Die Idee der Interkulturellen Gärten ist eine schöne Gemeinschafts-Initiative für die Integration von Flüchtlingen & gibt zugleich der Natur entfremdeten Stadtmenschen die Möglichkeit, sich im Grünen zu betätigen. Der erste Interkulturelle Garten entstand 1996 in Göttingen. Mir gefallen diese Gärten, weil sich die Menschen einen Freiraum selber schaffen. Zudem ist es eine sehr handfeste & bodenständige Form der Völkerverständigung. Heute Vormittag war ich - bei strahlendem Sonnenschein Anfang November - im Interkulturellen Garten Friedrichshain/Kreuzberg: Die Frau, die ich hier traf, erzählte von einem weiteren Gartenprojekt in Friedrichshain, das gerade im Entstehen ist. Da der Garten hier & auch die Gruppe, die ihn bestellt, recht klein ist, ist die Völkerverständigung bisher noch nicht so stark ausgeprägt. Die GärtnerInnen treffen sich oft gar nicht, weil es keine festen Termine gibt.
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Heute Nachmittag habe ich mich in der ufaFabrik mit Juppy getroffen, einem der Gründer. Er ist ein richtiger alter 68er, der sich treu geblieben ist. Im Artikel in der Berliner Morgenpost könnt Ihr ein Foto von ihm bewundern, der taz hat er ein Interview gegeben. Anlass war jeweils seine Autobiographie Aus dem Leben eines Revoluzzers.
Die Ufafabrik fing 1979 an als eine, wenn nicht die grösste Hausbesetzung Deutschlands. Juppy hatte schon 1972 eine WG mit sieben Leuten gegründet, in kurzer Zeit sammelten sie um die 100 Menschen um sich, die dann in der Ufafabrik einzogen. Heute gibt es eine Freie Schule, einen Kindergarten, einen Kinder-Bauernhof mitten in der Stadt, viel Kulturprogramm & - im Rahmen des Nachbarschafts- und Selbsthilfe Zentrum in der ufaFabrik e.
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Durch einen Aushang in Heckenbeck bin ich auf den Bielefelder Mobilitätsberater Bernd Küffner aufmerksam geworden. Er arbeitet schon seit gut 30 Jahren in diesem Bereich, berät vor allem Unternehmen & geht seit einiger Zeit verstärkt auf gemeinschaftliche Lebens- & Wohnformen zu. In Gemeinschaften sollte das Interesse an gemeinschaftlichen Mobilitätslösungen schliesslich gross sein.
In Unternehmen hat Bernd Küffner die Erfahrung gemacht, dass Management & Geschäftsführung sich seine Vorschläge (die dem Unternehmen finanzielle Einsparungen bringen!) zwar anhören, aber in den seltensten Fällen auch umsetzen.
Gemeinschaften hingegen entstehen ja aus dem Wunsch, das Zusammenleben anders zu organisieren als in der bürgerlich-kapitalistischen Konsumgesellschaft. Dennoch ist auch hier das Auto oft noch selbstverständliches Privateigentum, das als zu empfindlich/wertvoll empfunden wird um es mit anderen zu teilen.
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Heckenbeck ist ein Dorf, das zu Bad Gandersheim gehört. Dort leben knapp 500 Leute, von denen sich inzwischen ungefähr ein Viertel im “Gemeinschafts-Netzwerk Heckenbeck” (so nenn ich das jetzt mal, es gibt keine offizielle Selbstbezeichnung) verbunden haben.
Angefangen hat alles vor 20 Jahren, als eine Gruppe von Menschen einen Selbstversorgerhof gründeten. Mit der Zeit wuchs die Gemeinschaft an, & vor allem seit vor fünf Jahren die Freie Schule eröffnete, boomt Heckenbeck richtig. Gerade Familien mit Kindern zieht es hier hin, weil es alles im Dorf gibt was die so brauchen: neben der Schule ein Kindergarten, eine Kinderärztin & eine Hebamme hat’s auch. Also “von der Wiege bis zur Schule” alles da ;-)
So sieht die Schule aus:
Das pädagogische Konzept der Schule richtet sich nach Maria Montessori & Rebeca Wild.
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Danke an die Lutter-Gruppe, insbesondere an Martin, dass Ihr mich trotz meines “ZEGG-Hintergrunds” als Gast empfangen habt! Solche Unvoreingenommenheit ist eine wichtige Geste der Verständigung. Egal mit wem ich etwas zu tun habe, ob politisch rechts oder links, ob unpolitisch & “nabelbeschauend”, diese Person ist zunächst mal ein Mensch & als solcher fähig sich zu verändern. Die Zeit auf der Burg hat mir viele Anregungen gegeben & mir auch meinen eigenen Standpunkt klarer gemacht. Darüber habe ich mich ja schon ausgiebig hier ausgelassen.
Mir hat es bei der Lutter-Gruppe gefallen. Ich habe mich wohl gefühlt. Das lag vor allem an der Abwesenheit von Zwang. Jedenfalls habe ich keinen Zwang gespürt, & das will schon was heissen. Soweit ich das nach zwei Wochen sagen kann, ist die Anarchie auf der Burg gut verwirklicht.
