Komplexitätsverstärkertechnologie
Dieses Monsterkombinationswort habe ich aus Alternativlos Folge 44, die ich gerade noch zu Ende höre. Das schöne an diesem Wort ist, dass es bisher von Suchmaschinen noch nicht gefunden wird. Damit kann ich es ähnlich wie seinerzeit die Hommingberger Gepardenforelle verwenden, um exklusiv unter diesem Begriff im Netz gefunden zu werden. ;-) Alternativ könnte man den gleichen Sachverhalt mit dem Wort Clusterfuck-Inkubatortechnologie bezeichnen…
Davon abgesehen ist auch diese Folge wie eigentlich alle von Alternativlos sehr hörenswert. Es geht um die ständig wachsende Menge des Weltwissens und den immer leichter werdenden Zugriff darauf.
Einen Begriff, für den es schon einen Wikipedia-Artikel gibt, habe ich dabei auch gelernt: Regulatory capture.
Und sehr witzig ist dieser hilflose Versuch in den USA, die Bürokratie zu reduzieren – der Paperwork Reduction Act.
Übrigens nennen sie SAP als eine solche Komplexitätsverstärkertechnologie. ;-)
Ob die den BER wohl mit SAP geplant haben? Und apropos, die U.S. Navy hat ihren eigenen schwimmenden BER.
Als weiteren Begriff in dem Zusammenhang habe ich den Second-system effect gelernt.
Ein wenig wundere ich mich, dass sie die Parkinsonschen Gesetze und das Peter-Prinzip gar nicht erwähnen. Vor allem ersteres erklärt sehr gut, warum der Paperwork Reduction Act von vornherein zum Scheitern verurteilt war.
Ein sehr interessantes historisches Beispiel dafür, wie die offiziellen Herrscher nur noch Marionetten waren, sind die Hausmeier, ursprünglich Verwalter des Königshofes, die nach und nach die Herrschaft von den Merowingern übernommen haben. Laut Frank + Fefe ist ihnen das gelungen, weil sie die steigende Komplexität des Reiches im Gegensatz zur Merowinger-Dynastie noch durchblickt haben.
Dieser Beitrag und der zugrundeliegende Podcast schliesst sich natürlich an das große Thema Komplexität ist der Feind an.