Schlagwort: Bewusstsein
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Spannungen aussprechen
Heute ist mir klar geworden, dass ich über viele Jahre in meinem Leben gelernt habe, Spannungen, die ich deutlich wahrnehme, nicht auszusprechen sondern für mich zu behalten. Das liegt daran, dass mein Überleben als Kind von der spannungsreichen Beziehung meiner Eltern abhing. Damals hatte ich keine Chance, diese Spannungen auf den Tisch zu bringen, und auch große Angst vor dem Jähzorn meines Vaters. So habe ich die Spannungen in mir behalten, wo sie sich körperlich in häufigen Kopfschmerzen äußerten. Das tun sie auch bis auf den heutigen Tag.
Vor fast 25 Jahren hatte ich in meiner WG in Bielefeld ein erschütterndes Erlebnis: als ich einmal doch eine Spannung, die ich wahrgenommen hatte, aussprach, bekam ich von der betroffenen Person heftigen Widerstand. Das hat mich in einen Angstzustand versetzt, in dem ich dissoziiert habe. Daran wird deutlich, wie stark dieses Muster damals in mir war, und welche Angst dem zugrunde liegt. Vermutlich ist das heute nicht mehr so stark, aber es wirkt nach wie vor.
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Unsere Gedanken ordnen, um die Erde zum Erblühen zu bringen
Das Interview mit Lucas Buchholz, in dem er vom indigenen Volk der Kogi in Kolumbien erzählt, habe ich mir vor anderthalb Wochen schon zweimal hintereinander angesehen. Darin kommt mir eine solche geistige Kraft entgegen, dass ich das so lange erst mal sacken lassen musste. Heute bin ich endlich dem Rat der Kogi gefolgt & habe mir einen Platz in der Natur gesucht, an dem mein Geist zunächst zur Ruhe gekommen ist.
Das Interview habe ich mir nun ein drittes Mal angesehen:
Übrigens habe ich direkt nach dem zweiten Mal Anschauen das Buch Was die Erde will von Jochen Kirchhoff angefangen, das ich schon länger im Regal stehen hatte. Kirchhoff sagt nämlich auch, dass wir Menschen für die Erde wichtig sind, und beileibe keine Parasiten. Lucas Buchholz nennt die letztere Sichtweise direkt “Selbsthass”, wobei ich ihm nur zustimmen kann.
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Ein Traum vom Bedürfnis nach Sicherheit
In diesem Blog hatte ich noch nie einen Traum von mir geteilt, das ist heute also eine Premiere. Denn dieser Traum von Montag Nacht ist für mich so lehrreich, dass er einen eigenen Beitrag verdient:
Ich stehe in meinem alten Kinderzimmer in meinem Elternhaus im Souterrain. Der Morgen dämmert so langsam. Ich bin wach und schaue aus dem offenen, angekippten Fenster.
Dabei sehe ich, wie der Nachbar über den Zaun in unseren Garten steigt, um irgendwelche Dinge durch die Gegend zu werfen. Ich merke schnell, das sind Böller, die er immer so nach und nach anzündet und hierhin, dorthin wirft. Es knallt auch dabei. Er läuft so durch unseren Garten und wirft auch hinter sich. Ein Böller landet dann tatsächlich durch das angekippte Fenster in meinem Zimmer, fällt noch so von hier nach da und rollt dann schließlich unters Bett.
Das bringt mich schon irgendwie in Alarmstufe, in den “Fight or flight”-Modus. Dann sehe ich, wie hinten am Ende des Gartens ein Mitbewohner ihn erwischt und eingefangen hat. Er bringt ihn vor in Richtung auf mein Zimmer.
Dann stelle ich mir nur noch vor, das sehe ich nicht mehr als Traumbilder, sondern sage es mir halb noch im Traum, halb im Aufwachen, wie ich ihm
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Jeder Atemzug ist einer weniger vom Rest meines Lebens
Vor 2 Wochen war ich zu einem Seminar bei Sebastian Elsaesser, bei dem ich auch die Basisausbildung in Prozessorientierter Psychologie gemacht habe.
Dort habe ich in einer Aufstellung den Tod repräsentiert, was mich nachhaltig beeindruckt hat. Als Tod war mir ganz klar: Alle Wege führen zu mir. Das war mir auch direkt nach der Aufstellung noch sehr bewusst.
