutzt & bin in einer netten coolen WG untergekommen.

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    Synergieeffekte


    Durch einen Aushang in Heckenbeck bin ich auf den Bielefelder Mobilitätsberater Bernd Küffner aufmerksam geworden. Er arbeitet schon seit gut 30 Jahren in diesem Bereich, berät vor allem Unternehmen & geht seit einiger Zeit verstärkt auf gemeinschaftliche Lebens- & Wohnformen zu. In Gemeinschaften sollte das Interesse an gemeinschaftlichen Mobilitätslösungen schliesslich gross sein.

    In Unternehmen hat Bernd Küffner die Erfahrung gemacht, dass Management & Geschäftsführung sich seine Vorschläge (die dem Unternehmen finanzielle Einsparungen bringen!) zwar anhören, aber in den seltensten Fällen auch umsetzen.

    Gemeinschaften hingegen entstehen ja aus dem Wunsch, das Zusammenleben anders zu organisieren als in der bürgerlich-kapitalistischen Konsumgesellschaft. Dennoch ist auch hier das Auto oft noch selbstverständliches Privateigentum, das als zu empfindlich/wertvoll empfunden wird um es mit anderen zu teilen.


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    Ankunft im LebensGutPommritz


    Boah, ich bin grad vollkommen geflasht von der “Zukunftsbibliothek” hier - eine Superauswahl von Büchern, da könnt ich Jahre drin verbringen!!! Da heisst es aufpassen, dass ich mich nicht drin verliere. So eine Tendenz habe ich ja seit ich denken kann. Es ist halt alles so verdammt spannend… & wichtig!

    Aber ich will Euch ja meine ersten Eindrücke vom LebensGut Pommritz mitteilen. Das sind ne ganze Menge, weil ich von Axel, der seit April diesen Jahres hier wohnt, eine sehr informative Führung über das Gelände bekommen habe.

    Hergetrampt bin ich übrigens mit wenig Wartezeit, hätte nicht gedacht dass das so gut geht. Nach Bautzen trampen


    Der Ort Pommritz ist echt ein winziges Kaff, dagegen ist Mittelherwigsdorf richtig gross (übrigens vor allen Dingen lang - Mittelherwigsdorf zieht sich über sieben Kilometer!). Es gibt noch nicht mal Strassennamen hier, das LebensGut hat z.B. die Adresse “Pommritz Nr. 1”! Das LebensGut ist - wie Jahnishausen - ein altes Rittergut. Zu DDR-Zeiten war hier eine Berufsschule & ein Volksgut mit 240 Mitarbeitern. Heute wird nur noch in wesentlich kleinerem Umfang Landwirtschaft betrieben, deshalb stehen etliche Maschinen ungenutzt rum, auch einige Gebäudeteile harren noch ihrer Nutzung.


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    Mein neuer Tramprekord


    In nicht mal neun Stunden bin ich heute von Bielefeld (Rasthof Herford) bis nach Mittelherwigsdorf (bei Zittau) getrampt. Erst stand ich ne Stunde in Herford & dachte mir ’na das kann ja was werden…’
    Dann bin ich in 2 Stationen in schneller Folge die A2 runter bis zum Rasthof Börde kurz vor Magdeburg & dort bis Dresden mitgenommen worden. Am Rasthof “Dresdner Tor” war grad ein Gewitter durchgezogen & die ersten Leute die ich ansprach (mit Kennzeichen ZI) haben mich bis Eibau mitgenommen. Von da bin ich die letzten Kilometer mit einer Frau mitgekommen, die die Kulturfabrik sogar kennt. Sie hat mich direkt hingebracht.
    Pünktlich zum Abendessen kam ich an & schlug mir erst mal den Bauch voll. Jetzt tippe ich in einem Zimmer nur für mich diesen Text & werd mich gleich ins Bett hauen.


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    Der Iromeister


    Tadaaa: endlich ist es mir gelungen, ein Foto hier hochzuladen!!! Damit Ihr nun alle genau sehen könnt, warum ich mich Iromeister nenne. Der Iromeister

    Ausserdem wird’s jetzt echt ernst. Am Freitag hab ich mein Bett zu meinen Eltern gebracht, heut penn ich unter einer einfachen Decke. Meine Stereoanlage habe ich heute auch verkauft & kann fortan keine Musik mehr hören, huaaah!! Das ist für mich echt krass, weil ich sonst fast in jeder Lebenslage Musik gehört habe. Jetzt muss ich selber singen…

    Übrigens, Trampen rockt einfach! Auch wenn ich von Limburg nach Bielefeld 7 1/2 Stunden gebraucht habe, ich werd’s immer wieder tun ;-) Da lernste einfach so krass unterschiedliche Leute kennen, & oft nehmen einen welche mit wo Du überhaupt nicht mit gerechnet hättest (ich z.B. heute in nem Mercedes Benz-Sportwagen, gefahren von einem Typen dessen Freundin sich “Angel” nennt…). Die schönste Lektion beim Trampen ist für mich: Es gibt immer viele Möglichkeiten ans Ziel zu kommen. Vielleicht fährt gerade eine Mitfahrgelegenheit an Dir vorbei während Du ins Gebüsch pinkelst, aber es kommen noch haufenweise andere. Wenn Du nützliche Tipps zum Trampen suchst, schau am besten auf Veit Kühnes Trampseiten.


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