Sesshaftwerdung als erster Clusterfuck der Menschheitsgeschichte
Kaum hatte ich den Begriff entdeckt, habe ich mir auch schon das Clusterfuck-Buch bestellt. Sehr erhellend! Ich habe bisher nur wenig darin gelesen & erst mal beim zweiten Kapitel “Die Geister, die ich rief” angehalten. Denn darin fällt der Satz
Die Sesshaftwerdung kann für sich reklamieren, der erste veritable Clusterfuck der Menschheitsgeschichte gewesen zu sein.
Diesen Beitrag schreibe ich auch zum Verkaufsstart der deutschen Übersetzung von James C. Scotts Buch “Against The Grain”, das ich hier im Blog schon mal angekündigt hatte. Das habe ich übrigens immer noch nicht angefangen zu lesen, obwohl sich die Gründe dafür mehren.
Ein weiterer Grund ist nämlich Sergius Golowin, dessen Buch Das Reich des Schamanen: Der Eurasische Weg der Weisheit ich gerade lese. Darin beschreibt er, wie die Fahrenden Völker des Ostens die europäische Kultur immer wieder neu befruchtet haben. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Mongolen, die Hunnen und die Tataren (im Altertum sprach man auch von den Skythen).
Insofern knüpft dieser Beitrag auch an meine Wurzeln im Osten an, und er erweitert mein Heimatgefühl über Europa hinaus auf ganz Eurasien.
Zu Golowin empfehle ich auch den Artikel in Lucy’s Rausch, Sergius Golowin: Der Magier im Aaretal.
Zurück zum Clusterfuck-Buch:
Die Geschichte des Fortschritts lässt sich als Hamsterrad erzählen, oder besser noch als von M. C. Escher gezeichnete Wendeltreppe gebrochener Versprechen und enttäuschter Erwartungen: “upward disappointment”. Es geht zwar voran, objektiv auch durchaus bergauf, aber subjektiv kommen wir nie irgendwo an, wo das Leben wirklich einfacher, leichter und glücklicher wird.
Das liest sich mal wieder gänzlich anders als Ken Wilber…
Nachtrag vom 15.02.2021: Heute wurde ich auf eine umfangreiche Rezension von Scotts Buch beim Slate Star Codex aufmerksam.