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    IHK-Bestenehrung der Abschlussprüfung Sommer 2005


    Als einer von 159 Prüflingen mit der Note “sehr gut” aus ganz Ostwestfalen-Lippe wurde ich heute von der IHK Bielefeld geehrt. Mehr dazu in der IHK-Pressemeldung. Mit dieser Abschlussnote habe ich mir einen der vorderen Plätze im neoliberalen Konkurrenzkampf aller gegen alle gesichert! Weniger als 4% der AbsolventInnen haben eine 1 in der Prüfung. Damit gehöre ich zur Elite dieses Landes; zumal ich mein Informatik-Vordiplom auch mit 1,0 abgeschlossen habe. Damit bin ich auf dem besten Weg, in der 20:80-Gesellschaft zu den privilegierten 20% zu gehören. Oder, in der Terminologie von Huxleys Schöner Neuer Welt, zu den Betas, wenn nicht sogar zu den Alphas (da will ich jedenfalls hin!). Was kümmern mich die verarmten Massen, ich gehöre zur Elite!! Elite rulez (im doppelten Wortsinn)!

    Wir Besten haben alle das Neue Universallexikon von Bertelsmann geschenkt bekommen. Ausgerechnet von denen: “Ohne Bertelsmann geht nichts mehr” - dieser Konzern nimmt massgeblichen Einfluss auf die (neoliberale) Politik unseres Landes. & natürlich waren auch etliche Bertelsmann-Azubis unter den Besten der diesjährigen Sommer-Abschlussprüfung. Die züchten sich die kommenden Führungsgenerationen selber heran.


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    Synergieeffekte


    Durch einen Aushang in Heckenbeck bin ich auf den Bielefelder Mobilitätsberater Bernd Küffner aufmerksam geworden. Er arbeitet schon seit gut 30 Jahren in diesem Bereich, berät vor allem Unternehmen & geht seit einiger Zeit verstärkt auf gemeinschaftliche Lebens- & Wohnformen zu. In Gemeinschaften sollte das Interesse an gemeinschaftlichen Mobilitätslösungen schliesslich gross sein.

    In Unternehmen hat Bernd Küffner die Erfahrung gemacht, dass Management & Geschäftsführung sich seine Vorschläge (die dem Unternehmen finanzielle Einsparungen bringen!) zwar anhören, aber in den seltensten Fällen auch umsetzen.

    Gemeinschaften hingegen entstehen ja aus dem Wunsch, das Zusammenleben anders zu organisieren als in der bürgerlich-kapitalistischen Konsumgesellschaft. Dennoch ist auch hier das Auto oft noch selbstverständliches Privateigentum, das als zu empfindlich/wertvoll empfunden wird um es mit anderen zu teilen.


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    Vertrauen riskieren


    Der Untertitel meines Blogs heisst ja “Von einem, der auszog, Vertrauen zu lernen.” Heute beim Äpfel von den Bäumen schütteln bin ich erneut an eine Angstgrenze gekommen. Auf Bäumen rumklettern löst ab einem bestimmten Punkt körperliche Angst in mir aus. Das habe ich das erste Mal letztes Jahr im ZEGG erlebt, als ich auf den grossen Baum vor dem Gästehaus kletterte. Bis zu einer gewissen Höhe war das überhaupt kein Ding. Dann bekam ich urplötzlich tierische Angst runterzufallen. Mein Herz raste. So heute auch wieder. Wenn ich dann Julia Butterfly Hill sehe, wie sie auf der Spitze eines Mammutbaums freihändig steht: Julia auf der Spitze von Luna

    • da bin ich einfach sprachlos!

    In meinen Träumen fliege ich oft umher. & wenn ich fliegend aufsteige, stosse ich (bis auf eine einzige Ausnahme) an eine unsichtbare Grenze, über die ich einfach nicht hinauskomme. Das ist die Angstgrenze in meinen Flugträumen. Allerdings spüre ich die nicht körperlich, aber ich überschreite sie ja auch nicht.


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    Heckenbeck


    Heckenbeck ist ein Dorf, das zu Bad Gandersheim gehört. Dort leben knapp 500 Leute, von denen sich inzwischen ungefähr ein Viertel im “Gemeinschafts-Netzwerk Heckenbeck” (so nenn ich das jetzt mal, es gibt keine offizielle Selbstbezeichnung) verbunden haben.

    Angefangen hat alles vor 20 Jahren, als eine Gruppe von Menschen einen Selbstversorgerhof gründeten. Mit der Zeit wuchs die Gemeinschaft an, & vor allem seit vor fünf Jahren die Freie Schule eröffnete, boomt Heckenbeck richtig. Gerade Familien mit Kindern zieht es hier hin, weil es alles im Dorf gibt was die so brauchen: neben der Schule ein Kindergarten, eine Kinderärztin & eine Hebamme hat’s auch. Also “von der Wiege bis zur Schule” alles da ;-)

    So sieht die Schule aus:

    Freie Schule Heckenbeck

    Das pädagogische Konzept der Schule richtet sich nach Maria Montessori & Rebeca Wild.


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    Resümee: Zwei Wochen Anarchie auf Burg Lutter


    Danke an die Lutter-Gruppe, insbesondere an Martin, dass Ihr mich trotz meines “ZEGG-Hintergrunds” als Gast empfangen habt! Solche Unvoreingenommenheit ist eine wichtige Geste der Verständigung. Egal mit wem ich etwas zu tun habe, ob politisch rechts oder links, ob unpolitisch & “nabelbeschauend”, diese Person ist zunächst mal ein Mensch & als solcher fähig sich zu verändern. Die Zeit auf der Burg hat mir viele Anregungen gegeben & mir auch meinen eigenen Standpunkt klarer gemacht. Darüber habe ich mich ja schon ausgiebig hier ausgelassen.

