Schlagwort: überwachung

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    Die Hippies, die CIA, LSD, das Internet und der Unabomber


    Über die Verbindung von Heinz von Foerster und George Spencer-Brown habe ich den Film Das Netz entdeckt und mir umgehend angeschaut. Er ist in Gänze auf YouTube zu finden, ich habe ihn mir dennoch der besseren Qualität und der Bonus-Interviews wegen aus der Videothek ausgeliehen: In wenigen Worten geht es darin um (mir teilweise vorher unbekannte) Verbindungen zwischen der Hippie-Bewegung, bestimmten zentralen Entwicklungen der modernen Wissenschaft (allen voran die Kybernetik) und der Entstehung des Internet. Dabei hangelt sich der Film entlang der Geschichte des so genannten Unabombers Ted Kaczynski. Neben dem Film beziehe ich mich nun vor allem auf sein Manifest Industrial Society and Its Future (auch im Archiv der Washington Post), von dem es eine deutsche Übersetzung gibt. Punkt 140 fasst das Ziel des Manifests gut zusammen:
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    Fingerabdrücke sind kein Sicherheitsmerkmal


    Auf dem 31C3 gab es einen Vortrag von starbug darüber, wie er aus Fotografien Fingerabdrücke extrahiert und daraus funktionierende Attrappen gebaut hat: Ich sehe, also bin ich … Du. Die Zeit hatte im Vorfeld schon einen Artikel darüber veröffentlicht, Mit der Kamera Merkels Fingerabdruck hacken. Für mich persönlich bedeutet das: Am 16. Januar läuft mein Personalausweis ab. Ich werde mich weigern, meinen Fingerabdruck für einen neuen abzugeben und dennoch versuchen, einen neuen Ausweis zu beantragen. Argumente habe ich ja genug. Ich halte euch auf dem Laufenden, was dabei herauskommt. Update: Ich erfahre gerade, dass die Fingerabdrücke im Ausweis bisher optional sind. Relevanter ist daher eher, die Proportionen des Gesichts für das biometrische Foto vor Abgabe etwas zu variieren. Und dazu werde ich mir auf jeden Fall eine der RFID-Schutzhüllen bei Digitalcourage kaufen, denn im neuen Perso steckt ein RFID-Chip.
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    Shadowrun - der Masterplan fürs 21. Jahrhundert?


    Der Sony Pictures-Hack, der Bericht über den von Hackern beschädigten Hochofen sowie der ICANN-Hack rufen mir mal wieder in Erinnerung, dass das Science Fiction-/Fantasy-Rollenspiel Shadowrun mir in wesentlichen Punkten wie der Masterplan für das 21. Jahrhundert erscheint. Der Reihe nach: Shadowrun spielt in der Zeit ab 2050. Entsprechend gibt es eine (vermeintlich) fiktive Zeitleiste ab 1999. Die konkreten Jahreszahlen stimmen meist nicht genau, doch die grobe Richtung der tatsächlichen Entwicklung verläuft erstaunlich nahe an der Shadowrun-Zeitlinie. So haben dort bereits im Jahr 2001 Konzerne einen exterritorialen Status zugesprochen bekommen, und sie verfügen über eigene Konzernarmeen. So weit sind wir noch nicht, allerdings gibt es mit TTIP bereits den zweiten Versuch (nach dem MAI), einen Konzerngerichtshof zu etablieren. Nun zum Ausgangspunkt: Laut Shadowrun gibt es im Jahr 2029 (immerhin, noch eine Weile hin) einen Crash, der das gesamte Internet lahmlegt.
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    Globale Überwachung - alles nur Fake?


    Ihr habt doch bestimmt alle Matrix gesehen. Der und viele andere Filme (wie Dark City, Die Truman Show, eXistenZ, Total Recall oder auch die Romane von Stanisław Lem) werfen die grundsätzliche Frage auf, inwiefern das was wir für wirklich halten überhaupt Hand und Fuß hat. Inzwischen frage ich mich zunehmend, ob das was wir derzeit durch die Snowden-Enthüllungen erfahren, vielleicht selbst ein gigantischer Fake ist. Denn wenn alle glauben, sie würden überwacht, auch wenn das gar nicht stimmt, ist das eine genau so effektive soziale Kontrolle wie wenn tatsächlich alle überwacht würden. Und der Aufwand, diesen Effekt zu erzielen, ist im Falle des Fakes ggf. deutlich geringer. Auf diesen Gedanken bin ich gekommen, als ich Fefes Artikel über diverse Drohnen-Überwachungsprojekte des US-Militärs gelesen habe.
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    Big Data als verzweifelter Versuch, die Kontrolle zu behalten


    Mit ein paar Monaten Verzögerung habe ich jetzt das Probeheft der Zeitschrift “Wirtschaftsinformatik & Management” durchgelesen, das sich kurz vor Edward Snowdens Enthüllungen mit dem Thema Big Data beschäftigt. Wenige Wochen später hätte diese Ausgabe vermutlich ganz anders ausgesehen… Der Artikel “Erstellung von Technologie- und Wettbewerbsanalysen mithilfe von Big Data” formuliert das Problem: Vor dem Hintergrund globaler dynamischer Märkte und der täglich erlebten Informationsflut wird es immer schwieriger, den Überblick zu behalten. Alle Entscheider(innen) benötigen zusammenhängende und objektive Informationen, die schnell und kompakt Ein- und Überblick geben in der komplexen Welt der Datenflut. Big Data ist letzten Endes nur mehr desselben, nämlich mehr Kontrolle bei der kleinen Minderheit der so genannten “Entscheider”, während die große Masse, die die eigentliche Arbeit tut, gerade nicht entscheidet.
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    Bradley Manning: Lehren für Whistleblower und Journalisten


