Die Diskussion um das Bedingungslose Grundeinkommen ist ganz schön anstrengend. Immer wieder kommen die gleichen Kommentare dazu:
Total Idiotisch, Geld fürs Nichtstun….. jeder Cent muss verdient werden, Geld wächst nicht an Bäumen. Das heißt nichts anderes als ich ich lass mir meinen Lebensunterhalt von Anderen verdienen. Und wenn das Jeder kriegt und keiner mehr Lust aufs Arbeiten hat…. Wer backt dann die Brötchen, pflegt die Kranken etc? Wer verdient denn dann das “bedingungslose Grundeinkommen”?
(Kommentar zu Schon 12.000 wollen’s machen, einem Artikel über Michael Bohmeyers Aktion Mein Grundeinkommen).
Die Überschrift “Monatlich 1.000 Euro fürs Nixtun” trägt allerdings ihr Teil dazu bei.
Ich stelle daher noch einmal für alle klar:
Das Bedingslose Grundeinkommen ist kein “Geld fürs Nichtstun”. Sondern es ist Geld dafür, dass niemand etwas bestimmtes tun muss.
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Weil beim Lesen dieses Textes völlig unerwartet Ströme von Tränen geflossen sind, lege ich ihn euch hiermit ans Herz zu lesen: Gemeinschaftsbildende Musiktherapie. Ganz besonders berührt haben mich diese Zeilen aus dem Rigveda:
Aksara-Brahman, Brahma im formlosen Bereich der reinen Gedanken, zeigte sich zum ersten Mal als goldener Embryo des Tons. Es war ein Laut, der durch das Nichts hinausschwang und auf sich selbst zurückkehrte. Als sich die Tonwellen kreuzten, entstanden Wasser und Wind, die miteinander spielend den nebelartigen Leib der Welt zu weben begannen.
Wie Christine Simon dazu schreibt: “Wie endlos weit ist unsere heutige Welt davon entfernt, einfach Resonanz zu sein auf das Wunder des Anfangs.”
Deshalb ist das heute ein kurzer Artikel, damit wir alle mehr Zeit zum Schweigen, Lauschen und Staunen haben.
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Dieses Video ist ja so genial, das könnte ich den ganzen Tag auf Repeat gucken:
Update: Nach diesem Prinzip lassen sich Traumata auflösen: Tension and Trauma Releasing Exercises.
Erst seit dem letzten Jahr bin ich dahinter gekommen, dass Anarchismus nur funktionieren kann, wenn mensch nicht nur äußere Herrschaft ablehnt, sondern auch innere Herrschaft. Salopp formuliert: EineE AnarchistIn beherrscht sich nicht selbst und lässt sich auch nicht von sich selbst beherrschen.
Dieser Beitrag schließt somit direkt an den über das Gehorchen an & führt ihn weiter.
Das Ganze ist ein paradoxes Unterfangen, denn in einer Beherrschergesellschaft lernen wir alle als Kinder, sowohl anderen Menschen zu gehorchen & je nach sozialer Rolle auch andere Menschen zu beherrschen, als auch uns selbst zu beherrschen und uns von unseren (übernommenen) Glaubenssätzen beherrschen zu lassen. Wie lernen wir das? Durch langjähriges Training, ständiges Wiederholen, wodurch sich Gewohnheiten einschleifen.
Solche Gewohnheiten lassen sich nun nicht einfach durch ein Fingerschnippen auflösen, sondern auch zur Selbstbefreiung braucht es Disziplin.
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Im 14. Kapitel von Charles Eisensteins Buch Sacred Economics findet sich ein Satz, den ich zu meinem Lebensmotto machen könnte:
Zeit ist Leben. Wahrhaft reich zu sein heißt, über unsere Zeit selbst verfügen zu können.
Unter der Überschrift Die soziale Dividende führt er darin aus, dass neben einem System von fließendem Geld (siehe dazu auch Lust auf neues Geld) auch ein bedingungsloses Grundeinkommen not-wendig und gerade in dieser Kombination besonders wirkungsvoll ist, denn:
Die Internalisierung von Kosten lenkt den Geldfluss und den Fokus unserer Aktivitäten um, weg vom Konsum und hin zum Heiligen. Das Negativzinsgeld bewirkt, dass Investitionen ohne den Anspruch getätigt werden, dass am Ende mehr Geld herauskommen soll als hineingeflossen ist. Das beendet den Ausverkauf der Zukunft. Diese Maßnahmen allein werden aber nicht genügen, denn ein Teil der Arbeit an der Heilung der Welt ist grundsätzlich unökonomisch.
