Ein Daemon, sie alle zu knechten: systemd
Du weisst, dass mit Linux etwas grundsätzlich im Argen liegt, wenn Leute öffentlich ankündigen, Debian zu forken. Der Grund: Auch bei Debian läuft die Diskussion, auf systemd als Initsystem umzusteigen. Weshalb das keine gute Idee ist, lässt sich z.B. bei boycott systemd nachlesen. Kurz gesagt widerspricht systemd der UNIX-Philosophie. Immerhin: Debian hat noch nicht entschieden, so dass der Fork bisher nur angedroht ist.
Systemd war auch der Grund, warum ich von Arch Linux wieder zu Gentoo gewechselt bin.
Meine persönliche Verschwörungstheorie: Lennart Poettering steht heimlich auch auf der Gehaltsliste von Microsoft. Er tut jedenfalls alles dafür, Linux Windows anzugleichen, so dass der Wettbewerbsvorteil von Linux gegenüber Windows verschwindet.
Um der Überschrift gerecht zu werden, verlinke ich etwas animierten Galgenhumor sowie Fefes letztes Statement zu systemd.
Update vom 22.10.: Bei ewontfix habe ich noch einen weiteren systemd-kritischen Artikel gefunden. Und John Vincent bemerkt, dass es den systemd-Entwicklern an Empathie mangelt.
Nachtrag vom 29.10.2018: Systemd is bad parsing and should feel bad:
There is really no excuse for code that is of this low quality.
Nachtrag vom 30.10.2018: Devuan ist inzwischen bei Version 2.0 angekommen. Fazit der Zeitschrift iX:
Die ermüdenden und fruchtlosen Diskussionen um systemd können beendet werden, denn die Devuan-Entwickler bieten nicht nur eine Lösung, sie sammeln auch das Wissen, wie man systemd aus Linux entfernen kann. Alleine deshalb könnte es sinnvoll sein, das Projekt kennenzulernen und vielleicht sogar zu unterstützen.
Ich benutze bei meinem Gentoo-System übrigens eine Kombination aus dem hauseigenen OpenRC und darunter als PID 1 runit.
Nachtrag vom 06.11.2018: Hab gerade entdeckt, dass es seit einiger Zeit mit Artix Linux einen Arch Linux-Ableger gibt, dessen Slogan für sich spricht:
The Art of Linux
Simple. Fast. Systemd-free.
Nachtrag vom 10.12.2018: An diese Stelle gehört auch der Verweis auf das Wiki Without Systemd.
Nachtrag vom 11.01.2019: System Down: A systemd-journald exploit
To the best of our knowledge, all systemd-based Linux distributions are vulnerable, but SUSE Linux Enterprise 15, openSUSE Leap 15.0, and Fedora 28 and 29 are not exploitable because their user space is compiled with GCC’s -fstack-clash-protection.
Großartig sind auch die System of a Down-Zitate im Advisory. ;-)
Nachtrag vom 14.02.2019: Es gibt inzwischen schon ein Tool, das nach Privilege Escalation-Bugs in der systemd-Konfiguration sucht: uptux.
Nachtrag vom 09.07.2019: Manchmal hat systemd doch sein Gutes. ;-)
Nachtrag vom 23.08.2019: Aua, das tut echt weh zu lesen – systemd is the best example of Suck. (von der sehr empfehlenswerten Website suckless.org)
Weiterer Nachtrag vom 23.08.2019: Was könnt’ es so einfach sein – isses aaber nich (646.544 LOC in 2.142 Dateien, Stand heute).
Nachtrag vom 08.02.2020: Debian geht den nächsten Schritt zur dunklen Seite der Macht
Weiterer Nachtrag vom 08.02.2020: Die dunkle Seite der Macht legt zu – FOSDEM: Systemd und die Neuerfindung der Home-Verzeichnisse.
Die neue Systemd-Komponente “Homed” kann das individuelle Linux-Home-Verzeichnis zu einer verschlüsselten, portablen Containerdatei machen, die erst bei der Anmeldung entschlüsselt und eingehängt wird.
Nachtrag vom 14.04.2020: Leidensbericht bei Uberspace – Nehmt systemd, haben sie gesagt…. Diese Zwischenüberschrift will ich euch auch nicht vorenthalten: The d in systemd stands for ‘dammmmit!’