Später fiel mir dann aber auf, wie schnell ich diese Tatsache doch wieder aus meinem Bewusstsein verdrängt hatte. Das hat mich dann dazu inspiriert, in der nächsten Zeit meine Meditationspraxis zu verändern. Ich meditiere ja in der Regel morgens eine halbe Stunde, wobei ich bisher darauf ausgerichtet war, mich in dieser Zeit Gott zu schenken.
Nun richte ich mein Bewusstsein darauf, dass jeder Atemzug einer weniger vom Rest meines Lebens ist, und ich schenke in dieser halben Stunde alle Atemzüge Gott.
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Celines Gesetze von Chaos, Zwietracht und Verwirrung
Nach seinem Text über Neuro-Ökonomie hat mir Hagbard Celine nun einen erheblich längeren Text aus dem Jahr 1980 zugespielt, um deutlich zu machen, dass das was in den letzten Jahren in der menschlichen Welt so los ist, nichts Neues ist. Es steigert sich nur ein langjähriger Trend, dessen Wurzel die Geheimdienste bilden. Die Konsensrealität ist offenbar schon seit langem ein zartes, zerbrechliches Gebilde. Wir befinden uns in der Kapelle der Gefahren…
Falls du den langen Text lieber ausgedruckt lesen willst, stelle ich ihn auch als PDF zur Verfügung.
Celines Gesetze
von Hagbard Celine
Wie jeder denkende Mensch bemerkt hat, ist unser Leben auf nationaler Ebene zunehmend unheimlicher und surrealer geworden. Die Warteschlangen in den Banken und Postgebäuden werden immer länger, obwohl man uns stets erzählt, dass die Bevölkerungszahl der USA nicht mehr zunehmen würde. Die Verkehrsampeln beschwören bald mehr Chaos herauf, als dass sie für Ordnung sorgen, und am Wochenende findest du im Notfall keinen Klempner mehr. Niemand hat bis heute die Viehverstümmelungen1 erklären können. Jede kurze Bestandsaufnahme zeigt, dass der stete Anstieg der Konsumentenpreise, die erschreckende Beliebtheit der Gong Show unheilverkündend sind.
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wu wei aus und in Berlin
An dieser Stelle danke ich heute von ganzem Herzen Werner Eberwein, dem ich noch nie persönlich begegnet bin, obwohl er seine Praxis in Kreuzberg hat. Seine Stimme habe ich allerdings schon unzählige Male gehört – er ist nämlich Hypnotherapeut und verkauft auch gesprochene Trancen zu verschiedenen Themen.
Bei weitem am häufigsten höre ich dabei seine Loslassen-Trance. Die kombiniere ich in der Regel auch mit TRE, dann höre ich sie direkt im Anschluss an die Übungen, was meeega-entspannend wirkt.
Nur gelegentlich höre ich Am See der Heilung, was ich auch sehr empfehlen kann.
Der Mann kommt direkt von der Einsatzleitung, wenn ihr mich fragt…
Ach ja, um die Überschrift zu erklären: wu wei ist ein zentrales Konzept aus dem Daoismus, welches auch in der Loslassen-Trance wesentlich ist, auch wenn es nicht namentlich vorkommt.
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Hagbard Celine über Neuro-Ökonomie
Hagbard Celine hat mir diesen alten Text zugespielt, um ihn dem deutschsprachigen Publikum näher zu bringen. Das ist auf jeden Fall ein weiteres großes Puzzleteil im Mysterium Geld.
Falls du den langen Text lieber ausgedruckt lesen willst, stelle ich ihn auch als PDF zur Verfügung.
Neuro-Ökonomie
Die Gesellschaft leitet sich vom Geschlechtlichen, von reproduktiven Beziehungen ab. Säugetierhafte Paar- und Gruppenbindungen (geprägte Gefühle der Zuneigung und des Vertrauens) hielten die ersten menschlichen Rotten als Arbeitsvereinigungen zusammen. Im Mittelpunkt stand dabei die Zärtlichkeit des Orgasmus – die gemeinsam erlebte Liebe in der genitalen Vereinigung –, aus dem die “sublimierte” Zärtlichkeit ausstrahlt, die zwischen Eltern und Kind, Bruder und Schwester, Onkel, Tanten und Großeltern, kurz in ganzen “Großfamilien” oder Jagd- und Sammelrotten vorhanden ist.