    Dass Bradley Manning bzw. inzwischen Chelsea Manning nun zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt worden ist, habe ich zum Anlass genommen, mal das Protokoll seines Chats mit Adrian Lamo zu lesen. Da macht er sich komplett nackig vor Adrian Lamo, & man erfährt eine ganze Menge über seine persönlichen Hintergründe. Im Gegensatz zu Snowden wird Putin für Manning keine Sympathien hegen… Es ging ihm offenbar ziemlich dreckig zu der Zeit. Trotzdem war es im Rückblick sein größter Fehler, sich Lamo (oder überhaupt jemandem) anzuvertrauen. Daraus ergeben sich ein paar Lehren für Whistleblower: Du kannst sehr, sehr einsam sein in so einer Situation. Aber 35 Jahre im Militärgefängnis sind wahrhaftig auch kein Zuckerschlecken. Ich empfehle daher folgende Verhaltensregel: Leake deine Dokumente & dann halte still.
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    Paranioamodus off - Geheimdienste abschaffen


    Wenn ich bisher vielleicht noch vereinzelte Anflüge von Zweifeln daran hatte, dass Geheimdienste vollkommen unnütz sind, so hat mich Alternativlos Folge 8 nun endgültig überzeugt, dass alle diese Einrichtungen sofortigst abgeschafft gehören. In einem Sinne beruhigt das, denn mit Fefe sage ich, “dass unser bester Schutz vor dem Unterdrückungsstaat die Inkompetenz der Unterdrücker ist.” Insofern sollte statt des Parlamentarischen Kontrollgremiums lieber mal der Bundesrechnungshof die deutschen Geheimdienste durchchecken. Mein Tipp: Es wird sich herausstellen, dass es sich dabei zu 98% um Verschwendung von Steuergeldern handelt. Auch beim Bund der Steuerzahler ist das Thema vollkommen unterbelichtet. Die Geheimdienst-Beschäftigten sollten dann alle erst mal auf das Krankheitsbild Paranoia überprüft werden. Das scheint regelrecht eine Art Zugangsvoraussetzung für die Dienste zu sein. Unter ähnlichen Symptomen leiden übrigens viele Geheimdienstkritiker bzw.
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    Anonymisierungs-, Verschlüsselungs- u.ä. Software: am Ende bleibt doch nur Vertrauen


    Eigentlich ist die c’t ja definitiv meine Lieblings-Computerzeitschrift. Aber ihr Privacy-Wahn wird langsam kindisch. In der Ausgabe 16/2013 gibt es eine große Artikelserie, mit welchen Mitteln man vermeintlich der NSA-Überwachung entgehen kann. Das sind zwar schon mal deutlich realistischere Tipps als in Computer Bild, aber es ist überhaupt nicht konsequent zu Ende gedacht. Das hole ich hiermit nach: Im Artikel über Verschlüsselung schreiben sie, dass man Programme wie GnuPG oder TrueCrypt selbst kompilieren sollte, um sicher zu sein, dass in fertig kompilierten Downloads keine Hintertüren drin sind. Das ist so weit grundsätzlich richtig. Aber es geht ja weiter: Kann ich sicher sein, dass der Microsoft C-Compiler nicht extra für Verschlüsselungsprogramme eine Erkennungsfunktion hat und dann doch noch eine Hintertür einkompiliert, auch wenn der Quelltext an sich sauber ist?
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    Ich habe nichts zu verbergen


    Dieser Satz wird zur Zeit, angesichts der Enthüllungen von Edward Snowden, von vielen Menschen entweder im Brustton der Überzeugung ausgesprochen oder aber als vermeintlich haltlos und naiv zerpflückt. Ich meine ihn völlig ernst und stehe dazu. Warum? Nun, vor wem oder was sollte ich denn letzten Endes etwas verbergen können, wo die Welt doch 1 ist? Was im Bereich von Geheimdiensten und Überwachung passiert, gehört zu dem umfassenden Paradigmenwechsel, der gerade ringsum stattfindet. Nur solange wir der Illusion anhängen, von allem abgetrennte Einzelwesen zu sein, ist so etwas wie Privatsphäre oder Geheimnisse überhaupt denkbar. Auch die Geheimdienstkrise ist also letztlich eine Krise des Bewusstseins. Wobei “Krise” hier die ursprüngliche Bedeutung des Wortes meint: Ein Wendepunkt. Es geht weiter, und mit den Worten von Rainer von Vielen: Es gibt kein Zurück!
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    Geheimdienste sind Ausgeburten des Misstrauens


    Dank Edward Snowden sind jetzt die Überwachungsoperationen der Geheimdienste in aller Öffentlichkeit bekannt. Da ich ja unter dem Motto blogge “Von einem, der auszog, Vertrauen zu üben”, ist das natürlich ein Kernthema für mich. Denn Geheimdienste begründen ihre Existenz aus einem umfassenden Misstrauen in alle anderen. Das zeigt z.B. schön das Kreuzverhör einer Studentin mit zwei NSA-Werbern an einer Uni in Wisconsin. Das Prinzip eines Geheimdienstes: möglichst viel über möglichst viele andere herausfinden, ohne dass diese etwas davon mitbekommen, und gleichzeitig über die eigenen Interessen möglichst viele falsche Spuren legen und sich ansonsten in Schweigen hüllen. Nebenbei inszenieren sie gerne Ereignisse wie die Versenkung der Lusitania, den Angriff auf Pearl Harbor, den 11. September 2001, die Ermordung Alfred Herrhausens, die NSU, den Bombenanschlag in Oklahoma usw.
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