Ein empathieförderliches Geldsystem
Heute Nachmittag bin ich erst einmal quer durch den Vogelsberg gefahren, was für meine Seele sehr nährend war. Anschließend habe ich dann in Alles fühlt von Andreas Weber weiter gelesen. Das hat sowohl meine Seele & meinen Geist weiter genährt, mich aber auch sehr betroffen gemacht. Mir wurde nämlich deutlich, dass, wenn alles Leben Fühlen ist, unsere kapitalistische Leistungsgesellschaft nicht nur körperlicher, sondern eben auch seelischer Massenmord ist. Unsere Gesellschaft bestraft Fühlen und belohnt Nicht-Fühlen. Spätestens mit der Schule tut sie das systematisch.
Das Wort Oikos bezeichnete ursprünglich den Haushalt einer Gemeinschaft. Wir haben über den Gesetzen (Öko_nomie_) den Geist des Haushalts (Öko_logie_) unter den Tisch fallen lassen. Das Ergebnis sehen wir, wohin auch immer man blickt.
Wir Ökonomen sind die Grauen Herren, die mit ihrem Nutzen- und Effizienzwahn das Leben, das Fühlen, aus der Existenz aller Wesen herausrechnen:
Um diesen Wahn umzukehren, bräuchten wir ein Geldsystem, in dem die empathischsten das meiste Geld bekommen, also diejenigen, die am stärksten mit sich und allen anderen Wesen mit-fühlen. Wie das konkret aussehen kann, habe ich noch keine Idee. Aber immerhin hat sich meine Lebensaufgabe damit präzisiert. Und vielleicht hat Charles Eisenstein brauchbare Ansätze, dessen Buch ich ja ebenfalls gerade lese.
Update vom 08.06.: Hannelore Vonier beschäftigt sich in ihrem Blog ebenfalls sehr vielfältig mit den Problemen, die aus der “emotionellen Pest” herrühren (der Begriff stammt von Wilhelm Reich). Ein guter Einstieg ist die Artikelserie Die Schuldenfalle.
Nachtrag vom 07.05.2019: Am 1. Januar 2018 habe ich im Grunde eine Fortsetzung dieses Beitrags geschrieben, Globales Projekt 2018: Ein lebensförderndes Anreizsystem.