Der bezwingende Staat und die anschließende Spaltung der Gesellschaft in gesonderte Klassen von Privilegierten und Nichtprivilegierten brachte die Armut hervor. Armut als menschliche “Einrichtung” leitet sich von der Eroberung und der Regierungserrichtung ab (die einfallenden Kriegerhorden, die das von ihnen eroberte Gebiet weiterhin beherrschen) – und ebenso von der Statuierung von “Gesetzen”, um damit die Klassenteilung zwischen Eroberern und Eroberten aufrechtzuerhalten.
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Geben und Empfangen vs. Nehmen
Schon lange arbeite ich daran, das falsche Paar von “Geben und Nehmen” in unserer Sprache richtig zu stellen. Warum ist das ein falsches Paar? Nun, der Gegenpol zum Geben ist das Empfangen, nicht das Nehmen. Wenn mir jemand etwas gibt, dann kann ich das empfangen.
Zum Nehmen brauche ich niemand anderes. Ich nehme mir einfach das, was da ist.
Da liegt eben der Hase im Pfeffer: Empfangen kann ich nur in Beziehung zu jemand, die mir etwas gibt. Zum Nehmen brauche ich keine Beziehung, und beim Nehmen entsteht auch keine Beziehung. Ich bleibe egozentrisch, wenn nicht sogar egoistisch. Zugespitzt ist Nehmen die Haltung des Extraktivismus, des Imperialismus, des Kolonialismus.
Das zeigt exemplarisch in der Sprache (und das ist mindestens im Deutschen und im Englischen so, in anderen Sprachen kann ich es nicht beurteilen), wie das egozentrische Nehmen ganz selbstverständlich als falscher Gegenpol zum Geben gesetzt wird.
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Dunkelmächte revisited
Das Buch Conspiranoia von Daniel Pinchbeck (der hier im Blog schon durch sein Buch How Soon Is Now? vorkam) hat mich veranlasst, das Thema der Dunkelmächte noch mal neu aufzurollen.
Meine Motive, den ursprünglichen Beitrag über Dunkelmächte zu schreiben
Was veranlasste mich, am 16. April 2020 den ersten Beitrag über Dunkelmächte hier im Blog zu verfassen? Hintergrund sind zwei verschiedene Gefahren, die ich dabei sehe, sich (zu sehr) mit okkulten Dunkelmächten zu beschäftigen:
- Wenn ich von der Existenz okkulter dunkler Mächte ausgehe, die das Weltgeschehen lenken, kann das zu einem Fatalismus führen (“ich kann ja eh nichts machen, die Dunkelmächte kontrollieren alles”). Das hatte ich damals in dem Nachtrag vom 18. April auch erläutert und darauf hingewiesen, dass mir das Herauskommen aus der Opferrolle ein zentrales Anliegen ist.
- Die angenommenen Dunkelmächte bedienen sich ja konkreter Menschen, & dabei besteht nun wieder die Gefahr, diese Menschen zu dämonisieren & damit zu entmenschlichen. Wenn jemand z.B. “des Teufels ist”, bin ich quasi von Gott autorisiert, diesen Menschen mit allen Mitteln auszuschalten. Auch diese Gefahr sollten wir unbedingt im Hinterkopf behalten.
Diese Motive bestehen für mich weiterhin, weshalb ich sie hier auch an den Anfang des Beitrags stelle.
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Alternative Fakten
Als Donald Trumps Beraterin Kellyanne Conway den Begriff Alternative Fakten prägte, hat sie eine gefährliche Entwicklung in Gang gesetzt, die sich in meiner Wahrnehmung seither beschleunigt.
Weshalb ich mich dabei gerade auf die Alternativen Fakten beziehe und nicht auf Fake News, macht die Abgrenzung im Wikipedia-Artikel deutlich:
Bei Fake News ist nach Hanna Steinharter auch der Autor selbst von Anfang an davon überzeugt, dass es sich um eine Lüge handelt, während der Autor von alternativen Fakten an das glaubt, was er sagt. Außerdem haben alternative Fakten wenigstens einen minimalen Anknüpfungspunkt in der Realität (ein Fakt), um den herum sich der Autor seine eigene Realität aufbaut. Somit seien alternative Fakten in Wirklichkeit nur Wunschvorstellungen des Autors.
Just dieses Phänomen greift massiv um sich, während Fake News im Grunde nur ein neudeutsches Wort für Lügengeschichten ist. Das Fiese an alternativen Fakten ist, dass die Leute selber dran glauben. Und das führt dazu, dass die Konsensrealität in mehrere Teile auseinanderbricht, welche zunehmend auseinanderdriften.
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