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Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich.
(Mark Twain)
Beim Blick auf das, was gerade in Gaza geschieht, könnte man auf die Idee kommen, dass sich Geschichte manchmal doch wiederholt. Ich zitiere aus 4. Mose 13 (Luther-Übersetzung):
Und der HERR redet mit Mose und sprach: Sende Männer aus, die das Land Kanaan erkunden, das ich den Kindern Israel geben will, aus jeglichem Stamm ihrer Väter einen vornehmen Mann. Mose, der sandte sie aus der Wüste Pharan nach dem Wort des HERRN, die alle vornehme Männer waren unter den Kindern Israel. […]
Und sie kehrten um, als sie das Land erkundet hatten, nach vierzig Tagen, gingen hin und kamen zu Mose und Aaron und zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel in die Wüste Pharan gen Kades und sagten ihnen wieder und der ganzen Gemeinde, wie es stände, und ließen sie die Früchte des Landes sehen.
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Jetzt wo sich zumindest gefühlt global alles immer mehr zuspitzt, binde ich hier den Film Scared Sacred von Velcrow Ripper ein. Darin geht er gezielt an Orte des Grauens und entdeckt dort überall zugleich Zeichen der Hoffnung:
Scared Sacred by Velcrow Ripper, National Film Board of Canada
Beware the beast man, for he is the devil’s pawn. Alone among God’s primates, he kills for sport, or lust or greed. Yes, he will murder his brother to possess his brother’s land. Let him not breed in great numbers, for he will make a desert of his home and yours. Shun him. Drive him back into his jungle lair: For he is the harbinger of death.
(From Planet of the Apes) He is talking about US, homo sapiens sapiens. And what he says feels so painfully true (except that chimpanzees also kill for sport, or lust or greed. Bonobos don’t. They prefer fucking for peace.).
This is our legacy, a part of being human. Being human means both being generous, loving and sensible as well as being a beast willing to fight until death.
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Ich komme noch mal auf die Animation von 5.000 Jahren europäischer Geschichte zurück, die ich an meinen Beitrag zu Worldwork in Warschau gehängt hatte:
Meine gesamte Familie stammt aus Ostpreußen. Von dort mussten sie im bzw. nach dem 2. Weltkrieg fliehen, in unserem Fall nach Westfalen. In anderen Worten sind sie von Ostpreußen nach Westfalen ver-rückt geworden.
Der Blick in die Jahrtausende zurück zeigt, dass bestimmt jeder einzelne momentan lebende Mensch irgendwo in seiner Ahnenreihe Menschen hat, die ver-rückt wurden. Das wirkt im gesamten Feld der Menschheit.
Kein Wunder, dass alles so verrückt erscheint, was die Menschen (einander und der Erde an-) tun, egal wohin du schaust. Wir sind ver-rückt. Und das lässt sich auch nicht mehr rück-gängig machen. Uns bleibt nur übrig, damit umzugehen.
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Schon wieder hat mich Charles Eisenstein auf einen Zusammenhang gebracht, der, wenn er denn dann mal dasteht, eigentlich nahe liegt. Er betrachtet nämlich die Menschheit als ein organisches Ganzes. Aus dieser Sichtweise sind wir gerade am Ende der Pubertät angekommen, die Menschheit ist noch jugendlich & gerade dabei, er-wachsen zu werden:
Bis jetzt waren wir Menschen wie Kinder in der Beziehung zur Erde. Es begann im Schoß der Erde, als wir in unserer Jäger- und Sammlerexistenz nicht zwischen Mensch und Natur unterschieden, sondern in sie eingebettet waren. Ein Neugeborenes kann kaum zwischen sich und der Welt unterscheiden. Es braucht Zeit, um eine Identität und ein Selbstgefühl zu entwickeln und zu lernen, dass die Welt kein Körperteil von ihm ist. So war das auch für die Menschheit.
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