    Mir hat es bei der Lutter-Gruppe gefallen. Ich habe mich wohl gefühlt. Das lag vor allem an der Abwesenheit von Zwang. Jedenfalls habe ich keinen Zwang gespürt, & das will schon was heissen. Soweit ich das nach zwei Wochen sagen kann, ist die Anarchie auf der Burg gut verwirklicht.


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    Vorgeschichtliches


    Tag zusammen! Es gibt seit kurzem eine Rubrik Vorgeschichtlich, in der ich Texte veröffentliche, die ich lange vor Beginn dieses Blogs geschrieben habe. Momentan findet sich da mein Artikel “Was ist eigentlich Politik?” sowie der Bericht vom Zen-Retreat im Konzentrationslager Auschwitz/Buchenwald. Je nach “Bedarf” kann da immer wieder was dazukommen.

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    Fallstricke der Eso-Szene & warum spirituelle Menschen dennoch politisch sein können & sollen


    Das ist vermutlich bis auf Weiteres der letzte Beitrag, der sich kritisch & skeptisch mit New Age/Esoterik/Spiritualität befasst. Unter dem Strich lobe ich die Spiritualität! :-D Quelle ist in erster Linie das Buch Über alles in der Welt. Esoterik und Leitkultur von Claudia Barth, erschienen im Alibri Verlag (wie auch das Sockenfressende Monster in der Waschmaschine).

    Ihre Haupt-Kritik fasst sie besonders kompakt zusammen in folgendem Kommentar zu Clarissa Pinkola Estés, der Autorin des Bestsellers Die Wolfsfrau:

    In hegemonialem Wohlstandsdenken verfangen, ignoriert sie die Nöte von Millionen Frauen der Welt, deren Alltag aus Armut, Hunger und Krieg besteht, und die dringend auf eine Änderung der materiellen Verhältnisse angewiesen sind. Mit sattem Bauch lässt es sich einfach auf die Suche nach dem inneren “Heil-Sein” gehen, doch für den Grossteil der Menschheit gilt noch immer das Dilemma: Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.


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    Plastic medicine men / Plastikschamanen


    I write this entry in English so that the people of the First Nations to whom it is addressed can understand it. Eine kurze deutsche Erklärung siehe unten.

    When I read the Declaration of War Against Exploiters of Lakota Spirituality for the first time I felt deeply embarrassed and guilty. This was the first time I realised that so-called plastic medicine men (and women) or shame-ons exploit Native American culture and rituals. Nobody declares war just for fun. This shows how debased the Lakota must feel by the practices of plastic medicine people. NAFPS - new-age frauds & plastic shamans is a good place to start when you want to learn more about this cultural sellout. If you are interested in the real spirituality of the First Nations, then have a look here. In the list of frauds at the “Respect = go-hi-yu-hi” site I found several plastic medicine people whom I had believed to be honest Native American spiritual teachers:


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    Wer gegen den Krieg ist, braucht deshalb noch lange keine Vision für den Frieden


    Dieser Beitrag versteht sich als Diskussionsaufruf speziell an das ZEGG, aber auch an alle anderen Gemeinschaften & alternativen Projekte, die sich als “konkrete Utopie” verstehen. Im ZEGG gibt es dazu den Spruch

    Wer gegen den Krieg ist, braucht eine Vision für den Frieden.

    Auf den ersten Blick leuchtet das ein, denn Frieden nur als das Gegenteil von Krieg zu definieren, füllt den Begriff nicht mit sonderlich viel Inhalt. Dem ZEGG geht es um eine positive Vision des Friedens.

    Für mich definiere ich Frieden so: Wenn Menschen friedlich zusammenleben, dann wenden sie keine Gewalt an. Ihre - immer vorhandenen - Konflikte tragen sie gewaltfrei aus. Damit sage ich nichts darüber aus, wie dieses gewaltfreie Zusammenleben konkret auszusehen hat, denn das handeln die Menschen permanent untereinander aus. Für mich gibt es da kein Modell, an dem sich irgendjemand zu orientieren hätte.


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    Eine Woche auf Burg Lutter


    Nachdem ich nun seit einer Woche auf Burg Lutter bin (es gab hier übrigens eine historische Schlacht im Dreissigjährigen Krieg), zeige ich nun endlich auch mal ein paar Fotos. Übrigens ist Burg Lutter die erste Gemeinschaft, die nicht im eurotopia steht, dafür aber in den Bunten Seiten.

    Einer der ersten Anblicke, wenn mensch auf die Burg kommt, ist dieses Viech: Schrott-Dino

    Hier ein Blick von Süden auf den Turm: Turmhaus

    So sieht’s im Hof aus: 25 Jahre Lutter-Gruppe

    & damit niemand übersieht, dass das hier eine anarchistische Kommune ist: A

    Einer der tierischen Bewohner ist Wanda das Hängebauchschwein: Wanda im Misthaufen

    Doch es gibt nicht nur lebende Tiere hier: Rattenmumie

    Zum Schluss noch ein Blick auf Dorf & Burg von der nächsten Anhöhe aus: Burg Lutter von Ostlutter aus gesehen

    Was habe ich in der Zwischenzeit hier gemacht? Ne ganze Menge: Holz im Wald aufgeladen, Rüben geerntet, den Hühnerstall ausgemistet, beim Brot backen & in der Mosterei geholfen. & so viel gelesen & nachgedacht wie schon lange nicht mehr. Die bisherigen Ergebnisse könnt Ihr in den letzten Beiträgen nachlesen, & es kommen bestimmt noch mehr.


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