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Dieser Beitrag versteht sich als Diskussionsaufruf speziell an das ZEGG, aber auch an alle anderen Gemeinschaften & alternativen Projekte, die sich als “konkrete Utopie” verstehen. Im ZEGG gibt es dazu den Spruch
Wer gegen den Krieg ist, braucht eine Vision für den Frieden.
Auf den ersten Blick leuchtet das ein, denn Frieden nur als das Gegenteil von Krieg zu definieren, füllt den Begriff nicht mit sonderlich viel Inhalt. Dem ZEGG geht es um eine positive Vision des Friedens.
Für mich definiere ich Frieden so: Wenn Menschen friedlich zusammenleben, dann wenden sie keine Gewalt an. Ihre - immer vorhandenen - Konflikte tragen sie gewaltfrei aus. Damit sage ich nichts darüber aus, wie dieses gewaltfreie Zusammenleben konkret auszusehen hat, denn das handeln die Menschen permanent untereinander aus.
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Nachdem ich nun seit einer Woche auf Burg Lutter bin (es gab hier übrigens eine historische Schlacht im Dreissigjährigen Krieg), zeige ich nun endlich auch mal ein paar Fotos. Übrigens ist Burg Lutter die erste Gemeinschaft, die nicht im eurotopia steht, dafür aber in den Bunten Seiten.
Einer der ersten Anblicke, wenn mensch auf die Burg kommt, ist dieses Viech: Hier ein Blick von Süden auf den Turm: So sieht’s im Hof aus: & damit niemand übersieht, dass das hier eine anarchistische Kommune ist: Einer der tierischen Bewohner ist Wanda das Hängebauchschwein: Doch es gibt nicht nur lebende Tiere hier: Zum Schluss noch ein Blick auf Dorf & Burg von der nächsten Anhöhe aus: Was habe ich in der Zwischenzeit hier gemacht?
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Jetzt habe ich ein paar Tage Blog-Pause gemacht, in denen eine ganze Menge geschehen ist. Dass ich jetzt erst nachträglich was über die Twenzeit im ZEGG schreibe, wird fortan immer so sein. Ich habe nämlich beschlossen, frühestens drei Tage nachdem ich etwas erlebt habe, darüber zu schreiben.
Die Gemeinschaftsexpedition I war eine Veranstaltung im Rahmen des Twenprojekts im ZEGG. Das Twenprojekt richtet sich an junge Menschen zwischen 20 & 30 Jahren, wobei die Altersgrenzen nicht gestochen scharf gezogen sind. Es sind auch ein paar “Ehrentwens” dabei ;-)
Bei den Grosstagungen im ZEGG (Pfingsten, Sommer, Herbst & Silvester) gibt es immer eine Gruppe speziell für Twens, & ein- bis zweimal im Jahr eine eigene Twen-Intensivzeit. Wir haben uns inzwischen auch schon zweimal selbst organisiert ausserhalb des ZEGG getroffen.
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Beim Nachdenken über die Frage: Wie können Menschen in Gemeinschaft einander darin unterstützen, nicht in ihrem persönlichen Wachstum stehen zu bleiben? fielen mir die Hofnarren des Mittelalters ein. Sie genossen Narrenfreiheit & durften alles ungestraft aussprechen & gegen jegliche Tabus verstossen. Denn sie waren ja Narren & wurden – offiziell jedenfalls – nicht ernst genommen. Damit übernahmen die Narren eine wichtige Funktion: Sie hielten den Menschen den Spiegel vor, zeigten die Schwachstellen Einzelner & der ganzen Gesellschaft auf. Das auf eine Weise, die niemandem direkt weh tat. Eine solche Funktion übernimmt in Gemeinschaften z.T. die Supervision, wie sie in Jahnishausen & in der Kulturfabrik Mittelherwigsdorf regelmässig genutzt wird. Mir schwebt jedoch die Rolle des Gemeinschafts-Narren als feste Einrichtung vor, jeweils einen Monat lang übernimmt ein Mitglied der Gemeinschaft diese Funktion, dann meldet sich jemand anderes.
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Heute unterhielt ich mich mit Maik Hosang (siehe auch homo-integralis.de, das Institut für integrale (Bewusst-)Seinsforschung und die Zukunft des Menschen) über die Ursprünge & die Geschichte des LebensGutes. Das Projekt geht ja auf Rudolf Bahro zurück, der einen integralen Ansatz verfolgte. Das äussert sich in der Vision des LebensGutes.
Bahro unterteilt das MenschSein in einen ökologisch-ökonomischen Bereich, einen menschlich-sozialen & einen individuell-geistigen Bereich. Das ähnelt sehr dem Konzept der Dreigliederung von Rudolf Steiner. Für Bahro steht dabei die geistige Sphäre im Mittelpunkt. Am wichtigsten ist es ihm, dass die Menschen ihren eigenen Sinn finden. Das LebensGut hat er deshalb als eine Art “weltliches Kloster” konzipiert. Dabei kann das Projekt - als ein Experiment - immer nur so weit sein wie die einzelnen Menschen hier.
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